Schloss Romrod
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Schloss Romrod 1, 36329 Romrod
Restaurant Hotel Erlebnisgastronomie
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GastroGuide-User: Schwalmwellis
Schwalmwellis hat Schloss Romrod in 36329 Romrod bewertet.
vor 9 Jahren
"Ein kulinarisches Erlebnis der Extraklasse in wahrlich märchenhaftem Ambiente"
Verifiziert

Geschrieben am 01.01.2015 | Aktualisiert am 01.01.2015
Besucht am 31.12.2014
Mit den besten Freunden "das Beste" genießen. An Silvester muss es etwas Besonderes sein -

nichts Alltägliches und Gewöhnliches!

Wir entschieden uns für Schloss Romrod - auch wegen unserer tollen Erfahrungen der bisherigen zwei Besuche zu Silvester dort - und meldeten uns und unsere Freunde für das 6-Gang-Silvester-Gala-Menü 2014 dort an.

Nahe bei Alsfeld gelegen, nur wenige Minuten von der Autobahnabfahrt Alsfeld-West entfernt liegt inmitten des kleinen Städtchens Romrod das "Bilderbuchschloss" Romrod.

Parkplätze gibt es ausreichend und ausgeschildert in nur wenigen Gehminuten Entfernung.

Das smartig-Event-Schloss beherbergt das Restaurant Mathilde und die Havanabar 2059. An Silvester finden verschiedene Veranstaltungen statt, so ein Buffet im Gewölbekeller, das Gala-Menü im Rittersaal, Raclette im Renaissancezimmer oder die Party in der Havanabar und dem Restaurant Mathilde.
Buffet und Galamenü kannten wir schon von Besuchen aus Vorjahren, und so entschieden wir uns dieses Mal wieder für das Galamenü.

Im feierlich geschmückten Rittersaal befinden sich sieben große runde Tische, an denen für durchschnittlich 10 Personen gedeckt war.
Viele der Gäste hatten Arrangements gebucht, was heißt, dass ein mehrtägiger Aufenthalt im Schloss mit dem Galamenü gekrönt wurde. So kam es, dass wir vier mit weiteren sechs Hotelgästen am Tisch zusammenfanden. Letztere erzählten, dass sie von den Tagen im Schloss einfach nur begeistert waren.

Kurz nach 18:30 Uhr eröffnete der Eventmanager den Abend und stellte die Küchencrew vor.
Dies wurde  gleichzeitig als Anlass genommen zwei Auszubildende hervorzuheben, die in einem hessenweiten Wettbewerb in 2014 Platz 1 und 2 belegten, bei dem auch die Küche mit Rang 1 in der Kategorie "gehoben, klein und fein" ausgezeichnet wurde.
Und davon konnten wir uns dann im Laufe des Abends vergewissern.

Neben dem Amuse Geule standen uns 6 Gänge bevor, die mit einigen Überraschungen aufwarteten.
Nach der Eröffnung holten wir uns den Geschmack durch die verschiedenen auf dem Tisch befindlichen Brotsorten und diversen Butter/Sahne-Dips, sowie einem Aperitif auf Wodkabasis, der uns gereicht wurde.

Im Hintergrund wurde das gesamte Menü von einem virtuosen Gitarristen und einem Pianisten begleitet, der neben altbekannten auch einige Stücke aus verschiedenen Musicals präsentierte.

Den Start machten sodann drei Amuse Geule Löffel: Lammfilet, Avocado-Chili Mousse und karamellisierter Thunfisch. Geschmeckt hat es allen, mit den diversen Vorlieben natürlich, sodass ich mich von nun an (meistens) auf meine eigenen geschmacklichen Eindrücke beschränke.
Die Mousse war mein Favorit, der karamellisierte Thunfisch sehr interessant, insbesondere als Nicht-Thunfisch-Esser, denn der Beginn schmeckte äußerst fruchtig, und erst der Abgang erinnerte mich daran, dass ich Thunfisch eigentlich nicht mag. Das Lammfilet war ausgezeichnet!

Insgesamt stellten sich die einzelnen Gänge für mich als jeweils kleines Menü in sich selbst dar.
So bestand die Vorspeise aus zwei Tranchen von Pastamilachs, köstlich in Verbindung mit der Brombeer- Rosmarin Marmelade. Die in Pumpernickel gewälzte Ziegenfrischkäsepraline aber war mein Highlight, ebenso der leicht "ingwerisierte" Rotkohlsalat.

Wir alle waren uns später einig, dass die Suppe des zweiten Ganges, ein Cremesüppchen von der Petersilienwurzel, zu den wohlschmeckendsten Menübestandteilen gehörte. Neben der Suppe fand ich persönlich das Curry Wan Tan äußerst gelungen, und die Bitterschokoladenespuma rundete alles sehr schön ab.

