Geschrieben am 19.02.2016 2016-02-19| Aktualisiert am
19.02.2016
Besucht am 18.02.2016
Ein vormals unrunder Festtag hatte mir einen ansehnlichen Gutschein für den Dienstsitz des Götterboten in Mingolsheim – Bad Schönborn zuwachsen lassen, so dass wir nun nicht umhin konnten, freudig an dessen Einlösung zu gehen.
An diesem Donnerstag späten Vorabend ist das Restaurant gut besucht, doch nicht wie früher überfüllt. Wir werden freundlich empfangen und begrüßt, ein schöner großer Tisch ist im rechten Restaurantteil frei, der in hellem weiß mit den dunklen Holzgebälk und Vorhängen chic erstrahlt und zum Verweilen einlädt.
Die Tische sind leicht beige-gelben Tischdecken, frischen Rosen in kleiner Vase, Kerzenständer und einer kombinierten Salzstreuer/Pfeffermühle sowie Serviette und Besteck ansprechend voreingedeckt. Wie ich sehe, sind die Fenster nun blitzsaubere Kunststofffenster, die das Design der vormaligen alten Holzfenster komplett übernommen haben – aber nun dicht schließen. Geschmackvoll, modern dekoriert, ein paar Bilder der griechischen Antike hängen an der Wand, geben dezent griechisches Flair aber kein „panhellenistisch“ erschlagendes Griechenland-Gefühl.
Die Karten werden gebracht – schöner Einband, etwas neu gestaltet – leider habe ich meine Brille irrtümlich daheim auf den Tisch gelegt als ich die Autoschlüssel einsteckte. Also kann ich nichts lesen, kenne aber meine Wahl und schlage alternativ vor, diesmal eventuell doch rein bei Mezes – den Vorspeisen - zu verbleiben und nicht in Fleisch- oder Fischplatten oder typisch griechisch bezeichneten Tellern zu schwelgen. Gerne, sagt meine Göttergattin und schon beginnt die Aufnahme unserer Getränke und Speisenwünsche durch den genau in diesem Zeitpunkt erscheinenden Service.
Wir ordern Souroti (Wasser) und Naoussa, dann ganz klar – Melizanosalata (Avocado-Salat), Tzatziki, Taramasalata (Fischrogen-Salat), und klar möchte ich Saligaria (Schnecken) und noch Oktapus gegrillt und Pepperoni in der guten Sauce ergänzt meine Frau, Sardelles, und Knoblauchbrot und - acht . zählt der freundliche Servicemann lächend durch – offensichtlich doch Zeit, bei der Bestellung wegen Tisch-Überfüllung abzubrechen.
Die Getränke kommen umgehend, und nach angenehmer Wartezeit kommen zwei Teller für uns, dann beginnt die Anlieferung der georderten Meze: zuerst die kalten Vorspeisen, dann Knoblauchbrot, die Schnecken, Oktapus – vier fünf wunderschön gegrillte Armstücke – und der Teller voller fritierter Sardelles sowie frische Weißbrotscheiben füllen den Vierertisch komplett.
Nachdem sich jeder vom Gewünschten auf den Teller gelegt hat, beginnt die schwierige Arbeit des kritischen Schlemmens – schließlich machen wir das nicht zum Vergnügen für uns, sondern allein und nur, damit Ihr Euch hier beim Nachlesen den Schluckreflex üben könnt.
Der Taramasalat ist schön cremig mit etwas frisch-feingehobelten Zwiebelringen, doch denke ich, dass er nicht mehr (wie ganz früher mal) noch in kretischer Richtung verfeinert wurde, sondern sehr gut Grundqualität bereits im Anlieferzustand hat – schmeckt frisch und lecker. (Ganz früher war der wohl mit etwas kretischen Kartoffeln, –Joghurt, Olivenöl und -Gewürzen noch mit einer pikanten Streckung des Fischrogen-Joghurt-Mixes verbessert worden).
Das Tzaziki ist cremig, nicht zu knoblauchlastig, mit kaum spürbaren Gurkenscheiben – ich schätze Eigenproduktion, zumindest Überarbeitung, und nach meiner Erfahrung fast einmalig ist der hier servierte Melizanosalata – mit feiner leicht (süß)säuerlich wirkender frischer Note, cremig stückiger Konsistenz.
