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GastroGuide-User: Nolux
Nolux hat Weinstube im Weingut Kruger-Rumpf in 55424 Münster-Sarmsheim bewertet.
vor 9 Monaten
"Ich kann mich nur wiederholen. Es lohnt hier einzukehren!"

Geschrieben am 14.08.2023 | Aktualisiert am 14.08.2023
Besucht am 19.07.2023 Besuchszeit: Abendessen 2 Personen Rechnungsbetrag: 150 EUR
Vor fast genau zwei Jahren hatten wir in der Weinstube Kruger-Rumpf in Münster-Sarmsheim unseren ersten gemeinsamen Abend. Grund genug in diesem Jahr mal wieder dort einzukehren. Zudem hatte ich Wochen zuvor einen ansprechenden Gutschein für die Weinstube geschenkt bekommen. Nach der Online Buchung für den Tisch am gewünschten Datum, habe ich den Gutschein dann zwei Tage zuvor ebenfalls online aktiviert. Der Tag konnte also kommen.

Geparkt haben wir zum ersten Mal nicht auf den Hof eigenen Parkplätzen, die waren wider Erwarten alle belegt. Also eine Straße weitergefahren und auf den öffentlichen geparkt. Fußweg keine drei Minuten zum Lokal. Also alles kein Problem. Drinnen angekommen begrüßte uns (für mich) eine neue Dame im Service. Sie führte uns in den Garten und wies uns unseren Tisch. Zu der Zeit waren schon gut die Hälfte der Tische besetzt. Unter den Gästen, wie eigentlich zu erwarten, auch die beiden Senior Chefs. Kundenkontakt wird großgeschrieben.

Hier gibt es keinen Grund den Kopf in den Sand zu stecken

Kaum dass wir saßen, übernahm der uns bekannte junge Mann im Service gewohnt souverän mit Witz und Charme. Ich kann es immer nur wieder betonen. Wäre schön, wenn alle Servicekräfte, egal wo, so wären wie er. Muss man erlebt haben!

Er reicht uns nach freundlicher Begrüßung die Karten. Kurz reingeschaut und erstmal eine Flasche Wasser (0,75 / 6,50€) und zwei Rosé Sekt brut bestellt (0,1 / 5,50€). Nun war Zeit sich die Speisenkarte und die Weinkarte genauer anzuschauen. Die Speisen gibt es auch online zu sehen, zusätzlich hatten wir auf dem Tisch eine kleine Tafel mit aktuellen Empfehlungen.

Tagesempfehlungen / Rosé Sekt

Der kleine Bistrotisch war wie in der Vergangenheit reduziert mit blauem Läufer, hellblauer Stoffserviette und einem Satz Besteck eingedeckt. Dazu gab es Teller und Messerchen für Brot o.ä. plus ein Wasserglas. Wo wir gerade bei Wasser sind, hier unterlief unserem Kellner der einzige, kleine Fauxpas; anstelle des gewünschten medium Wasser brachte er spritziges, was uns letzten Endes auch egal war. Kann man ja auch trinken. Der Sekt dagegen kam wie gewünscht und war ausgezeichnet. Essen war ebenfalls geordert, also ran an die Weinkarte. Hier gibt es nur gutseigene Weine – verständlicherweise. Nicht viele, aber sehr gute.

Die eine Hälfte der Weinkarte bei Kruger-Rumpf

Dazu auch echt fair kalkuliert. Zwar hätte ich etwas auf der regulären Karte gefunden, fragte unseren Kellner aber nach etwas aus der Schatzkammer, etwas schön Gereiftes. Sollte der Wein ja den ganzen Abend das Essen begleiten können. Nach kurzer Zeit kam er mit einer Empfehlung zurück, die mir natürlich zusagte. Aber erst noch mal kaltlegen…  Zuvor kamen Quarkdipp und zwei Sorten Brot, ein helles Baguette und ein dunkles Sauerteigbrot. 

Kleiner Gruß der Küche

Beides in Ordnung, sowie auch der Dipp. Frisch und knusprig. Dann kam der Wein

Der 2016er Riesling
 
2016er Dautenpflänzer Riesling Großes Gewächs trocken. Ein feines Stöffchen. Kaum eine Spur alt. Noch jugendlich frisch aber mit einer enormen Länge und viel Extrakt. Und für 48€ in einem Lokal ein wahrer Schnapper. Toller Wein für einen tollen Abend.

