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Heute haben wir uns wieder mal den Bayrischen Hof in Mainaschaff zum Mittagessen ausgesucht. Meine letzte Rezi stammt von Anfang 2015. Da wir seit damals schon mehrmals im Bayrischen Hof entweder zu zweit, zu viert oder zu acht eingekehrten, will ich wieder mal meinen heutigen Eindruck auf die Community loslassen.
In der Ortsmitte von Mainaschaff, an der Einmündung der Bahnhofstraße in die Hauptstraße gelegen, geht es über drei Stufen direkt an der Ecke hinein. Ich denke mal, dass trotzdem auch jemand im Rollstuhl, wenn er nicht gerade allein ist, mit etwas Hilfe problemlos ins Restaurant kommt. Parkplätze gibt es direkt an der Straße eher weniger, aber in der näheren Umgebung hat man genügend Möglichkeiten, sein Auto während des Restaurant-Besuches bedenkenlos abzustellen.
Nach einem kleinen Flur betritt man das Restaurant und steht mittendrin in einem aus unserer Sicht außergewöhnlich gestylten Restaurant. Fotos und Impressionen hierzu gibt es auf der Homepage des Bayrischen Hofs genügend.
Apropo Homepage! Seit nunmehr 24 Jahren ist es uns Freunde und Anspruch, Sie mit unserer "Herzblutküche" zu begeistern. Dabei ist es uns stets ein essentielles Bedürfnis, bei Verwendung der besten Qualität ein besonders liebevolles und kreatives "Händchen" zu beweisen. Außerdem möchten wir Sie in unseren Stuben, sowohl im kleinen Kreise, als auch bei großen Anlässen mit unserem einzigartig individuellen und persönlichen "Wohlfühleindruck" immer neu überraschen. So steht es auf der informativen und aus meiner Sicht gut gemachten Homepage als Kurzprofil des Restaurants zu lesen.
Auf dem Portal TA finden sich 33 Bewertungen von Gästen, die auch zum größten Teil nur Gutes über das Restaurant berichten, mal mit einem 3-Zeiler, mal mit einer etwas ausführlicheren Bewertung. Auf GG bin ich leider bisher der einzige, der den Bayrischen Hof bewertet hat.
Service
Gegen 13.00 Uhr betraten wir das Restaurant. Am Samstagabend hatte ich wohlweislich per Telefon einen Tisch für Zwei reserviert, sonst wäre es nix geworden mit dem schönen Mittagessen. Auf den ersten Blick sah das Restaurant prall gefüllt mit Gästen aus, und so war es dann auch. Der freundliche französische Kellner, den wir schon seit einigen Jahren im Bayrischen Hof kennen und er uns übrigens auch, begrüßte uns freundlichst. Da er auch am Abend vorher die Reservierung entgegen nahm, musste er nicht lange ins Reservierungsbuch schauen, sondern bat gleich eine junge weibliche Kollegin, uns zu dem für uns reservierten Tisch zu führen.
Mit einem freundlichen Lächeln führte sie uns hin und wünschte uns gleich mal einen angenehmen Aufenthalt. Wir nahmen Platz und nach kurzer Zeit kam sie schon mit den Speisekarten. Da wir heute Vorspeise und Hauptgang nehmen wollten und deshalb noch nicht wussten, was wir dazu trinken wollen, bestellten wir erst mal eine Flasche Mineralwasser mit Gas (Sodenthaler Gourmet aus der Gegend, 0,75 l, 4,60 €). Das Wasser kam gut gekühlt, die Flasche am Tisch geöffnet und von ihr in die beiden schon auf dem Tisch stehenden Gläser eingeschenkt. Das Nachschenken erledigte ich dann selber. Zum Essen entschieden wir uns für einen offenen trockenen Primitivo (0,5 l in der Karaffe, 8,90 €). Auch die ersten paar Schluck Wein bekamen wir in die bereitgestellten Gläser eingeschenkt, nachschenken blieb wieder mir überlassen. Im Grund genommen störte mich das nicht im Geringsten, ich hab es halt mal erwähnt. Vorneweg kann ich sagen, dass heute mit ihr als Servicekraft alles passte. Während unseres kompletten Aufenthaltes war sie stets aufmerksam und freundlich, fragte nach, ob alles recht ist oder darf es noch etwas sein, hat es geschmeckt usw. und umsorgte uns fürsorglich. Die Abstände der Speisenfolge waren angenehm. Sowohl Vorspeisen als auch Hauptgericht wurden jeweils zusammen serviert. Unserem Wunsch nach der Rechnung wurde prompt nachgekommen. Ich konnte es mir nicht verkneifen und sprach ihr ein Lob über ihre wirklich aufmerksame und angenehme Art des Umganges mit dem Gast aus. Vor allem auch, weil der Service schon ein paarmal mit der Abfolge der Speisen und dem Timing wie auch der Aufmerksamkeit leichte Schwächen zeigte. Heute klappte allerdings die Abstimmung zwischen Service und Pass bestens.
Volle Punktzahl, also 5 GG-Sterne, sind ihr heute gewiss.
