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Das da Camillo liegt im Tannwald inmitten Welzheims Stadtpark und nicht wie hier von Tante Google verortet irgendwo im Nirgendwo.
Das Da Camillo ist der Gastrobereich einer dreiteiligen Tennishalle. Da ein Kollege dort regelmäßig Tennis spielt wurde er natürlich zuvor zu Rate gezogen. Die Frage: „sag’ mal, Du spielst doch dort Tennis. Du kennst doch sicher auch die Pizzeria dort, wie ist die denn so?“ wurde mit folgender Antwort erwidert: „Die Steinofenpizza ist so gut, dass ich mir regelmäßig die zuvor abtrainierten Kalorien in doppelter Zahl wieder einverleibe“.
Ok, das war ja schon mal nicht negativ, also zogen wir einen alsbaldigen Besuch in Betracht, welcher Heute erfolgte.
Zentrumsnah im Tannwald und neben dem Stadtgarten gelegen ist die Umgebung als durchaus idyllisch zu bezeichnen. Zumal in Wurfweite die Schwäbische Waldbahn http://www.schwaebische-waldbahn.de die Station Tannwald betreibt. Die Bahn ist eine Museumsbahn und führt von Schorndorf (S-Bahnanschluß) über eine sehr schöne Bergstrecke nach Welzheim. Im Sommerhalbjahr betrieben gibt es ca. jedes zweite Wochenende auch Dampfbetrieb. Es bietet sich also während der Betriebszeit (Sommerhalbjahr/Sonntags) auch dieses Verkehrsmittel an.
Unweit der Station mit angeschlossenem Biegarten liegt also die Tennishalle mit angeschlossenem Restaurant.
(Schotter-) Parkplätze sind vor dem Haus genügend vorhanden, zum Restaurant selber geht es dann im Eingangsbereich eine Treppe ins Hochparterre.
Dort erwartete uns ein relativ kleines Restaurant mit dominierender Theke und darum platzierten ca. 8 Tischen. Auf der einen Seite mit Glasfront Richtung Tennishalle und auf der anderen mit Fensterfront zum Stadtgarten, war ansonsten alles in warmen und gemütlichen Farben mit viel Holz gehalten. Die hellbraunen Tische waren mit Tischsets, Besteck, Salz- und Pfeffermühle, Teelicht im Glas und einer Rose eingedeckt bzw. aufgehübscht.
Die Tische standen aber verhälnismäßig eng und der kleine Gastbereich war auch recht geräuschanfällig. So lange sich Gäste in zurückhaltender Lautstärke unterhielten war es noch ok, als später ein paar Tennisspieler dazu stießen um ihre Energiehaushalt wieder in’s Lot zu bringen war es aber akkustisch recht ungemütlich geworden.
Dies war glücklicherweise aber nur eine kurze Sequenz und später blieb es auch bei stärkerer Belegung wieder unterhalb der Nervgrenze.
Übrigens brummte der schöne Holzofen die ganze Zeit. Da geht wohl sehr viel auch nach draußen. Von erhöhtem Trubel durch Wartende hat man aber nichts mitbekommen.
Service
Wir wurden schnell freundlich begrüßt und bei Nennung der Reservierung wurde uns ein Tisch an der Front zur Tennishalle gezeigt. Eine gute Wahl, hatte man hier doch alles im Überblick und auch noch etwas die Möglichkeit den Ballwechseln zuzuschauen.
Es kamen die Karten (die Damen zuerst), das Teelicht wurde angezündet und die Tagesangebote wurden erwähnt (welche ich leider nicht mehr weiß) und uns wurde anschließend Zeit zur Konsultation der Karten gelassen.
Erst nach angemessener Zeit wurden dann freundlich die Getränkewünsche erfragt.
Spezielle Nachfragen zu Gerichten wurden gestellt und beantwortet. Z.T. gibt es wohl auch einige Gerichte die dem Gusto des Chefs unterliegen „was da Camillo da heute wolle, meist…“. Man kann die Wahl natürlich auch in die eigenen Hände nehmen in dem man dezidiert erwähnt was man haben möchte.
Extrateller für die gemeinsam genossenen Salate wurden von alleine gleich dazu geliefert.
Insgesamt wurden wir sehr nett bedient und wir fühlten uns gut aufgehoben.
Essen
Aus den, in „traditionellem“ Kunstledereinbang mit z.T. schon etwas abgegriffenen Klarsichthüllen gehaltenen, Karten entnahmen wir unsere Insalata-, Pasta- und Pizzawünsche. Fisch konnte ich keinen entdecken und ob es Fleischgerichte gab weiß ich jetzt auch nicht mehr. Einem Flyer den ich beim Gehen mitnahm und der ein sehr großes Angebot enthält kann ich diesbezüglich nichts entnehmen.
