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Man darf nun wieder, zwar mit Test, aber man darf.
Und es war langes Wochenende mit Brückentag und wir schauten uns in die Augen und wollten.
Essen gehen natürlich ;-)
Frauchen war schon geraume Zeit sehr umtriebig auf Gesichtsbuch (was der Herr Gemahl bisher vermied) und erwähnte regelmäßig einen Griechen in Grunbach der diese Umtriebigkeit ebenfalls zur Geschäftstützung betrieb.
Na dann schaut sich der Herr Gemahl das Haus eben mal an.
Ach Herr Jemineh, das ist das Haus dieses unsäglichen Italieners. Und da ist nun ein Grieche drauf?
Na der dürfte aber heftige Anlaufschwierigkeiten haben.
So entfuhr es mir als ich dies mal recherchierte.
Aber der Gesichtsbucheintrag klang ambitioniert und lief auch über den Lockdown täglich aktualisiert.
Na dann woll’n mer mal.
Daß umsorgt und bewirtet werden schön ist, daran erinnerten wir uns zuvor noch vage, nach einer Einkehr zwei Tage zuvor war es wieder präsent.
Ein kurzer Anruf zur Klarstellung ob auch tatsächlich Bewirtung stattfände und Platz sei ist derzeit wohl als obligatorisch anzusehen. Beides wurde am anderen Ende der Leitung aber freundlich bejaht.
Na dann ging es gegen Abend mal los an diesem sonnig-warmen Frühsommertag.
Einmal noch schnell an einem Testzentrum vorbei und mit hoffentlich negativem Bescheid schon mal über den Berg und prompt waren wir in Grunbach und damit auch Remstal.
Kurz vor Ankunft kam dann auch der erwünschte Bescheid auf die kreiseigene Cosima-App.
Der Weg zum Bahnhof war schnell gefunden und gegenüber liegt dann das Haus. Eigentlich ein abgetrennter Bereich eines größeren Autohauses, was im Inneren sehr interessant gelöst ist.
Unser Augenmerk galt aber dem Außenbereich, der hier als „Balkon“ im Hochparterre angelegt ist. Maultäschle über die Schnute gezogen und Testergebnis dem freundlichen Kellner gezeigt wurden wir an unseren eingedeckten Tisch gebracht.
Dort kamen mit den Karten auch gleich die vom letzten Sommer bekannten Kontaktdatenzettel an den Tisch. Irgendwann erwarte ich auch mal, daß ich die LUCA-App nutzen kann. Sonst kann ich mir den Speicherplatz auch sparen. Zumal sie ja auch datenschutzmäßig nicht ganz so der letzte Schrei ist. Eher der letzte Heuler.
Tja, Plan war natürlich schon etwas Gyros und so, aber die Meze-Abteilung fand auch unseren Gefallen. Nun, fingen wir eben mal mit diesen an.
Da meiner Frau schon gleich ein gemischter Vorspeisenteller Piato Ouzo Meze (9.-) ins Auge gefallen war hatte sich der sonstige Plan schnell verflüchtigt. Dann nimmt der Herr Gemahl natürlich mal gegrillte scharfe Paprika (Kafteri zu 2,70). Gemeinsam dann noch Zaziki (4,30) und Pita (1,50). Und als wir so schon mal dabei waren dann doch gleich noch einen Saganaki (Schafskäse paniert 5,70) dazu.
Der Rest sollte sich dann einfach ergeben und würde nachbestellt.
Zuvor wurden von einer freundlichen und ebenfalls sehr umgänglichen Kellnerin dann auch die vorab bestellten Getränke in Form eines Weizenbieres (0,5l zu 3,39), Spezi aus der Drittelliterflasche (2,90) und ein Selters (0,25l zu 2,30) entgegen genommen.
Dann ging es daran die Lage zu genießen. Nun ja, genießen war nicht ganz so. Es ist im Ort und gegenüber des Bahnhofs. Man konnte zumindest teils illustre Passagiere beobachten. Und eine kleine Gruppe örtlicher (?) Heranwachsender hatte den Bahnhof ausgemacht um entspannt gemütlich ein paar Flaschen zu leeren. Viel netter ging es allerdings hinter der großen Scheibe zu wo ein paar neue und auch recht alte Autos ausgestellt waren.
So langsam trudelten dann unsere Vorspeisen ein.
Meiner Lieben Vorspeisenteller sah schon mal ganz gut aus.