Doch bevor ich mich mehr in den kalten Salaten mit dem warmen Knoblauchbrot verschlemme, muss ich natürlich die Schnecken und den Oktapus unter das Besteck nehmen. Die Schnecken sind in einer keramik-Schneckenpfanne leicht gratiniert mit einer cremigweißen Soße - Feta? Estragon, Rosmarin? – nicht nur Knofel-Butter und fett bis zum Abwinken – nein, die Creme schmeichelt den Zungenläufern und meinem Gaumen – schöne fleischige Tierchen werden da serviert in einer Qualität und Geschmack wie schon lange nicht mehr genossen!
Der Höhepunkt meiner Meze jedoch ist und wird der Oktapus. Der ist evtl. leicht meliert worden –weil leicht knackiger Anbiss und auf dem Grill zu einem schnittfesten aber doch zarten fein gewürzten Fleisch verzaubert worden, der eigentlich danach ruft „Meer, Meer“ – nein ich meine „mehr“ mehr von diesem Meergetier – lecker. Die Küche des Hermes wird da zum Götterboten –
Klar fallen dagegen geschmeckt die kleinen, dennoch fleischigen Sardelles selbst mit dem frischen Zitronensaft beträufelt für mich etwas ab, auch wenn die sehr gut sind – außerdem hat die ja meine Frau geordert –aber die Portionsgröße dabei unterschätzt. (Nur den immer dazu gereichten mayonnaisenartig evtl. mit Avocado angereicherte Dip (weil leicht anthrazit schimmernd) habe ich noch nie besonders gemocht, deswegen nur kurz pflichtbewusst für GastroGuide und einen Testfisch geopfert – hat aber keine Meinungsänderung bewirkt – das braucht es nicht).
Die kleinen scharf angegrillten Pepperoni mit der zarten käsegebundenen Soße - wir mögen diese ganz kleinen - die anders als die sonst so oft gereichten größeren Pepperoni wirklich "Vorspeise" sind und den Gaumen für mögliche Hauptgerichte öffnen - für uns aber nett schließen - das gereichte Weißbrot eignet sich hervorragend die Cremesoße aufzusaugen und mich von Kreta träumen zu lassen.
Die acht Meze waren anstrengende Arbeit – dennoch ein Genuss für uns. Also muss zum Abschluss – auch wenn eigentlich schon gar nichts mehr geht, auch noch ein Galaktoburico mit Eis und ein Mocca für die Abrundung sorgen: Galaktoburico – die süsse Versuchung Griechenlands – wird hier gsd nicht übersüss präsentiert, dazu eine sehr gute Standard-Vanilleeis-Kugel auf einem kleinen Sahnepolster für die Göttergattin – mir schmeckt der in einer kleinen Tasse präsentierte Mocca mit dem für Griechenland typischen Satzspiegel – auch wenn er hier leider nicht im Kupferkännchen an den Tisch serviert wird – was auch seine Vorteile hat.
Fazit – der Grieche ist zwar wirklich gut –aber der Götterbote ist doch ein ganzes Stück besser, etwas raffinierter zubereitet, kleine, aber feine Unterschiede machen es aus.
Zur Zahlung kommt der wie gesagt u.a. ein Gutschein – daher betrachte ich das als Einladung und gebe keine Preise an – nehme aber den dazu gereichten Ouzo – einen für die besten Freunde (also Euch) gerne an (von wegen Euch natürlich nur notgedrungen, selber hätte ich den nie….).
Ein vormals unrunder Festtag hatte mir einen ansehnlichen Gutschein für den Dienstsitz des Götterboten in Mingolsheim – Bad Schönborn zuwachsen lassen, so dass wir nun nicht umhin konnten, freudig an dessen Einlösung zu gehen.
An diesem Donnerstag späten Vorabend ist das Restaurant gut besucht, doch nicht wie früher überfüllt. Wir werden freundlich empfangen und begrüßt, ein schöner großer Tisch ist im rechten Restaurantteil frei, der in hellem weiß mit den dunklen Holzgebälk und Vorhängen chic erstrahlt und zum Verweilen einlädt.
