Der Mohr
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Untere Straße 5 - 7, 69117 Heidelberg
Bistro Kneipe Sky Sportsbar
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GastroGuide-User: DaueresserGK0712
DaueresserGK0712 hat Der Mohr in 69117 Heidelberg bewertet.
vor 5 Jahren
"3,2,1 Auf die Burger fertig los ! Wo gibt es den besten Burger 2019 ? Oder: Warum ein Politiker heutzutage viel einstecken muss …."

Geschrieben am 15.07.2019 | Aktualisiert am 18.04.2023
Besucht am 13.07.2019 Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen Rechnungsbetrag: 26 EUR
Es ist ein ruhiger Samstag Mittag, für uns die beste Zeit in der Woche um Essen zu gehen. Keine gestresste Bürokraten, keine Snobs, die die goldene Regel nicht beachten, während des Essens nicht über Business zu sprechen. Snobs, was sind Snobs ? Die, die keine Auster öffnen ohne vorher anzuklopfen ? Die, die Toiletten Brille desinfizieren, obwohl sie im Stehen pinkeln ? Und was ist mit den Männern unter der Schöpfung ? 

Ich komme vom Thema ab, meine Begleiterin und ich haben uns heute für 16,20 eine 2 Personen-Tageskarte (Zone 5) gekauft und uns einfach unverkrampft in die Straßenbahn gesetzt, Richtung Mannheimer City düsend, an der Abendakademie ausgestiegen und Richtung Heidelberg die Landschaft aufgesaugt. Schön ist die Strecke , mit der Linie 5 am Collini Center vorbei (was endlich renoviert wird, hoffentlich in schönen hellen Farben), bis wir am Heidelberger Kaufhof aussteigen.Die Gastronomie Heidelbergs ist uns bekannt – und lässt vom Frühstück im gemütlichen Bistro über Lunch und Dinner in den verschiedensten Restaurants bis zum abendlichen Bar- oder Club-Besuch kaum kulinarische Wünsche offen.

Wir schalten unsere Handynavigation ein, jesses Maria, 1,6 Kilometer vom Standpunkt entfernt, wir rein in die längste Fußgängerzone Europas, was ein Gedränge und Geschiebe. Sowohl entlang der knappen zwei Kilometer langen, autofreien Hauptstraße als auch in den abzweigenden Gassen und Gässchen gibt es ausreichend Gelegenheit für gemütliche Kaffeepausen. Ich weiß nicht wie viel Leute an dem Tag bummelten, aber uns war das zu viel, Ein Beispiel: Das Cafe Knösel, im ersten und ältesten Heidelberger Café in der Haspelgasse. Hier erfand Fridolin Knösel, Chocolatier und Konditormeister, im 19. Jahrhundert den berühmten Heidelberger Studentenkuss, ein Schokoladenkonfekt und bis heute nach Originalrezept hergestellt wird. Etwa 50 knippsende Asiaten standen davor und blockten das Gässchen, manche klebten an der Scheibe mit >eingedrückter Nase< nach dem Motto: „ Ich war kein Boxer, sondern Fensterputzer im Eros-Center“

Nach einer halben Odyssee kommen wir in der Altstadt an, hier ist es weniger laut, am Lokal „Zum Mohr“ im Außenbereich einige Tische besetzt, wir setzen uns rein und sind da die ersten Gäste. 360Grad Umblick, überall Bilder. Angela Merkel mit roter Nase (leicht angetrunken), Angela Merkel in jungen Jahren mit einer Maß Bier austrinkend, Gorbatschow beim Golf zusammen mit Norbert Blüm, beide mit einem Golfschläger in der Hand, das sah aus als ob Norbert zum Stabhochsprung ansetzen möchte.

