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GastroGuide-User: AndiHa
AndiHa hat Ristorante Adler in 73650 Winterbach bewertet.
vor 9 Jahren
"Was die HP verspricht..."
Verifiziert

Geschrieben am 27.11.2015 | Aktualisiert am 27.11.2015
Besucht am 21.11.2015
Winterbach. Da hatten wir ja im Da Michele schon sehr gute Erfahrungen gemacht und überdies festgestellt, daß dieser Ort noch mehr Gastros anbietet.

So begab es sich zu der Zeit, als Kaiser Augustus….
…oh hoppla, falsch abgebogen.
Daß wir einfach noch mal schauten was es hier so gibt und bei nächster Gelegenheit den nächsten Italiener ansteuerten.
Was man im Netz so liest klingt nicht schlecht. Eher sogar gut.
 
Der Adler, die Namensgebung scheint, was man hört und liest, denkmalrechtliche Gründe zu haben. Sei’s drum. Ich muß es ja nicht anknabbern.
 
Wir betraten das Gebäude über ein paar Stufen auf der Vortreppe und kamen daraufhin in einen netten und in gemütlichem Licht illuminierten Gastraum.
Viel helles Holz bestimmte die Atmosphäre hier. Eine Theke im Mittelpunkt war umgeben von einigen Tischen, die mehr oder weniger für sich alleine gestellt waren und durch Raumteiler auch einigermaßen Privatsphäre schufen. Etwas eben.
 
Es sah also ganz gemütlich aus.
Was auffällig war, waren die etwas wenigen Gäste (4 Parteien). Das erklärte sich teilweise aber später in dem Umstand, daß sehr viele Besteller herein kamen und viele Gerichte „via“ gingen.
 
An einer Schiefertafel an einer Stirnseite des Raumes standen ein paar Tagesgerichte. Lustigerweise wurden sie gegen Ende der Tafel immer kleiner geschrieben. Kennt man irgendwo her ;-)
 
Der Kellner war etwas eingespannt (was wir später erlebten) ob der vielen Bestellungen und empfing uns mit leichter Zeitverzögerung und leicht zurückhaltend freundlich. Irgendwie seltsam, doch das schoben wir dann alsbald auf die Belastung mit den Bestellern, was dann auch wohl als Grund heraus stellte. Oder auch nicht.
 
Er war den ganzen Abend auf diese zurückhaltende (und unsichere?) Art freundlich, war aber auch andauernd am Telefon und bei den Bestellern. Seine Muttersprache dürfte wohl südlich der Alpen angesiedelt sein, dennoch war es kein Problem mit ihm zu kommunizieren. Nur manchmal hatte ich ganz leicht den Eindruck: „versteht er was wir sagen?“
 
Egal, das hatten wir schon ganz anders und es kann ja auch gegenseitig befruchtend sein, wenn man sich diesbezüglich annähert.
Nur von Annäherung konnte keine Rede sein.
Der Umgang war irgendwie überwiegend beflissen und mehr oder weniger geschäftsmäßig.
 
Wir bestellten, die Getränke wurden umgehend abgefragt, aus den gereichten Kunstledermappen resp. der Schiefertafel, folgende Speisen:
 
„Paniertes Schweineschnitzel an Whiskeysoße und Nudeln“ (12.-)
 
Pizza Diavola mit extra Käse (6,80 + 0,50)
 
Beides jeweils mit (extra-) Knoblauch
 
Zuvor sollte es noch ein
 
Insalata Italiana (6,70)
 
sein.
 
Nach angemessener Zeit kam der Insalata mit einem kleinen Körbchen Pizzabrötchen und zwei Extratellern.
 