Die Tische... mehr lesen
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Besucht am 12.10.2014
Eine überraschende Spontan-Einladung zum Mittagessen – doch wohin zu viert? – Es ist bereits kurz nach halb zwei – das Hermes bietet sich an, da ich wissen möchte, ob das Hermes gegenüber früher nachgelassen hat, aber auch – bald fällt die nicht ganz schnelle Wahl.
Bei unserem letzten Besuch vor wenigen Monaten hatten sich einige Schwächen der Küche in Zubereitung und Präsentation gezeigt, der Service war unter für den Gast spürbarem Druck und in unnötiger Hektik. Schwächen, die es in zwanzig Jahren zuvor so nicht gegeben hat bzw., da Fehler immer und überall passieren können, möglichst umgehend korrigiert worden wären.
Wir werden heute sehr freundlich empfangen und können uns um die späte Zeit den Platz im vorderen Restaurantteil (links vom Eingang) aussuchen. An der Wand hängt herbstliche Deko mit traditionellen Kinder-Drachen wie auch Kürbisgesichtern. Die Tische Sind mit hellbeiger Stofftischdecke und farblich dazu passenden Servietten bzw. im dunklen Kontrast und querliegendem Besteck eingedeckt, die Kerze wird bei der Kartenverteilung angezündet. Die Karte erscheint mir gewohnt, wirkt leicht gestrafft. Sehr gut ist, dass eine Rubrik „kleine Gerichte“ besteht, die teilweise die Hauptgerichte als kleinere Portion widerspiegelt. Dann kommt der Kellner zur Getränkeabfrage und erkundigt sich nach deren Aufnahme noch, ob wir bereits Essen gewählt hätten und bestellen möchten. Klar – unsere beliebte Vorspeisen gegrillte kleine Peperoni mit Metaxasauce, Melitzanosalata und gebackene Zucchinischeiben – die nach den Getränken und angenehmer Wartezeit zusammen mit einem Korb mit frischen Weißbrotscheiben gebracht werden.
Kleine Anmerkung weil das Thema in anderen Rezensionen erwähnt wurde: der Kellner ist freundlich und lächelt ebenso, auch wenn das für den Gast aus den Augenwinkel nicht so aussieht – man muss sich ungewohnter Weise dies Gesicht schon direkt anschauen, um das Lächeln zu sehen, es gibt eben Gesichter, die selbst beim Lächeln etwas unwirsch wirken. Und ja, man wird nicht gerade zugetextet wie beim italiener, doch Fragen werden beantwortet und sowohl zwischenzeitlich als auch beim Abräumen wird gefragt, ob es geschmeckt hat. Doch kleiner faux pas fast zum Schluss – was nicht sein sollte und auch nicht, wenn wir über die Mittagszeit hinaus als letzte Gäste dort sitzen –obwohl noch jemand isst, werden die anderen Teller bereits abgeräumt.
Die Vorspeisen sind exzellent, so wie wir es vom Hermes mögen. Und ja, es sind ganz kleine, richtig stark gegrillte Peperoni, die erst mit dem Röstgrad und er cremig-schaumigen Metaxasauce diesen einzigartigen Hermes-Geschmack ergeben, es sind nicht die großen die man in anderen Lokalen sonst so standardmäßig bekommt, die aber eben nicht diesen Kontrast von scharf und mild in der Kombination mit Konsistenzen bieten. Genau so einzigartig etwas anders ist der Melitzanosalata. Diese Auberginencreme, die der Hermes zubereitet, ist cremig-stückig-frisch-säuerlich-aromatisch, wie wir sie so stimmig noch nirgends bekommen haben. Die leicht paniert gebackenen Zucchini-Scheiben mit dem leicht sahnigen Tsatziki sind sehr lecker, aber da bietet die Hermes-Küche keine Ausnahmeleistung was aber eher am Gericht selbst liegt – die Qualität liegt in der Frucht und der passenden Dicke der Scheiben, und die Qualität .passt Dann kommen die Beilagensalate – die sehen und schmecken frisch angemacht, mit einer stimmig säuerlich-zarten Vinaigrette und –für mich wichtig, frisch durchgehoben – nicht nur darübergegossen oder bereits lange mariniert.
