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Ambiente: Eine solch geballte Anhäufung von Kitsch, Nippeskram und scheusslichen Wandbildern wie im "Dimitra" dürfte man mit Sicherheit in keinem anderen Gastrobetrieb im Stadtgebiet Saarbrücken finden; selbst Asia-Restaurants alten Stils, im Hinblick auf kitschige Deko auch nicht gerade Waisenkinder, können da nicht mithalten. Ich selbst bin beim Anblick solcher Dinge relativ schmerzfrei, mag es aber schon lieber schlicht und wertig. Mal gut, dass mir der Anblick der "Dimitra"-Wände und -Sockel nicht auf den Magen schlägt, aber mehr als eineinhalb Sterne mag ich für das Ambiente trotzdem nicht geben.
Sauberkeit: Nichts zu bemängeln, nicht einmal in den doch ziemlich in die Jahre gekommenen Nassräumen. Vier Sterne.
Service: Der vom Kollegen Hanseat1957 in seiner Rezension als "grauhaariger Quell guter Laune, kurz vor dem Sirtakitänzeln" beschriebene ältere Herr ist der Chef, den ich noch nie anders (auch heute nicht) als mit Leichenbittermiene à la Buster Keaton und ähnlich gesprächig erlebt habe. Ob er oder Hanseat am Tag seines Besuches im "Dimitra" was geraucht haben? Der Onkel lebt nach Ansicht seines Neffen (Miteigentümer, früher hier tätig und seit zwei oder drei Jahren Geschäftsführer im "Kastro") nur auf wenn die Busenfreunde des Onkels zu Gast sind. Offenbar waren sie heute noch nicht da; er Graukopf zeigte sein mürrisches Normalgesicht und nur dieses. Die beiden jüngeren Serviceherren sind mir von früheren Besuchen hier recht gut bekannt: ohne Schulterklopfen griechisch-freundlich, sehr aufmerksam, kompetent und flott. Das ist mir vier Sterne wert.
Essen und Trinken: Neben der Normalkarte gibt es eine Mittagskarte, die viele Gerichte der Normalkarte schlicht und ergreifend "spiegelt": Die gleichen Gerichtekomponenten, nur eben weniger auf dem Teller und um ca. 35-40% günstiger. Getrunken habe ich zwei Parkbräu Pils (das zählt nicht gerade zu meinen Lieblingsbieren; 0,3l EUR 2,60), zum Essen bestellte ich mir als Vorspeise von der Normalkarte "Gebratene Calamari" (EUR 6,50) und als Hauptgericht von der Mittagskarte den "Zeus-Teller" (EUR 9,50). Beim Begleichen der Rechnung gab es den üblichen Ouzo "aufs Haus"; er war von der besseren Sorte, was mir gut gefiel.
Die Vorspeise hatte Vorspeisengröße, sie war also durchaus überschaubar; die gebratenen Calamari waren wirklich gut zubereitet, die beiden Tuben noch zart und die Ärmchen nicht strohtrocken. Auch der Zeus-Teller konnte sich sehen lassen. Die beiden Bifteki waren, Zeus sei gedankt, nicht durchgegart und innen noch rosa; allenfalls hätten sie aus meiner Sicht mehr Würzung vertragen können. Ein Wink genügte und eine der Servicekräfte kam mit der mir bekannten riesigen Pfeffermühle herbeigeeilt, um nachzuwürzen bis ich abwinkte. Einen solch guten Gyros wie hier habe ich lange nicht mehr gegessen; bestens gewürzt und keine Spur von Trockenheit! Reis und Tsaziki waren o.k., zu den Zwiebelringen gibt es nichts zu sagen bzw. zu schreiben. Dank des so trefflich gelungenen Gyros komme ich beim Bewerten auf vier Sterne.
Preis-/Leistungsverhältnis: Die Normalkarte hat die gängigen Griechen-Preise und ist also normal. Die Mittagskarte (mir ist so gut wie kein Gericht erinnerlich das über zehn Euro gelegen) ist für mich preislich durchaus moderat, was mich zu einer Bewertung von vier Sternen bringt.
P.S. Natürlich weiss ich das die Küche im "Dimitra" mit Original griechischer Küche nicht allzu viel zu tun hat; auch hier ist ziemlich viel "germanisiert" worden, genau wie landauf landab überall in Asia-Restaurants. Oder auch beim Italiener; ich sage nur "Spaghetti Carbonara". Schmackhaft ist es wenn man Glück hat aber allemal.