Es wurde Zeit für die Vorspeisen. Zuerst hatte ich mich von der Tafel für Schafskäsetörtchen auf Tomatensalat entschieden, das war dann aber leider eine Hauptspeise. Also wählte ich von der Karte
Hausgebeizter Lachs im Ponzu Sud

Hausgebeizter Lachs im Ponzu Sud

War recht hübsch anzusehen, der Lachs eher mild gebeizt und daher sehr vom Eigengeschmack geprägt. Gefiel mir. Der Ponzu Sud fast ein bisschen zu dominant, sehr würzig. Gurke, Tomate und Möhre als Frischekick und Deko. Dazu Kresse und Schnittlauchröllchen. Kann man durchaus so machen. Der Cracker war gut für den Biss 4*

 
Mein Spatz entschied sich für das Gericht mit dem wohlklingenden Namen Vitello Forello

Vitello Forello

Mal was anderes, und für meinen Geschmack auch die bessere und auch nachhaltigere Alternative. Vitello kennt man ja, saftig gegartes Kalbsfleisch dünn aufgeschnitten, doch darüber eine Creme von der geräucherten Forelle. Fand ich Mega, allerdings hätte ich den Paprika nicht gebraucht. Anbei ein Salat Bouquet, bei dem das ein oder andere Blatt nicht mehr allzu frisch erschien. Gab Abzüge in der B-Note. Deko ähnlich wie bei meinem Gericht, etwas mehr Kresse, ein geteilter Kapernapfel und gut ist. Die Hauptkomponenten waren super, und das ist die Hauptsache. 4*

Den Wein, für den wir extra schöne Gläser spendiert bekamen, wurde immer schön nachgegossen, stand er zwischendurch auf Eis im Kübel außer meiner Reichweite.

Schönes Werkzeug

Kommen wir aber zu den Hauptgängen. Wie folgt, zuerst das der Dame, Roastbeef mit grüner Sauce und Bratkartoffeln

Roastbeef - Grüne Sauce - Bratkartoffeln

Ein Klassiker dort in der Weinstube. Im Nachhinein vielleicht etwas unglücklich die Wahl, zweimal kalt aufgeschnittenes (Rind-)Fleisch mit Sauce, aber jeder das was ihr gefällt ;.) Der Salat diesmal etwas besser, das Fleisch auf dem Bild spricht für sich. Die grüne Sauce war über jeden Zweifel erhaben und die Bratkartoffeln durften sich zu Recht als solche bezeichnen. Schön mit Speck und Zwiebeln, mir gegenüber war jemand zufrieden. 4*
 
Meine Wenigkeit wählte Saison bedingt einen vegetarischen Hauptgang von der Tafel: Gnocchi mit Pfifferlingen und Rucola

Gnocchi - Pfifferlinge - Rucola

Sieht auf dem ersten Foto etwas überfrachtet aus, war es aber nicht. Im tiefen Teller waren einige dicke Gnocchi, die zudem mit Pfifferlingen + Parmesan gefüllt waren. Sehr pfiffig! 

Die Gnocchi gefüllt!

Auf Nachfrage wurde mir auch versichert, dass diese hier selbst gemacht werden. Der Parmesanschaum aromatisch und passend, die schönen kleinen Pilze schön und sauber geputzt, mit leichtem Knack und herrlichen Pfifferlingsaroma.

Kleine, feine Pfiffies

Ein Gedicht! 5*


Zwischendurch war immer Zeit für einen kurzen Plausch mit unserer aufmerksamen Servicekraft, überhaupt fühlten wir uns wohl und umsorgt. Platz für ein abschließendes Dessert war außerdem

Crème Brûlée mit Erdbeeren

Crème Brûlée mit Erdbeeren

Die Wahl meiner bezaubernden Begleitung. Knackig, vannilig, fruchtig. So beschreibt es das Essen mit drei Worten. So wie eine Crème Brûlée sein muss, war es dann auch, dazu aromatische, saftig süße Erdbeeren. Ein schöner Abschluss 4*
 
Ich gönnte mir ebenfalls Erdbeeren, allerdings mit einem Parfait von der Tonkabohne als Hauptdarsteller.

Tonkabohnen Parfait mit Erdbeeren

Ganz ehrlich, hätte die Bohne nicht ernsthaft rausgeschmeckt. Hätte auch Vanille sein können. Wozu sich ein paar wenige schwarze Pünktchen darin verirrt hatten. Tat alldem aber keinen Abbruch. Auch ich war zufrieden. Auch mit der Erdbeer- und Mangosauce als Deko Element. 4*
 
So gesehen hatten wir beide wieder einen schönen Abend und wunderbaren, mediterranen Ambiente, fühlten uns bestens um- und versorgt. Essen gut bis sehr gut, Getränke sowieso, Sauberkeit wird genauso großgeschrieben wie die Gastfreundlichkeit. Wir kommen definitiv wieder.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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