Zum Hauptgericht haben wir Lammspieß mit Pommes Chips. Gebackene Calamares mit Reis, 0 Hähnchenbrust in Metaxasoße (und noch ein Gericht, an das ich mich mangels probieren nicht erinnere) gewählt. Das Lamm ist auf den Punkt gegrillt, der braune Soßenspiegel darunter ist locker-lecker, so wie ich es erwartet habe, cremig leicht, ein Genuss zum Fleisch – und nicht die braune Soßenpampe, die mich bei einem der letzten Besuche unerwartet verschreckt hatte. Meine Calamares Tubenstücke in leicht gewürzter dünnster Mehl-Panadehülle sind diesesmal wieder wie gewohnt auf den Punkt genau so zart, wie es sein muss. Der Reis steckt unter einer dunkelrotbraunen Schicht. Ich bin skeptisch, beim letzten Mal war das eine geschmacklich mundgefühlsmäßige Enttäuschung, eine Entgleisung in Tomatenmark – diesmal passt das Produkt in sich und zusammen mit dem bissig-weich gekochten Reis – weder verkocht noch zu hart – ist es ein Genuss. Nur die dazugereichte Creme überzeugt mich weder in Geschmack noch Konsistenz, da gab es beim Hermes auch passendere Ergänzung. Die Hähnchenburst wird als lecker und richtig zart gegart beschrieben – hab ich selbst nicht probiert – und auch das vierte Gericht findet begeisterten Anklang. Es hängt anscheinend sehr viel ab, wer kocht. Aber mit einer Speisenqualität und Präsentation wie heute ist der Hermes für mich nicht nur im lokalen Umfeld wieder absolut vorne dran. Und auch der Service ließ in Freundlichkeit und Schnelligkeit nichts zu wünschen übrig.
Zum Abschluss noch den guten griechischen Mocca und wie verbreitet Usus ein lecker Ouzo.
Griechische Küche á la Hermes ist und bleibt verführerisch raffiniert
Eine überraschende Spontan-Einladung zum Mittagessen – doch wohin zu viert? – Es ist bereits kurz nach halb zwei – das Hermes bietet sich an, da ich wissen möchte, ob das Hermes gegenüber früher nachgelassen hat, aber auch – bald fällt die nicht ganz schnelle Wahl.
Bei unserem letzten Besuch vor wenigen Monaten hatten sich einige Schwächen der Küche in Zubereitung und Präsentation gezeigt, der Service war unter für den Gast spürbarem Druck und in unnötiger Hektik. Schwächen, die es in... mehr lesen
Schönes griechisches Restaurant in Mingolsheim. Hermes bietet eine große Auwahl an griechischen Spezialitäten an. Mein einziger Kritikpunkt sind die Preise, die für meinen Geschmack vielleicht ein wenig zu hoch sind, da der Geschmack aber stimmt zahlt man doch gerne etwas mehr. Besonders gerne esse ich das frisch gegrillte Lamm, welches wirklich lecker schmeckt!
Innenbereich ist zwar sehr klassisch eingerichtet aber ist ansprechend.
Das Personal ist durchweg griechisch was dem ganzen ein gewisses Fler verleiht, sie sind auch sehr freundlich!
Schönes griechisches Restaurant in Mingolsheim. Hermes bietet eine große Auwahl an griechischen Spezialitäten an. Mein einziger Kritikpunkt sind die Preise, die für meinen Geschmack vielleicht ein wenig zu hoch sind, da der Geschmack aber stimmt zahlt man doch gerne etwas mehr. Besonders gerne esse ich das frisch gegrillte Lamm, welches wirklich lecker schmeckt!
Innenbereich ist zwar sehr klassisch eingerichtet aber ist ansprechend.
Das Personal ist durchweg griechisch was dem ganzen ein gewisses Fler verleiht, sie sind auch sehr freundlich!