Zwei Scheiben gegrillter, recht scharfer Wurst hatten ihr etwas zu sehr zugesetzt, so daß ich diese zugeteilt bekam. Die schmeckten schön würzig. Die Hackfleischbällchen wiederum sprachen meiner Frau sehr zu, wohingegen ich ihnen nicht viel abgewinnen konnte. Der Klecks Zaziki war derselbe welcher sich auch auf einem größeren Teller als Extrabestellung einfand. Ganz gut und schön cremig aber mit kaum wahrnehmbarem Knoblauch. Eine Variante davon mit Paprika schmeckte schon etwas interessanter, wenngleich auch hier… Tja.
Ein Rote Beete Salat war vorhanden und ich versuchte mal nach langer Zeit wieder ein Stück dieser von mir eigentlich abgelehnten Knolle. Hoppla, das geht ja auch in annehmbar, entfuhr es mir. Wir werden zwar noch immer keine Freunde, aber der Salat hatte sich wahrlich angestrengt beim Versuch mir zuzusagen. Gegrillte Zucchinischeiben, immer gut. Gegrillte Mellanzani, naja wird in meinem Leben auch nix mehr.
Zu einer (mutmaßlich) Auberginencreme kann ich leider nichts sagen, da ich sie nicht probiert hatte und Frauchen ihrer geschmacklich nicht mehr gewahr ist. Ein (ebenso mutmaßlich) Auberginensalat kam dafür mit schönem Raucharoma daher und wusste zumindest meiner Lieben zu gefallen.
Der Saganaki war hingegen wie gewünscht und erwartet. Recht lecker.
Nur, er war nicht paniert sondern in einer Art Backteig. Aber das war in unseren Augen nur ein Deklarationsfehler aber kein Geschmacksfehler. Der passte.
Die Pitta war schön anzuschauen hätte aber etwas geschmeidiger/luftiger sein dürfen. Ansonsten kein Fehl.
Die gegrillte Pepperoni ließ mich bei Ankunft am Tisch etwas stutzen.
Zwosiebzig für eine Grillpepperoni? Nun auf ins Gemetzel. Und auch da wieder: Hoppla, war die gut gewürzt. Eine super passende Essig-Öl-Wüze und eine herzlich scharfe Peperoni erfreuten mich doch umgehend. Das hatte was! Das vermeintlich mangelhafte PLV wurde schnell vergessen.
So wurde irgendwie gemütlich vor sich hin gegessen und irgendwie schwand der Wunsch, aber auch die Sinnhaftigkeit in Folge eines einsetzenden Sättigungsgefühles, noch eine nennenswerte Hauptspeise zu sich zu nehmen.
Na, dann schauten wir eben nochmals in die Karte.
Haja, gemista Manitaria (mit Hartkäse gefüllte Champignons mit Knoblauchbutter zu 6,40) durften es gerne auch noch sein.
Und da erinnerte ich mich an den freitäglichen Solinger Präcouchvöller: Gavros Marinatos (8,80). Das wollte ich doch auch probieren.
Und eine weitere gegrillte Peperoni sollte auch noch an den Tisch kommen.
Und so war es nach gebührender Zeit auch.
Die Champignons teilweise wie erwartet. Teilweise weil sie eigentlich sehr gut waren und ich nur gut erwartete ;-)
Und dann noch die Sardellen (Gavros).
Schmeckten ganz passabel, waren aber nicht so das Highlight an unserem Gaumen. Dazu muß ich aber auch sagen, daß wir keine Ahnung hatten wie das Gericht wirklich schmecken soll. Womöglich waren sie hier sogar perfekt, aber unsere Gaumen nicht ganz kompatibel. So bleibt dieses Gericht auch außerhalb der Wertung. War eben nicht so unseres.
Was noch folgte war ein angenehmer Smalltalk mit der Kellnerin (und Chefin des Hauses?) über die Lockdownzeit, die Mühen währenddessen und der Auftritt in den sozialen Netzwerken.
Bezahlt werden konnte elektrisch und in bar und mitsamt eines ordentlichen Bons.
Wir drückten unsere große Zufriedenheit aus, versprachen ein Wiederkommen und wurden noch freundlich verabschiedet. Und zwar mit einem Ouzo aufs Haus.
Angeboten wurde eigentlich eine Süßspeise aber wenn das Haus den Ouzo schon im Namen trägt, dann weiß AndiHa was er in solchen Fällen sagen muß ;-)
Fazit:
Das war schon ganz gut. Ich habe mich schon das eine oder andere mal durch die Meze gefuttert. Hier geschah es eher aus Zufall.
So war es auch nicht schlimm, daß der Plan Gyros erstmal vertagt wurde. Wir kommen sowieso mal wieder vorbei.