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GastroGuide-User: kgsbus
kgsbus hat Gasthaus Schwäke in 51465 Bergisch Gladbach bewertet.
vor 3 Jahren
"Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah! (Goethe)"
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Geschrieben am 26.04.2021 | Aktualisiert am 26.04.2021
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Besucht am 25.04.2021 Besuchszeit: Mittagessen 3 Personen Rechnungsbetrag: 117 EUR
Allgemein

Wir kochen sehr gerne selber, daher muss ein Menü, das wir bestellen auf jeden Fall schon beim Lesen der Karte für uns ansprechend klingen – und die Zutaten nicht im Widerspruch zu unseren Erfahrungen und Geschmacksrichtungen stehen. Das heißt zum Beispiel, wenn „weiche Teile“ zu stark vertreten sind, geht es eben nicht. Unter anderem sind bei uns diverse Schmor-Zubereitungen oder Innereien und Püree-Arten eher nicht konsensfähig – doch es gibt auch Ausnahmen davon!
So haben wir 14 Tage auf Bestellungen verzichtet – das war nicht weiter schlimm; denn das Angebot in Metzgerei und Wochenmarkt war großartig.
Die Waldgaststätte Schwäke machte auch eine kleine Pause (der Chef bekam Nachwuchs) und wollte sich um seine Familie kümmern.
Doch jetzt startete er wieder – und das Angebot lachte uns auch an; weil es zwei Menü-Varianten gibt, konnten wir auch so wählen, dass jeder von uns etwas „Spielraum“ für sich hatte.

Service

Die Karte konnten wir in Ruhe studieren, weil uns der Koch die Angebote vorab per Mail schickte. Und so sprach ich anschließend telefonisch unsere Kombinationen ab. Gerne erhielt ich Auskünfte über die Zubereitungen und Konsistenzen.
So konnten wir uns nun in Ruhe auf den Tag freuen und uns für Sonntag etwas vornehmen – andere Hobbys pflegen: Es sollte ein „Backtag“ werden und gemeinsam konnten wir neue Rezepte ausprobieren. Und backen ist noch komplexer als kochen, wenn es um Motiv-Torten geht.
Die Lieferung erfolgte pünktlich und der Mitarbeiter stellte die Portionen gut sortiert auf den Tisch. Der Hauptgang kam in den Ofen, um Wärme zu halten und das Dessert verschwand kurz im Kühlschrank.
Angerichtet werden musste so gut wie gar nicht. Wir haben die Teile nur auf Teller verfrachtet und die Anordnung möglichst detailgetreu erhalten.
Für den Lunch wurde dann das „große Backen“ angemessen unterbrochen.

Die Karte(n)

Dreigang-Menü 1 (24,90 €) - Menü 2 (36,90 €) - Einzelgerichte – Gerichte für 2 Personen und Weinkarte.

Wir bestellten etwas Brot und das Menü zwei, aber einmal mit getauschtem Hauptgang.

Die verkosteten Speisen

Hausgemachtes Focaccia mit Bärlauch Aioli (7,00 €)

Das Brot war noch ofenwarm und gut gebacken; die relativ sanfte Aioli-Paste war leicht und cremig. Sie eignete sich gut als Dip – doch auch ein eigener deftiger Pesto auf Bärlauch-Basis schmeckte zum Brot recht gut.

Duett von Kalbsfilet & Thunfisch - Sashimigeflämmte Wassermelone / Avocado / Szechuan Pfeffer / Brioche Croutons

Die Vorspeise fand unsere ungeteilte Zustimmung. Das Fleisch und der Fisch hatten einen optimalen Gargrad und waren auch als kalte Variante gute Partner. Auch die diversen kleinen Tupfer und Beilagen ergaben feine Würznoten und abwechslungsreiche Kombinationen.
Auch optisch war dieser Gang für uns sehr gelungen.

