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Es wurden noch keine Empfehlungen zu Sonne Taverne Makedonien abgegeben.
"Karfreitag zum Griechen … oder… Strafe muß sein"
Geschrieben am 30.03.2016 2016-03-30 | Aktualisiert am 30.03.2016

Es wurden noch keine Empfehlungen zu Sonne Taverne Makedonien abgegeben.
Dazu muß ich sagen. Daß das Essen gehen für uns schon fast eine Art Selbstzweck hat.
Wir lassen uns bekochen (ist schon mal nicht schlecht) haben aber ansonsten eine gewisse Zeit miteinander die es sonst eher nicht so ausgeprägt gibt. Angenehm entspannt eben.
Bevor jetzt der erste Hobby-Psychoonkel daher kommt: wir reden auch sonst gerne miteinander! Und das Meiste verstehe ich sogar. Des Weiteren bitte ich besondere Ratschläge diesbezüglich unter Nennung der Ablage P zu äußern. Es ist schlicht einfacher wegen des Sortierens.;-)
Gerne versuchen wir da auch Neues in Bezug auf „da waren wir noch gar nicht“. Dennoch wird das Netz natürlich gescannt und bei absolut untauglichen Inhalten, die gibt es zuhauf, ich meinte natürlich „überwiegend negative Bewertungen“, gerne auch mal um entschieden.
Neue Ufer betraten wir auch mit der Gegend um Erdmannhausen. Und dort soll es einen Griechen geben. Grieche? Oooch, ja auch mal wieder nett. Das Netz spuckte ausnahmslos hervorragende (aber leider recht kurze) Bewertungen aus. Ok, aber es war kein Tiefschlag dabei.
Hätte ich nur die Bewertung schon lesen können die Heute hier auf GastroGuide eingestellt wurde ;-)
Aber der Reihe nach.
Da sonst nicht übertrieben viel zu erfahren war fragte ich telefonisch nach ob sie denn an Karfreitag überhaupt offen hätten und ob das Gyros auch vom Drehgrill käme. Eine schwäbisch sprechende Stimme ohne jeglichen anderen Akzent bestätigte mir beide Anfragen und nahm den Reservierungswunsch entgegen.
Das hatte ich beim Griechen auch noch nicht erlebt. Aber es kann ja viel Gründe dafür geben.
Wir kamen dann abends an diesem mit Trauer tragendem Wetter ausgestatteten Karfreitag in Erdmannhausen an dem Restaurant mit dem speziellen Namen Sonne-Taverne-Makedonien an. Der Zu-Name wohl eine Reminiszenz an frühere Hausherren als ausländische Küchenrichtungen noch nicht so verbreitet waren (Sonne! Nicht Taverne-Makedonien!).
Zum Haus gehörende Parkplätze konnten wir nicht entdecken aber gegenüber fanden wir genug öffentliche.
Noch schnell ein Bild gemacht bevor mir die Trauer des Tages in den Hemdkragen tropfelte und rein in das von außen einladend aussehende Haus.
Drinnen gab es dann umgehend ein paar Stufen die in’s Hochparterre und den Gastraum führten. So weit so bekannt. Was aber ganz interessant ankam waren die 3D-Reliefs welche den Treppenaufgang zierten und griechisch anmutende Landschaften bzw. Gebäude darstellten. Sogar Licht war in den Fensterchen. Ich muß mich mal wieder um meine Modelleisenbahn kümmern ;-)
Im Gastraum kam dann direkt an der Theke an wo wir von dem Herrn welcher zuvor schon am Telefon war, freundlich aber irgendwie auch hemdsärmelig begrüßt wurden. Uns wurde ein netter Fenstertisch gezeigt den wir gerne annahmen.
Umgehend kamen die Karten und auch das Abfragen der Getränkewünsche.
Jo, egal, ich wusste eh was ich trinken wollte und Frauchen ging es nicht anders. Aber seit ich darauf unterschwellig Acht gebe ist mir das noch selten unter gekommen. Hat irgendwie auch etwas mit Service zu tun. Vielleicht ist der Herr auch ein Überbleibsel des ehemaligen Dorfwirtshauses.
Kaum die Karten aufgeschlagen und das Häändie gezückt kam auch schon eine mutmaßlich griechische Familie herein und besetzte den Nachbartisch. Auch etwas was man meist als gutes Zeichen deuten kann.
Ok, dann musste das Panoramabild eben ausfallen oder auf später warten.
Die Karten waren zumindest schon mal nett gemacht aber was stand da denn auf der zweiten Seite?
Liebe Gäste
Wir wünschen, daß Sie sich in unserem Lokal so wohlfühlen, als ob Sie auf Urlaub in Griechenland wären.
Wir bewirten und kochen für Sie wie für einen Besuch bei uns zuhause.
Dazu brauchen wir allerdings Ihre Hilfe.
Mit ein bisschen Verständnis Ihrerseits und unserem festen Willen werden wir bestimmt gute Freunde.
Kleine Fehler und Missverständnisse bitten wir zu verzeihen,
auch zuhause kann ein Fehler passieren.
Efgaristo - Famlazaridis
Ich denke das war bislang die gewöhnungsbedürftigste Kartenbegrüßung die ich gelesen hatte.
Kochte hier am Ende gar nicht Efgaristo Famlazaridis sondern Alexis Zypras? Oder gar der Varudingensda?
Der Kellner brachte die Getränke und zeigte sich schon gleich neugierig ob unseres Essenswunsches.
