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GastroGuide-User: Ehemalige User
Ehemalige User hat Gaststätte Zur Schwalbenmühle im Kegelzentrum Damm in 63741 Aschaffenburg bewertet.
vor 10 Jahren
"Bodenständige deutsche Küche für den Alltag!"
Verifiziert

Geschrieben am 01.03.2015 | Aktualisiert am 09.03.2015
Besucht am 27.02.2015
Zur Schwalbenmühle ist der Name des gastronomischen Betriebs im Kegelzentrum Aschaffenburg-Damm. Das Kegelzentrum gehört dem Bundesligisten Bahnfrei Damm sowie dem zweiten Sportkegelklub im Aschaffenburger Stadtteil, Dreieck Damm. Die 8-Bahnen-Anlage gehört zu meinen Lieblingsbahnen, zumal ich auf denen meine beiden persönlichen Bestleistungen sowohl im 100-Kugel- als auch im 200-Kugel-Bereich in meiner nunmehr 35-jährigen Kegler-Laufbahn geschoben habe.

Demnächst treten wir dort gegen eine untere Mannschaft des Bundesligisten an und so lag es für mich auf der Hand, schon mal im Vorfeld die neuen Gaststättenbetreiber unter die Lupe zu nehmen. Man will ja wissen, ob man sich nach dem Wettkampf dort wieder ordentlich stärken kann.
Meine Gattin war mit ihrem Schoppenclub vor ein paar Wochen schon mal dort und vermeldete mir gegenüber Zufriedenheit. Diesen Freitag schloss ich mich denen mal an, zumal mein geliebter Schafkopfabend ins Wasser fiel.

Die Inhaber Gerald und Elke Brand standen schon in ihren bisherigen Wirkungsbereichen, z. B. Schellenmühle in Schmerlenbach oder Ritter Heydebach in Haibach, für bodenständige, fair bepreiste Küche.

Bei schönem Wetter kann man auf einer Außenterrasse schön sitzen. Und auch mit Rolli oder Rollator kann man statt der Treppe, die zum Eingang führt, über eine asphaltierte Rampe problemlos ins Lokal kommen. Auch die Toiletten sind behindertengerecht erreichbar.
An der Sauberkeit gibt es trotz der in die Jahre gekommenen Räumlichkeiten nichts zu bemängeln.

Unsere Gruppe war am Freitagabend nur 5 Personen stark. Wir hatten einen Tisch für 6 Personen reserviert und das war auch gut so, denn die Gaststätte war doch recht ordentlich besucht, als wir gegen 18.30 Uhr eintrafen.

Nachdem wir unsere Jacken an die an die Wände genagelten Garderobehaken gehängt hatten, nahmen wir Platz. Rustikales Mobiliar, schon deutlich in die Jahre gekommen, aber für eine Gaststätte immer noch zweckgemäß und ordentlich. Auf einer gepolsterten Bank, die an drei Ecken den Tisch umschloss, konnte man gemütlich sitzen und hatte auch noch genügend Bewegungsfreiheit. Von der Gaststätte aus hat man einen Blick auf die Kegelbahnen und wen es interessiert, der kann entweder bei Wettkämpfen den Sportlern oder wie an diesem Abend den Schoppenkeglern zuschauen.

Eine Bedienung im mittleren Alter, mit Dirndl gekleidet, begrüßte uns nach dem Einnehmen des Platzes freundlich. Sie reichte uns sogleich die Speisekarten und da zwei von uns schon anwesend waren und ihre Getränke bereits auf dem Tisch standen,  fragte sie auch uns gleich nach den Getränken. Ich bestellte mir ein alkoholfreies Weizen (Schöfferhofer, 0,5 l, 3,- €), war jetzt nicht gerade nach meinem Geschmack, aber ich musste ja noch fahren, später trank ich noch ein Radeberger Pils vom Fass (0,40 l, 2,40 €), das nicht auf der Rechnung erschien und beim Auseinanderklabüstern derselben von mir angegeben und bezahlt wurde. Die Damen je einen Montepulciano (0,2 l 3,90 €) sowie eine Flasche Mineralwasser groß (Sodenthaler, 0,75 l, 2,90 €) mit 3 Gläsern. Zur Erstausstattung mit Getränken gehörte noch ein sauergespritzter Apfelwein (0,5 l, 2,40 €). Alle Getränke kamen zügig und entsprechend gekühlt bzw. beim Wein wohltemperiert an den Tisch. Die Flasche Wasser wurde am Tisch geöffnet, wie es sich gehört, und auch in die entsprechenden Gläser eingeschenkt.