Der dritte Gang, das Zwischengericht ließ den Verdacht aufkommen, dass alles doch sehr meeresfruchtlastig war. Für mich ja inzwischen kein Problem mehr, nachdem ich im Sommerurlaub zum "Fischesser" geworden bin.
Ich erwischte zu meiner Freude das am krossesten gebratene Saibling-Filet. Wiederum einfach nur köstlich. Doch auch das Krebsschwanz-Brandade schmeckte ausgezeichnet, wohingegen das Erbsen-Gin Coulis natürlicherweise geschmacklich etwas unauffällig blieb.

Gang vier, das Himbeer-Wasabi-Sorbet, rief bei fast allen am Tisch Sitzenden ähnliche Reaktionen hervor. Auch ich dachte bei Sorbet an fruchtiges, kühles Geschmacksvergnügen, vergaß aber den Namen des Sorbets und war überrascht von der unerwarteten Geschmacksentfaltung. Ich glaube, alle am Tisch waren sich einig, dass die Konzentration des Wasabis vielleicht ein wenig zu gut gemeint war. Trotzdem: Himbeere und Wasabi harmonisierten unerwartet gut und bildeten ein außergewöhnliches Geschmackserlebnis!

Das Hauptgericht - wieder eine reine Wonne! Das Kalbsfilet exakt auf dem Punkt und zusammen mit den Schalotten und der dargebotenen Soße ein purer Genuss. Dazu die Pistazien und die beiden Kartoffel-Spinat-Rouladen - alles harmonisierte sehr gut zusammen.
Karotte und Karottenpüree waren nicht angekündigt, aber wahrscheinlich als Ersatz für die Pistazienbutter gedacht. Alles äußerst gut gelungen!

Tja, leider schritt der Abend voran, und das Dessert kündigte sich noch zeitlich bequem vor dem Jahreswechsel an. Timing diesmal erste Klasse!

Auf Schiefertafeln wurde eine "Variation 2014" kredenzt. Äußerst lecker (wiederum einstimmig) das Granatapfelcremeeis. Desgleichen die Creme Brulee von Orangen. Genuss pur. Das Mangostanragout  sensorisch ungewohnt und geschmacklich für mich nur an dritter Stelle der Dessertvariationen.

Schade - da war es schon vorbei!
Mit einem Gläschen Prosecco ging es anschließend in den Schlossinnenhof, wo sich alle Gäste der diversen Veranstaltung sammelten, um dem Feuerwerk und Jahreswechsel beizuwohnen.

Silvester sollte etwas Besonderes sein. Und das war es!
Gut, auch letztes Jahr Silvester war besonders: das einmalige, wundervolle, weltbekannte Feuerwerk im Hafen von Funchal auf Madeira. Damit konnte Schloß Romrod nicht konkurrieren, obwohl das dargebotene Feuerwerk  auch hier seine eigene Klasse hatte.

Dafür war es dieses Mal zusätzlich noch ein rundum harmonischer Abend mit wirklich exzellenter Gastronomie, den wir vier schließlich zu Hause bei einem "Gute-Nacht-Espresso" ausklingen ließen.

Wir wünschen allen einen guten Start ins Neue Jahr und viele schöne gastronomische Erlebnisse!


Das Verzehrte:

(Ein Silvester-Gala-6-Gänge-Menü mit 4 Personen für 467,30 Euro, inklusive Feuerwerk, Live-Band und Zutritt zur Havana-Bar)

1 Karte für Menü etc. - 95,00 Euro
Getränke für 4 Personen insgesamt 87,30 Euro, im Einzelnen z.B. :
Mineralwasser 0,75 l - 5,40
Prosecco - 3,20
Weizenbier 0,5 l  - 3,50
Weine:
Mosel Saar Ruwer - Weingut Reichsgraf von Kesselstatt - Schwarzhofberger Riesling feinherb - 0,75 l - 28,50 (DEN merken wir uns!!!!!)
Südtirol - Weingut Alois Langeder - Lagrein Rose - 0,2 l - 7,60

Das Menü:

0. Amuse Geule
Geräuchertes Lammfilet, Linsen, Avocado-Chili Mousse, karamellisierter Thunfisch, Cranberries
1. Vorspeise
Tranchen vom Pastramilachs/Bug Filet, Praline vom Ziegenfrischkäse, Rotkohlsalat, Brombeer- Rosmarin Marmelade und Kräutersalat
2. Suppe
Cremesüppchen von der Petersilienwurzel, Espuma von Bitterschokolade und Curry Wan Tan
3. Zwischengericht
Gebratenes Filet vom Elsässer Saibling auf Krebsschwanz Brandade mit Erbsen-Gin Coulis
4. Sorbet
Hausgemachtes Himbeer Wasabi Sorbet mit Sakura Kresse
5. Hauptgericht
Kalbsfilet Pistazienbutter, Barolo-Schalotten und Kartoffel Spinat Roulade
6. Dessert
Variation "2014" - Granatapfelcremeeis, Mangostanragout mit Kokos und Creme Brulee von Orangen

PS:
Service: ich bin noch nie so oft gefragt worden, ob alles recht sei und es mir geschmeckt hätte! Überhaupt: Danke!
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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