Restaurant Irodion

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Nach einem arbeitsreichen sonnigen Dienstag im Garten hatten wir uns einen netten Abend verdient.
Da wir keine Lust auf Experimente hatten steuerten wir das Irodion in Fellbach an. Von verschiedenen vorhergegangenen Besuchen hatten wir es in anständiger bis guter Erinnerung.
Das Restaurant liegt an einer vielbefahrenen Kreuzung in Nähe des Bahnhofs in Fellbach. Parkplätze gibt es in ausreichender Zahl in der darunter liegenden Tiefgarage. Diese ist aber nur durch Treppen evakuierbar. Die angedeutete Außenbewirtung dürfte nur extrem Licht- und Lufthungrige anlocken, da der Verkehr dort doch immens und es ja auch mittlerweile Dezember ist.
Allgemein ebenerdig begehbar und daher als barrierefrei zu bezeichnen, ist im Restaurant selber aber ein Sitzbereich eine unscheinbare Stufe erhöht.
Das Ambiente scheidet wohl gerne die Geister. Ich finde es sehr angenehm und nicht mit Kitsch überladen. Die Räumlichkeiten sind verhältnismäßig weitläufig und großzügig. Zwischen den Tischen gibt es mehr als ausreichend Platz und die Fensterreihe (Vierertische) ist durch „Trennwände“ sehr gut vom Nachbartisch optisch ansprechend und auch akustisch abgeschirmt. Die Tische selbst machen einen edlen Eindruck und sind mit einem weißen Stoffläufer eingedeckt. Die Stühle und (an den Fensterreihen) Bänke sind kunstlederbezogen (?) weis und man sitzt sehr bequem darauf. Eine abgehängte Decke mit Schalldämmplatten und die transparenten Trennwände ergeben einen sehr angenehmen und gedämpften Geräuschpegel, der positiv auffällt.
Wir wurden von einem der drei (?) Kellner (einheitlich in schwarz gekleidet) sehr freundlich und mit einem Lächeln empfangen. Wir hatten aufgrund unserer Kurzentschlossenheit und des Datums (23.Dez.) nicht reserviert und waren etwas erstaunt, dass um 18 Uhr schon gut 25% des großen aber gut und locker aufgeteilten Gastraumes besetzt war.
Die Karten waren sofort da, die Getränkewahl wurde erst später erfragt.
Mit der Aufnahme der Essenswünsche kamen die zwischenzeitlich bestellten Getränke (je 0,4l Cola und Spezi zu je 3.-€) und ein Ouzo auf’s Haus.

Bestellt wurden letztendlich als Vorspeise
Zatziki (4.-€), Knoblauchbrot (3,20.-€) und gegrillte Pepperoni (4,50€).

Das Knoblauchbrot entpuppte sich als geröstete Baghuettescheiben mit einem Tomatigen Aufstrich. Es war soweit ganz ordentlich und schmackhaft. Bedarf aber einer Erwähnung der Tomate in der Speisekarte, da es so nicht ersichtlich war. Das Zaziki war sahnig lecker wenngleich die Knoblauchnote gerne deutlicher hätte hervortreten dürfen. Die gegrillten Pepperoni (in Knoblauchöl) waren gute Vertreter ihrer Art.

Als Hauptspeisen wurden geordert: eine Ichalia Platte (mit Gyros, Souzoukia(?), Souvlaki und Leber zu 13.50€) und eine Gyrospfanne (Gyros in Metaxasoße mit Käse überbacken zu 13.80€). Dazu gab es je einen Beilagensalat und Pommes/Reis.

Die Ichalia Platte war allgemein sehr wohlschmeckend. Alle Einzelbeilagen waren angenehm gewürzt und vom Gar- bzw. Grillzustand gut getroffen. Der Souvlakispieß war noch weich und saftig, das Souzoukia (eine Art Hacksteak) ohne fehl, das Gyros dünn geschnitten, angenehm kross und trotzdem nicht trocken und die Leber sehr zart.
Bei der Gyrospfanne war es fast dasselbe. Sehr gut gewürzt und einfach zum leeressen auch wenn der Hunger längst gestillt ist. Die Metaxasoße betonend aber nicht bestimmend war sehr gut abgeschmeckt. Ein klein wenig dünner hätte das Gyros für meinen Geschmack geschnitten sein dürfen. Dies hat aber dem Gesamteindruck nicht geschadet. Genauso wie ich anderswo schon Champignons darin entdeckt hatte und es als feine Abrundung empfand hätte ich sie hier auch gerne gesehen. Aber, wie gesagt, es hat gut geschmeckt. Auch der Beilagensalat, ein eher unspektakulärer Durschnittssalat (Eissalat, Karottensalat, Krautsalat mit Olive und Peperoni garniert) war doch ansatzweise gut angemacht. Nicht, dass er mich vom Hocker gerissen hätte, aber das erlebt man in vergleichbaren Restaurants meist sehr viel lieb- und geschmackloser.
Alles in Allem verdiente 4 Sterne.

Die Bedienung war immer präsent und es wurden auch offensichtlich leere Teller und Gläser mit einer kurzen und netten Bemerkung abgeräumt. Die letztendlich nicht gänzlich aufgegessenen Portionen, die allgemein groß genug sind, mündeten in der freundlichen Frage ob man es uns einpacken dürfe. Ein erstes Verneinen unsererseits führte zu der Aussage, dass es eh’ weggeworfen würde. Und so nahmen wir das Angebot dann doch dankend an. Unterm Strich war die Bedienung resp. der Service wirklich gut: 4 Sterne.

Das Ambiente, schon zuvor angesprochen, ist vielleicht nicht ganz jedermanns Sache, aber es macht einen gemütlichen, modernen und gepflegten Eindruck. Besonders die reduzierte Geräuschkulisse (später füllte sich das Restaurant zusehends) ist sehr positiv hervorzuheben. Auch hier gebe ich vor Allem wegen Letzterem 4 Sterne.

Das Preis-/Leistungsverhältnis ist für die Lage und die Gegend soweit in Ordnung = 3 Sterne

Hier gehe ich immer wieder gerne her. Hat es mich doch bislang noch nie wirklich enttäuscht.