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Sehr anziehend sind nicht nur die vielen Restaurants sondern auch das Viertel selbst. Wir waren beeindruckt von den vielen sehr schön renovierten Gebäuden aus der Gründerzeit und der Jahrhundertwende mit den verzierten Fassaden, hohen Fenstern und schwungvollen Balkonsimsen.
Wir hatten uns schon die außen angebrachten Speisekarten mehrerer portugiesischer Restaurants angeschaut. Die Wahl fiel schwer. Und während mein Blick noch an den schönen Fassaden hing, hatte mein Mann inzwischen entschieden, indem er sich im Außenbereich des „O Pescador“ niedergelassen hatte und geduldig auf mich wartete.
Ein junger, kommunikationsfreudiger Mann bediente uns den Abend über. Nett, freundlich, aufmerksam, mit lockeren Sprüchen, ohne distanzlos zu sein. Ein 0,3 Pils für 3,00 € und ein 0,5 Weizenbier für 4,60 € waren schnell bestellt und kamen gut temperiert bei uns an. Ebenso erreichte uns ein Körbchen mit leicht gerösteten, warmen Baguette-Scheiben und ein Schüsselchen Aioli, die sicher nicht selbst hergestellt wurde, sondern mich eher an eine Mayonnaise mit Knoblauch und einem Hauch an Kräutern erinnerte.
Inzwischen hatten wir die Speisekarte durchforscht, die ein gutes Angebot an verschiedenen Fischgerichten mit unterschiedlichen Fischsorten zeigt. Meinem Mann war heute Abend nach Fleisch, für ihn also ein Rumpsteak (medium rare) mit Pfeffersauce, aber ohne Kroketten, nur gemischter Salat, für insgesamt 16,70 €. Für mich für die gemischte Fischplatte mit Gemüse und Salzkartoffeln für 14,10 €. Dieser Preis erschien mir doch als sehr günstig, ich war also gespannt auf das, was mir vorgesetzt werden sollte. Und Salzkartoffeln in einem portugiesischen Restaurant?
Beide Essen wurden nach passender Wartezeit serviert.
Meine Fischplatte zeigte reichlich Fisch und war gut sortiert: Hai, Lachs, Thunfisch, Heilbutt, Dorade, Kalmar und eine Garnele, alles schön heiß, fein gewürzt und gut gegrillt, nur das Thunfischsteak war etwas zu trocken geraten. Der Fisch allein war schon den Preis wert, auf das durchaus bissfeste Gemüse und vor allem auf die deutschen Salzkartoffeln hätte ich gut verzichten können, denn beide Beilagen waren nur lauwarm, wenig gewürzt und schmeckten eigentlich nach nichts. Vor allem haben meiner Meinung nach diese deutschen Salzkartoffeln, die auch noch zu lange gekocht waren, in einem portugiesischen Restaurant nichts zu suchen. Papas arrugadas wären hier passender gewesen. Für dieses Gericht kann ich daher nur 3,5 Sterne vergeben, trotz des gut gelungenen Fischs.
Mein Mann war mit seinem Rumpsteak allerdings hochzufrieden, auf den Punkt medium rare, perfekt gewürzt, mit für ihn nicht zu scharfer Pfeffersauce. Auch der gemischte Salat entsprach sowohl von der Zusammensetzung als auch vom Vinaigrette-Dressing mit leichter Süße genau seinen Vorstellungen. Er würde 4,5 Sterne geben.
Die Gasträume habe ich mir nicht angeschaut, die Sanitäranlagen brauchte ich nicht, ich kann daher in punkto Sauberkeit und Ambiente innen nichts sagen. Der Außenbereich wirkte sauber und gepflegt. Die Holzbänke werden nach zwei Stunden ohne Kissen allerdings etwas unbequem.
Trotz der kritischen Anmerkungen kann ich das Restaurant empfehlen.