Ausgelöste Rinderstelze vom Prümer Rind – Calvadosjus / Staudensellerie /Mini Bio Kräutersaitlinge aus Leichlingen /Bärlauch Parmesan Schnitte

Meine Frau hatte schon im Vorfeld Bedenken gegen die Sous-Vide-Gar-Methode und daher den Hauptgang aus dem anderen Menü gewählt.
Und ich muss sagen, sie hatte keine schlechte Wahl getroffen. Gegen das Rindfleisch war auch eigentlich nichts einzuwenden. Die Menge auf dem Teller war sogar gefühlt riesig. Das Stück war butterzart und recht schlotzig. Es war ja auch fast zwei Tage geschmort worden. Trotzdem wird die Haxe wohl nie zu meinen Lieblingsrichten gehören. Ich mag Fleisch mit Röstaromen doch in der Regel einfach lieber. Es war eine weitere Erfahrung, aber den Versuch wert; denn die Sauce war kräftig und gab dem Fleisch etwas Würze. Die Pilze und die Sellerie-Stangen waren gebraten bzw. gedünstet aber nicht weich oder übergart.
Das riesige Stück Bärlauch-Parmesan-Flan hatte deftige Noten und war harmonisch abgeschmeckt.
Ich vermute, dass dieser Teller fast jeden Gast vor Ort völlig gesättigt hätte. Zu Hause hatten wir den Vorteil einige Reste für den nächsten Tag aufzuheben. Getreu dem Spruch „Nichts verschwenden, wieder verwenden“.

Französische Maishähnchenbrust „Supreme“ mit Bärlauchfüllung / Maracuja Couscous / grüner Spargel / konfierte Tomaten

Auch die Hähnchenbrust mit dem oberen Flügelknochen verbunden, war nicht klein, sondern stattlich (auch wenn die Menge nicht mit dem Stelzen-Fleisch mithalten konnte). Das Fleisch war saftig und die Haut fast noch kross. Die Füllung brachte kräftige Noten ins Spiel.
Auch vom Couscous konnten wir etwas „verwahren“, weil die Portion üppig ausgefallen war.
Der Spargel und die Tomaten passten gut dazu.
Wir überlegten wie für uns die optimale Kombination aus den gesamten Hauptgang-Zutaten. Das wären das Hähnchen, der Spargel, die Tomaten, etwas Jus und ein Stückchen Bärlauch-Parmesan-Schnitte.
Doch wir waren auch so zufrieden – zu Hause konnten wir ja alles quer verkosten und gewichten (ohne andere Gäste, den Service oder die Küche in „Wallung“ zu versetzen9.

Weiße Schokolade - Himbeere / Pistazie

Und nach einer längeren Pause wendeten wir uns dann auch noch dem Nachtisch zu. Er war für uns genau richtig – in der Zusammenstellung, der Aromatik und der Größe.
Im Mittelpunkt stand für uns der liegende Zylinder aus weißer Schokoladencreme mit einen beerigen Außenmantel. Erd- oder Himbeeren waren ( möglicherweise durch Gelatine zu einer weichen dünnen Hülle verschmolzen) dazu verwendet worden.
Die weiße Füllung war luftig und cremig. Diese Rolle war also köstlich für uns. Daneben war ein etwas festerer und kompakterer liegender Quader aus Pistazien und weiteren nussigen Stückchen platziert. Er zeigte kräftige und deftige Noten und war dadurch ein Kontrast zu der feinen Würze der Rolle.
Zwei Himbeeren auf einer Creme und Minze-Blatt (Nur noch ein „hauchdünnes Pfefferminzblättchen“ kann schlimme Folgen haben ? siehe „Der Sinn des Lebens“ von Monty Python) rundeten das Bild ab.

Getränke


Aus den Haus-Vorräten haben wir Oliver Zeter Sauvignon Blanc Fumé, Porta Sole Montepulciano d´Abruzzo und Château Barouillet Monbazillac dazu getrunken.

Fazit

4 – gerne wieder. Die Küche von „Schwäke“ kann uns auch zu Hause immer wieder sehr zufrieden stellen.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)

Datum des Bringens und Verzehrens: 25.04.2021 – Lunch – 3 Personen

Meine Genießer-Erlebnisse stehen auch bei http://kgsbus.beepworld.de/archiv.htm
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
keine Wertung
Essen
Ambiente
keine Wertung
Preis/Leistung


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