So wurden es (nicht erschrecken, wie waren 4 Personen):
Insalata della Casa (7,60) mit Blattsalaten, Thunfisch und Ei.
Mal wieder ein durch und durch angemachter Salat, der schon ohne Nachwürzung schmecken kann. Mir war er etwas zu leise und so kam dann die zu den Salaten beigestellte Menagerie zum Einsatz. Insgesamt aber ein ordentlicher Salat. Auch quantitativ.
Insalata Siciliana (7,50) mit Tomaten, Gurken, Paprika, Zwiebeln, Oliven und Mozzarella.
Hier wurde nur ganz leicht nachgewürzt. Blattsalate gab es da nicht aber der Mozzarella wäre hervorzuheben. Hatte er doch tatsächlich einen gewissen Eigengeschmack, der leicht salzig rüber kam und von der Konsistenz her auch nicht an die üblichen Verdächtigen erinnert. Er war eher fluffig oder luftig. Ich tippe mal, dass dort tatsächlich Büffelmozzarella verwendet wird.
Desweiteren wurden natürlich Cocktail- resp. Kirschtomaten verwendet, die selbst um diese Jahreszeit einen kleinen Geschmack aufweisen der nicht gleich an den vierten Aggregatzustand von Wasser erinnert.
Die zu den Salaten gereichten Pizzabrötchen waren gut. Nicht mehr und auch nicht weniger.
Tagliatelle Reala (11,90) mit Scampi und Lachs
Die Tagliatelle passend gegart, nicht mit Soße überschüttet und mit quantitativ anständiger Lachs- und Scampibeilage waren soweit in Ordnung. Nettes Aroma und recht schmackhaft haben sie aber nicht zwingend vom Hocker resp. der Bank gerissen.
Tris all’ Italiana (9,80) ein Vertreter der bekannten Tris di Pasti mit Spaghetti Bolognese, Tagliatelle Pesto und Gnocchi in Carbonarasoße
Die Käse-Schinken-Sahnesoße der Gnocchis war sehr gut. Steckt sie doch traditionell voller Geschmacksträger und –verstärker. Das passte also.
Die Spaghetti Bolognese waren Mainstream.
Die Rigatoni bzw. das Pesto derselben war aber wiederum sehr gut. Mir war als, daß der Koch im nahen Wald wohl schon etwas Bärlauch geräubert hatte. Schmeckte vorzüglich.
Pizza Charlie (8,60) mit Thunfisch, Salami, Knoblauch, Zwiebeln und Oliven.
Sind wir mal ein wenig Charlie (je suis…). Entgegen der Ausrichtung des angerissenen Magazins war die Pizza eher weniger bissig und scharf sondern mehr „geschmeidig“. Der Rand war einigermaßen aufgegangen und nett würzig. Der Belag war soweit ok. Auch quantitativ. Der Boden soweit dünn und fest verließ nur gegen Mitte seinen bevorzugten Zustand und wurde etwas lapprig.
Etwas mehr „Biss“ kam dann durch ein zu den Hauptspeisen gleich mitgeliefertes Chiliöl rein. Damit hatte die Pizza dann doch einen ganz guten Charakter.
Handwerklich war sie aber auch zuvor schon in Ordnung.
Eine weiter Pizza am Tisch…
Pizza Cipolla (6,70) eine Margherita mit Zwiebeln
…zeigte dann auch am Boden keinen Fehl mehr. Dort war er weitgehend fest, dünn und sogar noch etwas knusprig.
Liegt wohl letztendlich am Belag ob die vorgesehene Gar- und Backstufe zur Zufriedenheit erreicht wird.
Der Rest:
Im Restaurant ist es sauber, da gab es nichts zu bemängeln. Die Toiletten im Tiefparterre sind zwar mit dem Charme der 80er (Bobbele-Zeit) gesegnet, damals wuchsen die Tennisplätze und –Hallen ja wie Pilze aus dem Erdboden, aber ebenfalls in tadellosem Zustand.
Das Preis-/ Leistungsverhältnis würde ich jetzt ebenfalls als ok bewerten.
Fazit:
Ich weiß nicht, ob ich die Fahrt noch mal extra mache. Wenn man sowieso hier ist, dann ist das schon eine Alternative. Die Umgegend ist doch recht nett.
Vielleicht im Sommer wenn man draußen sitzen kann. Womöglich in Verbindung mit einer Fahr der Schwäbischen Waldbahn kann ich es mir schon recht schön vorstellen.
Nach Küchenreise also: 3 – wenn es sich ergibt wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder)