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Die zu Zwecken der Essenseinnahme einzig geöffnete Brasserie liegt links davon einige Schritte weiter, mit Außenbewirtung entlang des Mühlbachs für 25 – 30 Gäste. Der Eindruck auf der HP wirkt geschönt, allerdings gibt es auch noch nicht all zu viel Grünzeugs. Die Pflanzkästen waren auch noch kahl. Stimmungshebend wirkte der Blick auf die große blühende Kastanie, das Plätschern des Mühlbachs und der Gedanke an das Rascheln der Rieslinge. Die Gourmetstube ist erst abends geöffnet.
Service:
Die Chefin (?) im Service erschien zur Begrüßung mit einem Sitzkissen. Ja, die Karte war willkommen. Nein, ich würde gerne die Weinauswahl sehen. Dann wolle sie die Weinkarte bringen, macht nix, ich kann lesen.
Bis auf diesen etwas holprigen Beginn war unsere Zusammenarbeit bis zum Schluss freundlich und professionell, man merkte die Erfahrung. Sie war auch die Einzige im Alltagsdress. Die zweite Servicekraft war uniformiert in Schwarz mit langer, roter Schürze, nobel.
Ambiente:
Fast hätte ich auch das Innere kennen gelernt, denn Petrus hatte plötzlich eine etwas feuchte Aussprache, nahm aber Rücksicht auf die zweite Servicekraft, die gerade für alle Plätze die Sitzkissen aufgelegt und das Besteck auf die Tische verteilt hatte.
Das Mobiliar ist recht einfach und rustikal, die Tische eine wacklige Angelegenheit und unbequem, weil man wegen des ausladenden Gestells nicht recht weiß, wo man seine Füße platzieren soll. Der Sitzkomfort wird durch die Sitzkissen halbwegs vernünftig. Trotzdem halte ich das Mobiliar für ein Haus mit Anspruch nicht mehr für zeitgemäß. Ob allerdings der Probetisch (?) mit erhöhten Hockern im Loungestyle eine vernünftige Lösung sein kann, wage ich zu bezweifeln. Ich verliere nicht gerne den Boden unter den Füßen.
Essen und Trinken:
Die Auswahl an offenen Weißweinen zeigte überraschend eher wenig Bezug zur Region, für mich blieb daher ein Bopparder Hamm trocken (4 €) die Wahl. Das war allerdings keine schlechte Wahl.
Aus der sehr übersichtlichen Karte, Aktuelles auf 2 DIN-A4-Seiten mit den Ecken wie in ein Passepartout eingesteckt, wählte ich ein Ragout vom Weidelamm mit grünen Bohnen und Rosmarinkartoffeln (15,50 €) aus 4 oder 5 Hauptgerichten, 2 Suppen und einigen Salaten, einige Klassiker wie Sülze mit Remoulade reizten mit Bratkartoffeln.
Zunächst gab es aber 3 verschiedene Sorten gutes Brot mit Schmalz und einfacher Butter, trotz einfachem Salzstreuer mit einfachem Salz durchaus ansprechend.
Nach angemessener Wartezeit kam das Hauptgericht in einem tiefen Teller (mit einer großen Macke, auch das sollte nicht vorkommen) und einer extra Schüssel mit den Kartoffeln. Die (eher festkochenden) Kartoffeln mit der Schale zubereitet, etwas zu fest, so dass die sehr dünne Soße kaum aufgenommen werden konnte. Die grünen Bohnen waren al dente und hatten durch die Zubereitung mit kleinen Dörrfleischwürfeln etwas zusätzlichen Geschmack bekommen. Das Fleisch war in kleinste Würfelchen geschnitten worden und war zart und saftig. Überwürzt war dieses Essen auf keinen Fall. Die Portionsgröße war insgesamt ausreichend.
Fazit:
Frische Auszeichnung zum „Landgasthof des Jahres 2013“ und 1 Varta-Diamant sollten ein Ansporn sein, auch das Ambiente außen in einen zeitgemäßen Zustand zu bringen. Service und Küche sind auf einem guten Weg. Ein Besuch vor oder nach einem Besuch der Marksburg (sehenswert!) liegt nahe.