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Auch innen keinerlei Veränderung, weder beim festen noch beim mobilen Inventar. Im Service die bekannten Gesichter, das ist auch gut so, denn die sind freundlich und kompetent. Aber an der Einrichtung hat bereits gewaltig der Zahn der Zeit genagt, wenn nicht sogar ein ganzes Gebiss. Wenn man über den Grund des immer noch vorhandenen Außengerüsts nachdenkt, wird der Blick wahrscheinlich noch kritischer.
Aber ich bin nicht als Innenarchitekt sondern als Gast hier. Der wird freundlich begrüßt und findet schnell einen Platz an einem Zweiertisch, gut die Hälfte der Plätze ist noch frei. Helle Diagonaldecken auf den alten Holzplatten der Tische, darauf ein Windlicht, Salz- und Pfefferstreuer, eingedeckt mit Standardbesteck und roter Papierserviette.
Das macht einen freundlichen Eindruck. Der Blick nach oben zur Holzdecke zeigt noch immer den alten Deko-Gag, an Haken aufgehängte Chiantiflaschen, ja, die mit dem Baströckchen. Ob man sich noch auf die sichere Haftung der Korken nach Jahrzehnten wirklich verlassen kann?
Es gibt die dicke Karte im Standard-Brauerei-Einband und eine handgeschriebene Tageskarte mit 5 Angeboten zwischen 6,10 € und 7,10 €, jeweils einschließlich einer Suppe oder Salat. Die meisten Mittagsgäste, viele aus dem Verwaltungszentrum, wählen davon aus.
Mir steht der Sinn nach Pizza, aber nicht nach der einzigen (vegetarischen) aus der Mittagskarte, sondern nach der großen Pizza Pescatora, meiner Standardpizza von vor 30 (?) Jahren, mit Shrimps und Muscheln und Lachs und sonstigem Getier aus Meer, natürlich con molto aglio (7,90 €). Und gut, dass ich die ganze dicke Karte aus Neugier durchgeblättert habe, die letzte Seite lässt mich regionale Weine erblicken, direkt der erste ein trockener Riesling vom bekannten Moselweißer WG Reif (hier 3,50 € für 0,2l).
Der Wein ist richtig temperiert und wie erwartet ein ordentlicher Moselweißer Hamm. Wenig später kommt auch schon die Pizza, verlockend duftend, üppig belegt bis zum Rand. Trotzdem gibt es kein Durchweichen in der Mitte. Der Koch scheint schon Ewigkeiten verheiratet, der Salzgehalt tendiert gegen Null. Bei der Pescatora damals …
Davon abgesehen ist die Pizza gut (auch die Pasta war es immer). Größe und Belag sind wirklich sättigend, daher Essen und PLV je 4 Sterne.
„Meine“ Bedienung ist anscheinend telepathisch trainiert, ich denke an „Rest einpacken lassen“ (gerade mal die Hälfte geschafft), sie steht am Tisch, lächelt und sagt „Das packe ich ein zum Mitnehmen, ja?“. Ich denke an „Bezahlen“, sie ist am Tisch und bietet ein Getränk auf's Haus an, Amaretto (danke dafür) und Rechnungsbeleg kommen umgehend …
Empfehlenswert wegen guter Pizza und gutem Service.