Schön eingerichtetes griechisches Restaurant! Die Speisekarte ist umfangreich und enthält sehr sehr leckere Gerichte! Bedienungen sind auch sehr nett!
Man sollte aber stets ein Tisch reservieren da der Laden immer sehr gut besucht ist (was ebenfalls für ihn spricht)!!!
Tipp : Als Vorspeise sollte man die gegrillten Peperoni (mit einer Hammer Soße angerichtet) und/oder die überbackenen Schnecken probieren!
Schön eingerichtetes griechisches Restaurant! Die Speisekarte ist umfangreich und enthält sehr sehr leckere Gerichte! Bedienungen sind auch sehr nett!
Man sollte aber stets ein Tisch reservieren da der Laden immer sehr gut besucht ist (was ebenfalls für ihn spricht)!!!
Tipp : Als Vorspeise sollte man die gegrillten Peperoni (mit einer Hammer Soße angerichtet) und/oder die überbackenen Schnecken probieren!
An diesem Donnerstag späten Vorabend ist das Restaurant gut besucht, doch nicht wie früher überfüllt. Wir werden freundlich empfangen und begrüßt, ein schöner großer Tisch ist im rechten Restaurantteil frei, der in hellem weiß mit den dunklen Holzgebälk und Vorhängen chic erstrahlt und zum Verweilen einlädt.
Die Tische sind leicht beige-gelben Tischdecken, frischen Rosen in kleiner Vase, Kerzenständer und einer kombinierten Salzstreuer/Pfeffermühle sowie Serviette und Besteck ansprechend voreingedeckt. Wie ich sehe, sind die Fenster nun blitzsaubere Kunststofffenster, die das Design der vormaligen alten Holzfenster komplett übernommen haben – aber nun dicht schließen. Geschmackvoll, modern dekoriert, ein paar Bilder der griechischen Antike hängen an der Wand, geben dezent griechisches Flair aber kein „panhellenistisch“ erschlagendes Griechenland-Gefühl.
Die Karten werden gebracht – schöner Einband, etwas neu gestaltet – leider habe ich meine Brille irrtümlich daheim auf den Tisch gelegt als ich die Autoschlüssel einsteckte. Also kann ich nichts lesen, kenne aber meine Wahl und schlage alternativ vor, diesmal eventuell doch rein bei Mezes – den Vorspeisen - zu verbleiben und nicht in Fleisch- oder Fischplatten oder typisch griechisch bezeichneten Tellern zu schwelgen. Gerne, sagt meine Göttergattin und schon beginnt die Aufnahme unserer Getränke und Speisenwünsche durch den genau in diesem Zeitpunkt erscheinenden Service.
Wir ordern Souroti (Wasser) und Naoussa, dann ganz klar – Melizanosalata (Avocado-Salat), Tzatziki, Taramasalata (Fischrogen-Salat), und klar möchte ich Saligaria (Schnecken) und noch Oktapus gegrillt und Pepperoni in der guten Sauce ergänzt meine Frau, Sardelles, und Knoblauchbrot und - acht . zählt der freundliche Servicemann lächend durch – offensichtlich doch Zeit, bei der Bestellung wegen Tisch-Überfüllung abzubrechen.
Die Getränke kommen umgehend, und nach angenehmer Wartezeit kommen zwei Teller für uns, dann beginnt die Anlieferung der georderten Meze: zuerst die kalten Vorspeisen, dann Knoblauchbrot, die Schnecken, Oktapus – vier fünf wunderschön gegrillte Armstücke – und der Teller voller fritierter Sardelles sowie frische Weißbrotscheiben füllen den Vierertisch komplett.
Nachdem sich jeder vom Gewünschten auf den Teller gelegt hat, beginnt die schwierige Arbeit des kritischen Schlemmens – schließlich machen wir das nicht zum Vergnügen für uns, sondern allein und nur, damit Ihr Euch hier beim Nachlesen den Schluckreflex üben könnt.
