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GastroGuide-User: Schwalmwellis
Schwalmwellis hat Restaurant im Hamburger Bahnhof in 10557 Berlin bewertet.
vor 6 Jahren
"Hochgenuss im Hamburger Bahnhof"
Verifiziert

Geschrieben am 07.07.2018 | Aktualisiert am 07.07.2018
Besucht am 06.07.2018 Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen Rechnungsbetrag: 35 EUR
Ein Besuch im Restaurant und Café Sarah Wiener war für uns schon von Beginn an auf dem Plan. Leider standen die Öffnungszeiten dem bis heute immer im Wege. Mittags befanden wir uns zumeist an einer entfernten Stelle in Berlin und Abends machte uns die frühe Schließung um 18 Uhr einen Strich durch die Rechnung.
Wir sind froh es heute ein wenig ruhiger angegangen zu sein und so die Gelegenheit hatten uns vor einem Ausflug zur Pfaueninsel zum Mittagessen noch bei Sarah Wiener zu stärken.

Denn es war nicht nur eine einfache Stärkung, es war ein wahrer Genuss!

Im Hamburger Bahnhof, der das Museum für Gegenwart mit zeitgenössischer Malerei beherbergt findet sich auch der Gastraum des „Sarah Wiener“. Wir betraten das Restaurant durch den Eingang rechts vom Haupteingang des Museums.

Eingang rechts vom Museumseingang

Innen betritt man durch zwei mehrere Meter hohe hölzerne Pendeltüren den Gastraum, der auf den ersten Eindruck wie eine Bahnhofshalle wirkt. Dies verstärkt sich noch, wenn man die riesige Spiegelfront realisiert, die die Halle doppelt so groß wirken lässt.
Auch erscheint alles etwas karg, lieblos und das Ambiente machten keinen besonders gepflegten Eindruck.
Keinerlei Dekoration.

Gast“bahnhofs“halle

Hingegen wurden wir freundlich empfangen und schnell mit der Speisekarte versorgt, wie auch mit den bestellten Getränken.

Die im Internet zu findende Speisekarte ist sehr klein, und ich hatte mich schon damit abgefunden eine weitere Berliner Kartoffelsuppe zu probieren, da mir die anderen Gerichte der regulären Karte nicht zusagten.
Umso erfreuter war ich, dass es auch noch eine Tageskarte gab, die im Internet nicht einsehbar ist. Zwei zusätzliche Vor- und drei Hauptspeisen werden angeboten, und von diesen wählten wir beide auch aus.
Meine Liebste wurde vom Schafskäsestrudel sehr angesprochen, ich wiederum von Blutwurst Himmel&Erde.

Trotzdem erkundigte ich mich auch nach der Kartoffelsuppe, und wie vermutet war diese vegan und wurde nur durch eine Wurstbeilage für Fleischesser zur nicht veganen Kartoffelsuppe.
Aber ich habe auch gelesen „Es gibt so viele echte Berliner Kartoffelsuppen wie es Berliner gibt.“
Für mich gehört zu einer Kartoffelsuppe einfach ausgelassener Speck dazu.
Ich verstehe ja, dass man so beide Richtungen abdecken kann, aber „richtige“ Kartoffelsuppe ist das für mich nicht, und so war ich froh über eine Alternative.

Glücklicherweise sind wir sehr früh unterwegs gewesen, denn wir hatten ein Treffen mit Freunden vereinbart und somit ein Zeitlimit. Das Anrichten der Speisen dauerte nämlich ein wenig länger als wir es aus all den vorherigen Besuchen in anderen Berliner Restaurants gewohnt waren.
Nach 25 Minuten wurden uns die beiden Gedichte (oder Gerichte) kredenzt.
Alles im Rahmen!
Und es wahren wahrlich Gedichte!

Der Schafskäsestrudel - ein außergewöhnliches Geschmackserlebnis und ein kleines Gemälde auf dem Teller. In Essig eingelegte Radieschen, verschiedenfarbige Phloxblüten (Zitat Liebste:“sie schmecken wie Phlox riecht), dazu der Schafskäsestrudel auf Gemüsetartar. Allein das Chutney kann ich persönlich nicht erkennen und Liebste erklärte mir soeben, dass es wie zumeist nur eine geringe Portion davon zu finden gab.

Schafskäsestrudel

Aber Liebste war begeistert und sagte noch während des Essens: „DAS sind 5 Sterne“!

Und ich darf mich anschließen! Ich liebe gebratene Blutwurst mit Kartoffelpüree. Ein Gericht meiner Kindheit. Bei Oma und Muttern gab es das oft, und wahrscheinlich liegt es zehn oder gar zwanzig Jahre zurück, dass ich dieses Gericht genossen habe. Jedoch natürlich nicht so wie es sich hier präsentiert hat.
Kross gebraten, weil leicht paniert. Drei leckere Blutwurstmedaillons, dazu der Kartoffel-Petersilienpüree und die diversen Garnierungen wie krosse Röstzwiebeln und Frühlingslauch.

Himmel&Erde

Auch ich kann sagen: ein wahrer Genuss! Da stehen Wartezeit und Preis wirklich hintenan.

Fünf Sterne für die Speisen, ein freundlicher Herr im Service, perfekt saubere sanitäre Anlagen, allein das Ambiente lässt ein wenig zu wünschen übrig.
Und schade, dass man die Tageskarte nicht im Internet einsehen kann, aber auch für den der in der regulären Karte nichts passendes findet mag ein Besuch lohnend sein, wenn dann die Tageskarte passt.

Prima gemacht, Empfehlung ausgesprochen.

Das Verzehrte so wie es in der Karte steht:

Schafskäsestrudel - Gemüsetartar, gepickelte Radieschen, Aprikosen-Fichtensprossenchutney - 9,50 €
Blutwurst - Himmel&Erde - hausgemachte Wurst vom Landschwein, knusprig gebraten, Honig-Schwarzessigjus, saurer Apfel, Frühlingslauch, Röstzwiebel, Ewige Kresse, Kartoffel- Petersilienpüree - 18,00 €
Weizenbier 0,5 l - 4,50 €
Fritz Apfelspritz 0,2 l - 3,00 €
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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