Wir studieren die Karte. Burger vs Schnitzel. Ahh ha, jeder Burger und jedes Schnitzel sind kombinierbar, das heißt, wählt man zB Hawai aus, dann kann der Gast entscheiden, will er einen saftigen 200 Gramm Beef Burger oder lieber sein aus dem Lachs frisch paniertes Schweinehemd mit Ananas und Käse überbacken haben.Bei einigen Kombi`s kann ich mir das als daueressender Gast schwer vorstellen, aber hier scheint alles möglich zu sein. Das dachte sich wohl auch der Held vom roten Erdbeerfeld, als er zahlreiche Provisionen von Grundstücke an nicht vorhandene Immobilienberater bezahlte und das Geld am Ende auf einen Dritten überwies. Am Ende kam heraus, dass der Held komischerweise der Inhaber der Konten von den Dritten ist. So ein Zufall … Aber ein Politiker in Deutschland muss viel einstecken können.

Ich entscheide mich für den Triple Cheeseburger und siehe da, drei verschiedene Käsesorten und Arten bekommt hier der Gast auf das Pattie. Das lob ich mir. Bilder von klasse ausschauenden Burgern auf Instagramm hatte uns heute zum Mohren geführt. Dazu nahm ich ein Heferadler, Nein ich erwähne nicht, was der Vampir, als er bei einer routinemäßigen Polizeitkontrolle am Steuer, auf die Frage was er getrunken habe, gesagt habe. Oder doch ? Nur 3 Radler :-) (den finde ich ganz gut)

Ganz gut fand ich dann auch meinen Burger (8,90) . Die drei Käse leicht verlaufen, schöner Geschmack. Das Beef-Pattie selbst hergestellt, schön krümelig, mit Peperoni, wenig Salz und wenig Pfeffer, angenehm gewürzt. Gerne könnte man hier noch ein wenig mehr Geschmack herausholen, vielleicht mit noch mehr Rinder-Nacken den Fettanteil etwas erhöhen ? Die Zwiebel als Clou obenauf, das ganze mit Holzstäbchen, dass dem Burger mehr halt gab. Aber ganz ehrlich. Man muss schon Hände wie Klodeckel haben (so wie Bodo Illgner) um den Burger mit einer Hand essen zu können. Ich habe es mit zwei Händen probiert, aber mit den ganzen Auflagen, Tomaten nebst Gurken, war einfaches Burger Essen leider nicht möglich, so dass meine Begleiterin und ich primär mit Messer und Gabel gegessen haben, was aber dem Gesamtgeschmack nicht schadete.

Ganz im Gegenteil, der Gucomole Burger (8,90) ist sorgfältig zubereitet, ich darf probieren, nach Avocado und Urlaub erinnernd. Dazu als Gegenpart mein Cheeseburger, der Bacon perfekt angebraten. Mein Burger Brötchen, perfekt knusprig, ofenwarm, schön gebräunt, am Rande sogar mit leichtem Crunch. Besser geht es fast nicht. Dennoch, der Guocomole Burger scheint noch ein Tick besser zu sein. Die gewürfelten Avocado, scheint perfekt gereift zu sein, die selbst gemachte Soße dazu, die dem Burger eine überraschende Cremeigkeit und einen zusätzlichen Frischekick verleihen, das ist schon großes Burger Kino. Ein kleines Fest für #gaumencineasten die es sind, oder vielleicht noch werden wollen. Ach ja, die Patties waren beide zart rose im Innern, leicht medium. Auch gut: Als Beilage gibt`s neben Wellen Pommes (mein Favorit) für 1,90 extra, auch Potato Wedges (2,50), selbst hergestellte Süßkartoffel Pommes (nicht mein Ding) sowie ein knackfrischen Salat (siehe Guacomole Burger), genau das Ding meiner Begleitung.


Fazit:
Ein bisschen Zeit sollte der Gast mit einplanen, obwohl „Fast Food“ haben wir eine knappe halbe Stunde auf unsere Burger warten müssen. Wie es bei einem vollbesetzten Lokal ausschaut, herrje, das kann ich nur erahnen. Aber die Wartezeit lohnt sich. Vorübergehend Platz 1 :-)
 



Viel Spaß !!
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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