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GastroGuide-User: AndiHa
AndiHa hat Restaurant Filos in 71384 Weinstadt bewertet.
vor 18 Stunden
"Der Ouzo ist wohl nur für gute Freunde"

Geschrieben am 14.09.2025
Besucht am 02.08.2025 Besuchszeit: Abendessen 2 Personen Rechnungsbetrag: 59 EUR
Als Anna und Elsa wieder glücklich vereint waren und der letzte Vorhang dieses frostigen Musicals fiel machten wir uns auf den Weg nachhause. Dabei beschlich uns aber ein Hungergefühl und wir fingen an zu sinnieren wo wir denn einkehren könnten. Auf dem Areal der beiden Theatersäle in Stuttgart erwartete, ich zumindest, kein passables PLV und es zog mich nicht unbedingt dort hin. So fiel uns dann auf der Rückfahrt das Anni in Beutelsbach ein und wir steuerten es mal an. Und als wir nach Beutelsbach rein kamen erblickte ich das Hinweisschild zum Schützenhaus und mir fiel ein, dass der Lapelosa (irgendiwe eine Pizzafamilie deren Pizzen ich, für mich, als eher durchschnittlich erachte) ja nicht mehr Pächter war und jetzt ein Grieche das Sagen in der Küche hatte. Kurzentschlossen abgebogen und das Schützenhausrestaurant angesteuert, welches jetzt unter dem Namen ?ilos firmiert.
Und dabei gleich mal Glück gehabt, denn wir ergatterten auf der großzügigen und windgeschützten Terrasse den letzten freien Tisch. Zumindest behauptete der Thekenmensch dies bei dem wir uns und unsere Anliegen vorstellten. Von Freundlichkeit und Empathie her hätte ich ihn eher als Türsteher denn als Diener am Gast verortet. Aber egal, wichtig war ja auf dem Tisch.
Cola und Spezi (0,4L zu je 4,40€) waren zügig geordert und kamen deutlich weniger zügig an den Tisch.
Man hörte aber von drinnen eine größere Gesellschaft und von daher war Verständnis bei uns durchaus vorhanden.
Das Speisenangebot war das klassische kleine Einmaleins der griechischen Küchen hier in D. Wirklich Ausgefallenes wurde uns beim Studium der Karten nicht gewahr. Mit der Ausnahme allerdings, dass es eigentlich keine XYZ-Teller gab, welche meine liebe Frau eigentlich gerne nimmt, da sie für gewöhnlich ein variables Fleischangebot beinhalten.
War aber auch nicht schlimm. Das Gängige in richtig gut würde uns durchaus genügen.
Und so orderten wir bei einer (wesentlich freundlicheren) Dame einmal Knoblauchbrot (4,70), einmal Zaziki (5,90) und zweimal überbackenes Gyros in Metaxasoße (je 19,90).
Und dann dauerte es eben bis sich was tat.
Zeit sich umzuschauen. Und das sah doch ganz nett und gemütlich aus.Leider hob ich den Blick zu weit und ich sah die Stoffunterspannung des Daches. Uiuiui, das sah aber nicht ganz so gut aus! Da sollte man vielleicht was machen gegen die Wasserflecken. Ganz klar, ein Wellblechdach sieht nicht gut aus und ist auch schallhart. Aber die Wasserflecken sehen auch nicht prickelnd aus.






Einigermaßen zeitnah kamen dann mal Zaziki und Knoblauchbrot.







Provenienz des Knoblauchbrotes, das hatten wir zuvor erfragt, war ein griechisches Weißbrot und keine Pita. Dieses eben geröstet und mit Knoblauch, Öl und Kräutern versehen. Meiner Frau war es etwas zu ölig, aber im Grunde hatte es uns durchaus gefallen. Wir, bzw. ich, mussten uns etwas zurückhalten, denn sonst wäre es nichts mehr mit der Hauptspeise geworden. Das Zaziki war eher zurückhaltend in Geschmack. Beileibe nicht schlecht. Nur eben etwas blass ;-)


Und irgendwann kamen dann unsere Hauptspeisen. Sah gut aus! Pommes, goldgelb, in einem Frittierkörbchen und das überbackene Gyros in einem gusseisernen (?) Topf.
Auffällig war, dass kein Salat dabei war. Der wurde auch nicht annonciert. Aber, Hand aufs Herz, Salate beim Griechen vermisst man für gewöhnlich eher nicht ;-)
Die Pommes waren schon mal sehr gut.



Eher dicke Dinger, außen schön kross und innen noch angenehm weich. Gerne immer so!


Aber auch das überbackene Gyros glänzte. Zumindest optisch.



Das Gyros an sich, im Grunde ein gutes. Auch anständig gewürzt war es. Aber die Metaxasoße war irgendwie nicht vorhanden. Dafür war punktuell eine Art „Paste“ anwesend, die ansatzweise nach Metaxasoße schmeckte. Bei meiner lieben Frau schien sie geradezu „abgeschissen“ zu sein, denn es sammelte sich viel Öl im Grund des Topfes und obendrauf war die „Paste“ grisselich. Irgendwie war das enttäuschend. Auch fanden sich Paprika darin. Für uns kein Problem und sogar passend, aber nicht deklarierte Allergene findet nicht Jeder und Jede lustig. Was dafür gar nicht vorhanden war, zumindest spür- und schmeckbar: Die frischen Pilze, welche ebenfalls auf der Karte standen. Deretwegen fragten wir eine Bedienung und sie versprach in der Küche nachzufragen. Die Antwort war zweifelhaft: Die Pilze wären sehr fein geschnitten gewesen. Ja, nee, is’ klar! Wir behielten unseren absoluten Unglauben an diese Story für uns (und der Koch die Pilze wohl für sich).


Letztlich war die Einkehr etwas durchwachsen. Mit Höhen und Tiefen. Und einen Ouzo, welcher an anderen Tischen gesichtet wurde, gab es auch nicht. Womöglich gibt es den nur für richtig gute Freunde. Und das dürften wir nach dieser Erfahrung eher nicht werden.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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