Das war es dann aber auch mit Positivem bezüglich des Salates.
Der Salat, nicht durchgehend angemacht, war dafür erschlagen unter einer Balsamicohaube.
Er bestand aus Eisbergsalat, Schinken, Käse Tomatenachtel, Eierscheiben und Gurkenscheiben (vielleicht habe ich auch noch was vergessen).
Er konnte letztlich nicht wirklich was und musste ausgiebig nachgewürzt werden.
Dank der Menagerie auf dem Tisch, welche die angenehme Eigenart hatte nicht zu versauen(!), war dies durchaus machbar.
Mittendrin befand sich dann ein Teil Eisbergsalat, der „am Stück“ war (siehe Foto) und in unseren Augen eine rechte Unverschähmtheit darstellte!
Dabei, der Salat war ja nicht durchgehend angemacht, bemerkten wir auch, daß das große Stück nicht nass oder wenigstens feucht war. Jetzt will ich hier nicht falsch Zeugnis ablegen, aber wir bekamen den Verdacht, daß der Salat nicht gewaschen wurde.
 
Wir monierten es beim Servicedingens und bekamen den selben Salatteller dann mit demselben, nun frisch gerupften, Salat und ohne Entschuldigung zurück.
Da war es dann fast schon nachrangig, daß der geriebene Käse augenscheinlich aus dem Päckchen kam und teilweise deutlich verklumpt war.
 
Ich traue mich fast nicht zu schreiben, daß die kalten Pizzabrötchen (4) zum Salat wegen mangelnden Geschmackes nicht ganz aufgegessen wurden.
Natürlich traue ich mich das, aber da schwante schon eine Vorahnung mit.
 
Das Schnitzelgericht kam. Sah auch erstmal gar nicht schlecht aus.
Die Schnitzel angenehm zart aber manchmal leicht sehnig. Zum Schnitzelgeschmack kann nicht viel gesagt werden, überstülpte die extremst sahnelastige Soße die Schnitzel mit einem Bombardement von ….. Nichts.
Meine Güte war die Soße geschlechtsneutral. Von einem interessanten Hauch „Whiskey“ wie auf der Angebotstafel angekündigt war nichts heraus zu schmecken.
Vielleicht wurde der schon beim Salatrupfen in der Küche verputzt.
Es heißt Spaghetti werden in der Pfanne mit der Soße „verheiratet“. Nun, hier sind beide noch weitgehend solo und werden auf dieser Welt kein Liebespaar mehr. Aber die Spaghetti waren vom Gargrad perfekt und hatten einen guten Biss.
 
Die Pizza Diavola, zeitgleich mit dem Schnitzel am Tisch, war ebenfalls optisch nicht schlecht. Pepperoni und Pepperoncini waren ebenfalls announciert. Es fanden sich aber nur ein paar der langweiligen Vertreter ihrer Art aus dem Glas auf der Pizza ein.
Dennoch war angenehme bis kräftige Schärfe vorhanden. Ein Öl war wohl auf die Pizza geträufelt worden, wie man unschwer auch auf dem Bild erkennen kann.
Knoblauch, der ebenfalls geordert war, kam dann nach einer Vermisstenanzeige beim Service in einem Schälchen (mit Öl) an den Tisch.
Das Sugo (hier besser nur Tomatenpampe genannt) war schwach und brachte wenig Aroma und keinerlei andere Würze mit. Der Belag, quantitativ und qualitativ eher durchschnittlich.
Aber der Teig. Die Pizzabrötchen brachten ja schon die Vorahnung mit. Er war recht schwach gewürzt. Eigentlich irgendwie gar nicht. So eben mein Empfinden. Des Weiteren hatte er Flammkuchenkonsistenz. Mag ich bei Flammkuchen durchaus aber nicht bei Pizza. Der Rand war daher dann eher knackig-bröselig.
 
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Zu den Toiletten geht es ein paar Stufen runter. Durch ein irritierend angebrachtes Schild bog ich falsch ab und bekam so einen Blick in die Küche mit den Pizzaöfen geboten. Zurück und richtig abgebogen boten die Sanitäranlagen einen sauberen und gepflegten Eindruck. Wie auch sonst im ganzen Restaurant diesbezüglich alles ohne Tadel war.
 
Fazit:
Die vielen Besteller haben uns nach diesem Erlebnis schon etwas gewundert. Für einen weiteren Besuch war es geschmacklich zu beliebig bis gar schwach. Und den Salat, den nehme ich der Küche übel.
 
 
 
 
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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