Nun konnten wir uns der Speisekarte widmen. Die im sauberen Ledereinband laminierten Seiten boten doch einiges an Auswahl an deutscher, bayrischer und fränkischer Küche. Es gibt auch eine Seite mit Gegend spezifischen Vespergerichten, wie z. B. Handkäse oder Bratwürsten mit Kraut. Natürlich etliche Schnitzelvarianten, auch drei Fischgerichte, Rumpsteaks, diverse Salate usw. Eine ganze Seite Pizza-Angebote passt aus meiner Sicht hier jetzt nicht rein, ist wohl der Nachfrage durch die Sportler geschuldet. Das Ganze ist nachlesbar auf der Website des Hauses. www.gaststätte-schwalbenmühle.de

Zweimal Rinderleber mit Bratkartoffeln und Salat
(8,90 €), einmal davon für meine Gattin. Laut ihr war die Leber schön zart, ohne Sehnen. Die gebratenen Zwiebeln und eine Apfelscheibe, auch die Bratkartoffeln waren schmackhaft. Sie hatte an ihrem Hauptgericht nichts zu bemängeln. Mit einem Foto kann ich leider nicht dienen.

Einmal halbes Hähnchen mit Pommes und Krautsalat (6,40 €).
Das Hähnchen wohl aus der Friteuse. Die Haut super knusprig, das Fleisch aber nicht zu trocken. Ein Hähnchen der besseren Art, wie mein Schwager es formulierte. Auch der Krautsalat war schön würzig und die Pommes nicht versalzen, was man ja leider öfter erlebt. Beim Weggehen sahen wir im Eingangsbereich einen Aufsteller, mit dem Hinweis, dass die halben Hähnchen ab 1. März in einer Aktion zum Mittagstisch nur 4,90 € kosten.

Einmal Truckerschnitzel mit Salat (9,60 €).
Unten auf dem Teller etwas Soße, darin die Bratkartoffeln. Auf den Kartoffeln zwei Schweineschnitzel mit Schinken, Käse und Tomate überbacken. Hier stimmen auf alle Fälle Namensgebung und das, was auf dem Teller liegt, überein. Eine deftige Mahlzeit, die sich die Esserin da bestellt hatte. Mein Fall wäre dieses Essen wohl eher nicht, aber ihr hat es geschmeckt. Und ein Schnitzel, das sie nicht mehr schaffte, ließ sie sich einpacken.

Zu den Gerichten mit Beilagensalat wurde von der Bedienung nach der Bestellung direkt ein kleiner Teller für denjenigen an den Tisch gebracht, der mit Salat bestellt hatte. So machten sich die Damen alsdann auf den Weg zum Buffet, um ihren Teller zu bestücken. Zuviel passte nicht drauf, aber sie waren zufrieden, sowohl was Auswahl betraf als auch Qualität. Einen kleinen Wermutstropfen hatte der Salat aber trotzdem zu bieten. Der vermutliche Dosenmais war nach dem Geschmack der Damen schon etwas über dem Zenit- Deshalb hatten sie ihn nach der ersten Gabel auf dem Teller liegen gelassen. Dieser Umstand wurde auch der Bedienung mitgeteilt. Daraufhin wurde der Mais am Buffet sofort ausgewechselt.

Und das ausgerechnet, bevor ich mein Essen bekam. Ich hatte nämlich in einem Anflug von schlechtem Gewissen, dass ich mal wieder etwas gesünder essen sollte, einen Salatteller des Hauses bestellt. Mit Rindfleischstreifen aus der Hüfte und Curry für 8,90 €. Und es kam wie es kommen musste, auch ich hatte die unsäglichen Maisknöllchen drauf, die allerdings nicht vom Buffet kamen, sondern Gottseidank frisch aus der Küche. Und so konnte ich den Salat genießen. Optisch sah er schon mal gut aus. Die Rinderhüftstreifen waren in mehr als ausreichender Menge vorhanden. Schön zart im Biss, mit Röstaromen, top gewürzt, von gutem Geschmack. Ein gevierteltes Ei, vier Gurkenscheiben, ein paar Tomatenachtel, gelbe und rote Paprikastreifen sowie Schwedensalat unter verschiedenen Blattsalaten. Was mich etwas störte, war ausgerechnet der Currygeschmack, der besonders auf den Blattsalaten dominierte. Er gab dem Dressing eine gewisse Süße, die geschmacklich nicht so sehr mein Fall war. Deshalb habe ich auch meinen Teller nicht ganz leergegessen und einen Teil des Hasenfutters liegengelassen. Sehr gut dazu waren die lauwarmen Baguettescheiben in einem Brotkorb, die es verdient hatten, vollständig verputzt zu werden. Für die zwei Scheiben, die ich noch nicht aufgezehrt hatte, ließ ich mir deshalb problemlos etwas Butter bringen und aß somit wenigstens den Brotkorb leer.
 

Mein Fazit:
 
Ehrliche, bodenständige Küche, die sich auf alle Fälle gut zum Sattwerden eignet  und gleichzeitig auch schmeckt. Das Angebot bietet für jeden etwas. In Gesellschaft, zum Schoppen mit gleichzeitigem Essen oder aber auch nach dem Sport oder in der Mittagspause durchaus empfehlenswert. Für ein gepflegtes Essen mit meiner Frau alleine wohl eher nicht. Trotzdem hoffe ich natürlich schon allein für die beiden Kegelclubs, dass sie diesmal mit der Auswahl ihres Pächters mehr Glück hatten als mit den Vorgängern.


 Deshalb mein Gesamteindruck:
 
3 = wenn es sich ergibt, wieder!
 
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt, wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder)
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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