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Service: Zitat aus der Werbemappe des Hotels: Das Restaurant "Mona Lisa" überzeugt durch seinen Service und die einzigartige Auswahl auf der Speise- und Getränkekarte. Die fantasievollen Kreationen werden liebevoll zubereitet und durch das Servicepersonal freundlich und kompetent präsentiert (Zitatende). Und nun von der Theorie zurück in die rauhe Wirklichkeit.
An diesen Tagen war es in Leipzig sehr heiss,ich hatte deshalb am Abend vor dem eigentlichen Familienfest im Restaurantgarten (bzw. Innenhof mit viel Grün, auch echten grossen Bäumen, einem Miniteich und als Deko bunten Lichtschläuchen à l "Notte Italiana") Platz genommen um etwas zu essen; ich war zunächst der einzige Gast und blieb auch über längere Zeit vom "freundlichen und kompetenten Personal" unbemerkt. Nach etwa zwanzigminütiger Wartezeit marschierte ich ins Restaurantinnere auf der Suche nach einer Speisekarte; kein Personal weit und breit., lediglich aus der Küche waren Stimmen zu vernehmen.Und dort hatten sich dann auch die beiden Kellner "verschanzt" und mussten erst noch längere Zeit mit der Küchencrew reden bevor sie sich mir widmen konnten oder wollten. Bis dahin studierte ich schon einmal die Speisekarte: dem Namen des Restaurants Rechnung tragend fast ausschliesslich leichte bis "mittelschwere" italienische Kost bzw. einige andere Gerichte mit mediterranem Einschlag. Ich war bereits drauf und dran die Segel zu streichen, aufzustehen und mich nach einem anderen Restaurant umzusehen als plötzlich und unerwartet eine leibhaftige Servicekraft vor mir stand und nach meinen Wünschen fragte. Sie musste gemerkt haben, dass hier etwas grundsätzlich nicht in Ordnung war. Wenn wir an den Folgeabenden vor dem Zubettgehen im Innenhof einen oder zwei Absacker nahmen genoss ich absolute Vorzugsbehandlung. Ich hatte allerdings den Eindruck, dass hier im Service weitgehend mit Aushilfen gearbeitet wird; hier mal ein kleines Beispiel: Wenn ein einzelner Suppenteller mit beiden Händen gehalten zum Gast getragen wird, wobei die Daumen wahrscheinlich nur weil die Suppe so heiss ist nicht darin baden und wenn dann noch kippelig serviert wird, erinnert mich das eher an Skihütte als an ein **** Hotel-Restaurant. Professionell ist das alles nicht, aber wenigstens kam niemand zu Schaden.
Essen: Bei aller Liebe, "einzigartig" wie in der Hotelmappe angepriesen ist hier weder die Auswahl der Speisen noch die der Getränke. Auch habe ich beim besten Willen keine "fantasievollen Kreationen" erkennen oder finden können. In der Küche hätte ich allenfalls etwas von der "liebevollen Zubereitung" entdeckt, ich wollte aber dort nicht stören.
Gegessen habe ich als Vorspeise Stracciatella, eine meiner italienischen Lieblingssuppen Sie war eindeutig nicht aus der Dose oder Tüte sondern selbstgemacht, gut gewürzt und sehr lecker. Ebenso lecker war mein Hauptgericht: Tagliatelle mit Entenbrustscheiben und Steinpilzen. Schade nur dass die Entenbrust nicht mehr rosa sondern fast schon "durch" war; geschmeckt hat sie trotzdem und die Tagliatelle wie auch die Steinpilze hatten genau den richtigen Biss. Über mein Getränk, Ur-Krostitzer muss ich nicht viele Worte verlieren; dieses sehr feine Bier hat nach dem Mauerfall auch im Westen viele Freunde gewonnen. Der hier ausgeschenkte Chardonnay war in Ordnung.
Ambiente: Dass das Hotel an einer stark befahrenen Strasse liegt, davon bemerkt man im Innenhof sehr wenig; man sitzt in einer Auswahl von hochgewachsenen heimischen Nadel- und Laubhölzern plus einiger exotischer Stechpalmen unter grossen gelben Schöfferhofer (das Bier was so schön hat geprickelt in meine Bauchnabel)-Reklameschirmen an einem kleinen Teich mit Springbrunnen. Die Restauranträume im Inneren sind in mittleren bis dunkleren Brauntönen gehalten und wirken im Gegensatz zum leicht kitschigen Innenhof eher gediegen.Kleine Farbtupfer bilden hier die hell eingedeckten Tische; die Mona Lisa-Kopie an der einen Wand ist ausgesprochen scheusslich und sollte entfernt werden. Sauber ist hier alles!