Der Taramasalat ist schön cremig mit etwas frisch-feingehobelten Zwiebelringen, doch denke ich, dass er nicht mehr (wie ganz früher mal) noch in kretischer Richtung verfeinert wurde, sondern sehr gut Grundqualität bereits im Anlieferzustand hat – schmeckt frisch und lecker. (Ganz früher war der wohl mit etwas kretischen Kartoffeln, –Joghurt, Olivenöl und -Gewürzen noch mit einer pikanten Streckung des Fischrogen-Joghurt-Mixes verbessert worden).
Das Tzaziki ist cremig, nicht zu knoblauchlastig, mit kaum spürbaren Gurkenscheiben – ich schätze Eigenproduktion, zumindest Überarbeitung, und nach meiner Erfahrung fast einmalig ist der hier servierte Melizanosalata – mit feiner leicht (süß)säuerlich wirkender frischer Note, cremig stückiger Konsistenz.
Doch bevor ich mich mehr in den kalten Salaten mit dem warmen Knoblauchbrot verschlemme, muss ich natürlich die Schnecken und den Oktapus unter das Besteck nehmen. Die Schnecken sind in einer keramik-Schneckenpfanne leicht gratiniert mit einer cremigweißen Soße - Feta? Estragon, Rosmarin? – nicht nur Knofel-Butter und fett bis zum Abwinken – nein, die Creme schmeichelt den Zungenläufern und meinem Gaumen – schöne fleischige Tierchen werden da serviert in einer Qualität und Geschmack wie schon lange nicht mehr genossen!
Der Höhepunkt meiner Meze jedoch ist und wird der Oktapus. Der ist evtl. leicht meliert worden –weil leicht knackiger Anbiss und auf dem Grill zu einem schnittfesten aber doch zarten fein gewürzten Fleisch verzaubert worden, der eigentlich danach ruft „Meer, Meer“ – nein ich meine „mehr“ mehr von diesem Meergetier – lecker. Die Küche des Hermes wird da zum Götterboten –
Klar fallen dagegen geschmeckt die kleinen, dennoch fleischigen Sardelles selbst mit dem frischen Zitronensaft beträufelt für mich etwas ab, auch wenn die sehr gut sind – außerdem hat die ja meine Frau geordert –aber die Portionsgröße dabei unterschätzt. (Nur den immer dazu gereichten mayonnaisenartig evtl. mit Avocado angereicherte Dip (weil leicht anthrazit schimmernd) habe ich noch nie besonders gemocht, deswegen nur kurz pflichtbewusst für GastroGuide und einen Testfisch geopfert – hat aber keine Meinungsänderung bewirkt – das braucht es nicht).
Die kleinen scharf angegrillten Pepperoni mit der zarten käsegebundenen Soße - wir mögen diese ganz kleinen - die anders als die sonst so oft gereichten größeren Pepperoni wirklich "Vorspeise" sind und den Gaumen für mögliche Hauptgerichte öffnen - für uns aber nett schließen - das gereichte Weißbrot eignet sich hervorragend die Cremesoße aufzusaugen und mich von Kreta träumen zu lassen.
Die acht Meze waren anstrengende Arbeit – dennoch ein Genuss für uns. Also muss zum Abschluss – auch wenn eigentlich schon gar nichts mehr geht, auch noch ein Galaktoburico mit Eis und ein Mocca für die Abrundung sorgen: Galaktoburico – die süsse Versuchung Griechenlands – wird hier gsd nicht übersüss präsentiert, dazu eine sehr gute Standard-Vanilleeis-Kugel auf einem kleinen Sahnepolster für die Göttergattin – mir schmeckt der in einer kleinen Tasse präsentierte Mocca mit dem für Griechenland typischen Satzspiegel – auch wenn er hier leider nicht im Kupferkännchen an den Tisch serviert wird – was auch seine Vorteile hat.
Fazit – der Grieche ist zwar wirklich gut –aber der Götterbote ist doch ein ganzes Stück besser, etwas raffinierter zubereitet, kleine, aber feine Unterschiede machen es aus.
Zur Zahlung kommt der wie gesagt u.a. ein Gutschein – daher betrachte ich das als Einladung und gebe keine Preise an – nehme aber den dazu gereichten Ouzo – einen für die besten Freunde (also Euch) gerne an (von wegen Euch natürlich nur notgedrungen, selber hätte ich den nie….).