Es folgte von uns die Nachfrage ob bei dem Zaziki irgendwas dabei wäre. Für 4,80 ja durchaus spannend ausgepreist.
Weißbrot, war die Antwort.
Wir bestellten dennoch.
Auch beim überbackenen Gyros (11,20) kam diese Nachfrage, war doch sonst keinerlei Beilage aufgeführt.
Die Antwort wiederum: Weißbrot.
Ich bestellte also noch Pommes (2,90) dazu. In einen Beilagensalat hatte ich keine große Erwartung gelegt.
Meine Frau nahm einen Gyrosteller (11,60) auf dem hälftig auch Pommes und Reis anwesend waren. Hier war ein Beilagensalat aufgeführt.
Es kam dann nach nicht all zu langer Zeit das Zaziki.
Quantitativ war es sehr überschaubar. Aber sicher ist es das ultimative Zaziki. War es aber auch nicht. Ok, es hatte wenigstens eine bedeutende Menge Knoblauch beheimatet. Das war es dann aber auch schon. Besonders sahnig war es nicht weil auch Quark darin verortet wurde. Auch heftig war das Weißbrot. Staubtrocken.
Was für ein Auftakt.
Die beiden Hauptspeisen kamen und wurden nun schon etwas kritischer betrachtet.
Das wäre aber gar nicht nötig gewesen. Offenbarten sie ihre Schwächen doch recht schnell von selbst.
Waren die Pommes noch normale Vertreter ihrer Art konnte das Gyros so irgendwie nichts. Sehr schwach gewürzt war es offensichtlich lange nach dem Abschneiden warm gehalten worden. Ringsum durchgegrillt und kaum noch weiche Stellen.
Der Reis war ganz einfacher Allerweltsreis ohne Geschmackszusatz. Doch, halt, etwas dickflüssiges, tomatiges war auf ihn drauf gegeben worden. Einfache Variantenzusammenstellungen herrschen da wohl in der Küche.
Der Salat im geschmacklich bekannten und erwartbaren Bereich.
Mein überbackenes Gyros machte optisch keine besonders gute Figur.
Und auch hier würzarmes Gyros welches nicht besonders in Erscheinung trat. Wenigstens war es leicht weicher durch die auf- und mitgeführte Tomatensoße.
Und die war sogar ganz leicht tomatig. Aber sie hatte einen ganz deutlichen Geschmack nach einer Art Bratensoße. Ob es Instantsoße war kann ich jetzt nicht mit Gewissheit sagen. Ich hatte jedenfalls den starken Eindruck, daß dem durchaus so gewesen sein könnte. Ach ja, das Weißbrot fehlte hier. Ich verkniff mir aber einen Hinweis darauf.
Die Familie neben uns war sehr schnell fertig und hatte herzlich viel stehen lassen.
Thomas (so wurde der Kellner irgendwann ständig von einem Kind gerufen) hatte an dem Tisch eine Diskussion welche uns schon verwunderte.
Der „Antipastiteller“ (zumindest fiel der Begriff in der Diskussion) den sie bestellt hatten sah von uns aus aus wie ein großer Salatteller. Das war wohl schon zum Missfallen geworden. Als die Dame sich wenigstens nach einer „Soße“ erkundigte war erst Ratlosigkeit im Spiel bis sie erwähnte „na so etwas wie eine Vinaigrette oder so“, kam nur noch „nö, so was haben wir nicht“.
Ich bin mir bis Heute nicht sicher ob Thomas wußte was damit gemeint war.
Leicht ähnlich gelagert war dann auch unsere Rückmeldung an die Küche.
Rel. zügig hatten auch wir keine Gelüste mehr auf das Essen und hatten auch noch halbvolle Teller stehen.
Ein Zeichen an Thomas, daß wir die Rechnung haben wollten ergab einen erstaunten Thomas am Tisch als er die Teller sah.
Wir sagten unzweideutig, daß es nicht wirklich geschmeckt habe. Speziell die Krustenkekse in Form von Gyros wurde Thema.
Es gab keine diesbezügliche Entschuldigung sondern den Hinweis, daß man das in der Küche gar nicht anders machen könne. So schnell wäre der Grill nicht…… usw. Einziger Anklang von Mitgefühl war ein Satz: „das ärgert mich jetzt aber“.
Und uns erst!
Lieber Thomas, das brauche ich als Gast nicht! Ich kann nämlich auch Gyros und weiß durchaus wie schnell man einem Spieß gutes Gyros entlocken kann.
Ausreden und Erklärungsversuche ersetzen eine Entschuldigung (selbst wenn sie nur für den Gast aufgesetzt wird) nicht.
Für uns gilt als Fazit eigentlich nur:
Was geht man auch an Karfreitag Fleischberge essen. Strafe muß sein.
Selber schuld.
Für dieses Restaurant gilt für uns in Zukunft: das ganze Jahr Karfreitag.
Und das wo es doch richtig nett und verwinkelt eingerichtet ist. Lauter intime Ecken in denen man kaum gestört wird. Außer vom Essen eben.
PS: Der Ouzo nach dem Essen war wenigstens ein Guter!
PPS: und eben wunderte ich mich noch über den Namen unter der Begrüßung und sehe auf dem Kassenzettel ein deutliches FAM. LAZARIDIS.
So dürfte der Herr EFGARISTO wahrscheinlich ein EPHARISTO – Danke unter dem Kartentext sein. ;-)