Das Essen
Die Speisekarten in eleganter Aufmachung, laminiert mit Ledereinband haben einen individuellen Touch. Da stehen nicht nur die Gerichte drin, sondern zu jedem Gericht wird erwähnt, warum man gerade dieses auswählen sollte. Heute Mittag allerdings nur 4 DIN-A-4-Seiten getackert mit den Angeboten Vorspeisen, Hauptgang, Desserts. Alles übersichtlich, ordentlich sortiert und nicht überladen.
Die Küche grüßt mit einem Gläschen Kräuterquark, dazu frisches lauwarmes, aufgeschnittenes Baguette. Das Ensemble wird auf einem weißen Porzellanteller mit dicker Papierserviette serviert. Der Kräuterquark fast flüssig in der Konsistenz, mit dem dazugehörigen kleinen Löffelchen schaufelt man sich den Quark aufs Brot und stellt fest, dass dieser sehr schmackhaft ist. Ein gelungener Auftakt.
Die Vorspeisen:
Für mich ein halbes Dutzend Achatschnecken, wie es sie nur bei uns gibt, in geschmacksintensiver Butter, klein, aber oho! So steht es in der Speisekarte geschrieben. Den Schnecken in einem Pfännchen in der heißen Butter mit mediterranen Kräutern und kleinen Gemüsewürfeln wird durch kleine Thymianzweige noch ein besonderes Aroma mitgegeben (7,50 €). Die restlichen Baguettescheiben wurden von mir in den Sud getunkt. Optisch und geschmacklich einfach klasse!
Für Schätzchen fünf kleine Jacobsmuscheln, dazu mit Kräuterbutter geröstete Baguettescheiben und mediterranes Gemüse (14,80 €). Auch hier stimmte die Präsentation. Das Auge isst mit. Die Muscheln perfekt im Gargrad erwischt. Geschmacklich toll, auch hier wieder mit Thymianzweigen belegt. Eine ordentliche Portion.
Die Hauptgerichte:
Meine Herzallerliebste bestellte Geschnetzeltes von feinen Schweinefiletspitzen in einer sagenhaft aromatischen Steinpilzsauce (getrocknete Steinpilze als Geschmacksgeber) mit kleinem Gemüse und Butterspätzle (18,50 €). Serviert wurde das Essen in einem tiefen Teller aus Glas. Was soll ich sagen, das sagenhaft Aromatische war nicht übertrieben. Es schmeckte ihr ausgezeichnet. Die leckeren hausgemachten Butterspätzle in einer separaten Porzellanschüssel sorgten dann vorzeitig für einen gewissen Sättigungspegel, und so durfte ich von dem tollen Gaumenkitzler mit noch einigen zarten Filetstreifen noch ein paar schöne Happen mir einverleiben. Obwohl ich auch schon gut gesättigt war.
Dafür sorgte das perfekt rosa gebratene Rückenfilet vom Salzwiesenlamm mit Rosmarinkartoffeln, grünen Bohnen mit Speck (26, €). Butterzart glitt mein Messer durchs Fleisch. Die Kauwerkzeuge hatten nicht viel zu tun. Die Würzung stimmte. Ein kleiner Spiegel einer Burgundersauce tat sein Übriges. Und die hausgemachte, sehr schmackhafte Kugel Kräuterbutter in einem Löffel rundete meinen super Eindruck hervorragend ab.
Das Essen ist uns heute auf jeden Fall die volle Punktzahl von 5 GG-Sternen wert.
Das Ambiente
Muss man einfach mögen. Die Tische schön eingedeckt. Hoher Wohlfühlfaktor. Besser ersehen, als ich es beschreiben könnte, kann man auch dies aber auf der Homepage des Bayrischen Hofs.
Sauberkeit
Alles bestens, was die Sauberkeit betrifft. Nach den vielen Jahren könnten mal die Toiletten renoviert werden. Sind zwar auch sehr sauber, haben aber den nicht mehr zeitgemäßen Chic der 80er Jahre, ihren Zweck erfüllen sie aber immer noch einwandfrei.
Fazit:
Eine klare Empfehlung für den Bayrischen Hof von mir. Wir werden selbstverständlich auch ohne Schlemmerblock wiederkommen. Das Restaurant ist schon seit Jahren im Schlemmerblock von Aschaffenburg sowie den umliegenden Kreisen vertreten. Die mit Abstand beste Adresse bei den Schlemmerblock-Restaurant. Heute nutzten wir auch wieder mal den Schlemmerblock, und was ich so mitbekommen habe, waren an den Tischen um uns herum sämtliche Paare mit dem Schlemmerblock bewaffnet. Eine, wie ich finde, in diesem Falle perfekte Win-Win-Situation für Inhaber und Gäste. Die können auf gutem Niveau speisen und dabei noch deutlich sparen (wir heute 18,50 €). Das Restaurant ist täglich gut ausgelastet, das Personal (u. a. Ausbildungsbetrieb) ist gut beschäftigt. Wer weiß, ob der Bayrische Hof trotz gastronomischer Klasse und einem sehr guten Niveau ohne den Schlemmerblock schon so lange hätte überleben können. Das Konzept geht offensichtlich auf.