Lang ist es her – mein letzter Besuch im Milano. Und im Urlaub hat man Zeit, daher entschloss ich mich zu einem weiteren Ausflug an die Lahn. Jetzt liegt das Milano nicht eben an der Lahn, aber es gibt zumindest einen Biergarten und meist auch einen Parkplatz nicht weit entfernt. Am Wochenende tut es samstags ab 12 die Parkscheibe. 3 Stufen (?) und hinein in die Stube(n).
Ambiente:
Man steht mehr oder weniger vor dem Salatbüffet. Links dahinter ist der Tresen. Rechts ein Gastraum, links ein Gastraum, der normale. Sehr schön und geschmackvoll dekoriert, originale Gemälde/Grafiken an den Wänden. Das Mobiliar wirkt edel und besteht aus Holzgestellen mit Polsterung im Blümchenmuster, Stühle und teilweise auch Bänke, knapp 40 Plätze in diesem Abteil.
Man lässt das Holz wirken, 2 Tischläufer aus hellem, gemusterten Stoff quer, obenauf ein Lichtelement, eine Pfeffermühle und ein Salzstreuer auf dem einen, der andere erfreut mit einem echten Rosengesteck.
Service:
Die junge, weibliche Servicekraft am Tresen reagiert nicht im geringsten auf mein Eintreten gegen 12.15 Uhr. Hatte sie kurz nach Highnoon etwa den verspäteten Gary Cooper erwartet? Wohl kaum. Ich muss sie vielmehr ansprechen, um zu erfahren, wo ich mich setzen kann, denn beide Räume wirken fast gleich leer. Eine freundliche Begrüßung sieht für mich anders aus. Ok, mir wird die Lizenz zur freien Tischwahl erteilt.
Nachdem ich mich am letzten Tisch am Fenster niedergelassen habe, bringt sie mir ein DIN-A4-Blatt mit den Mittagsgerichten und nervt mich mit der Frage nach einem Getränk. Soll der Gast jetzt in mündliche Verhandlungen eintreten, was das Haus zu bieten hat und ob dies oder das lieferbar ist?
Die Frage nach einer Getränkekarte ergibt als Antwort ein „JA“. Tirili, Erfolgserlebnis? Nein, sie wartet, erst die direkte Bitte, diese anschauen zu dürfen, bewegt sie zum Bringen derselben. Ich habe inzwischen den Eindruck, dass sie ihren Dienstleistungsberuf nicht wirklich mag.
Aber sie kommt nach kurzer Zeit wieder. Essens- und Getränkewunsch werden mitgeteilt, sie nimmt dies stumm entgegen und die Karten mit. 2 Minuten später vermeldet sie ein Problem: der georderte trockene Riesling von der Mosel sei „nicht mehr da“. Schlecht, und jetzt? Ich muss wieder explizit die Getränkekarte anfordern, um einen Ersatz zu finden.
Ersatz gefunden, beim nächsten Erscheinen bestellt, wieder ohne Kommentar zur Kenntnis genommen. Sie bleibt bei allen weiteren Aktivitäten einer Servicekraft nahezu stumm, erst zum Hauptgericht gibt es ein „Guten Appetit“ und nachher eine Frage, ob es geschmeckt hat.
Zur Serviertechnik: ich saß an einer Wand, da kann die Servierschule nicht gelten, da geht es nur durch Abstellen von der Kopfseite des Tisches. Aber am Nachbartisch war genügend Platz, da möchte ich als Gast meinen Teller nicht in die Hand gedrückt bekommen.
Zur Sauberkeit: geht für mich ebenfalls auf die Kappe vom Service. Glasflecken vom Frühstückssaft (?) und Salzkörner vom Frühstücksei sollten um die Mittagszeit nicht mehr vorhanden sein.
Erfreulich war, dass die Chefin mehrfach an den Tischen nach der Zufriedenheit fragte.
Böser Ausblick: In wenigen Jahren werden die Kaugummi kauenden Restaurantfachleute ausschließlich damit beschäftigt sein, klemmende Essensbehälter auf den Essenstransportfahrgeschäften mit Stangen weiter zu schubsen, Kommunikation wegen Blasenbildung (der Kaugummis) und Sprech-/Sprachvermögen nicht möglich. Erlebnisgastronomie ist in. Erlebst du es noch, dein (richtiges) Essen lauwarm und in noch sättigender Menge (es geht alles vornüber, es geht alles vorbei) auf den Tisch vor dir zu bugsieren? (Ironie off)
Essen:
Der Wein war richtig temperiert und sehr gut, ein Bopparder Hamm Kabinett, Riesling trocken, von WG Müller aus Spay für 4,40 € (0,2).
Kurz gesagt: die Küche hat's drauf. Von der Mittagskarte (7,80 bis 11,50 €) hatte ich das Menü 5 bestellt, die Fischpfanne zu 11,50 €. Zu jedem dieser Gerichte gehörte die Tagessuppe, ein Salat von der Salattheke und ein kleines Dessert.
Die Tagessuppe war eine Brühe mit Eierstich, der mengenmäßig leider etwas knapp wegkam, aber heiß und von gutem Geschmack war, Deko allerdings von der Sorte „Niente“.
Das Angebot der Salatbar bestand aus verschiedenen gemischten Salaten und Sprossen, schwarzen Bohnen und einigen Krautsalaten. 2 Dressings standen zur Auswahl, ohne Beschriftung. Mein Eigenbausalat wurde dann aus dem Grünzeug, dicken Bohnen und dem Joghurtdressing erstellt. Und das war genial. Das Grünzeug immer noch knackig, diese Bohnen passten genau dazu, und das Dressing zu dieser Mischung war göttlich, nicht zu sauer, leichte Schärfe, perfekt.
Die Fischpfanne wurde als Eisenpfanne auf einem Teller gebracht. 3 verschiedene Fischfilets, eine jeweils anständige Menge Blattspinat und breite Bandnudeln und eine köstliche Soße (die hätte gerne größer ausfallen können). Menge und Konsistenz der Fische war hervorragend.
Wenn der Service es verraten gehabt hätte, hätte ich mein Dessert viel früher haben können. Es stand nämlich neben der Salatbar zur Abholung bereit. Es war zwar klein, aber das von mir aus verschiedenen Kreationen gewählte Dessert bestand aus Apfelstücken in einer Vanillesoße, getoppt von einer Sahnegarnitur. Es hat mir sehr gut geschmeckt.
Fazit: Hervorragendes Essen gegen Schwächen im Service, reicht dennoch zu einer Empfehlung von mir (eine Nachschulung wird es richten).
Lang ist es her – mein letzter Besuch im Milano. Und im Urlaub hat man Zeit, daher entschloss ich mich zu einem weiteren Ausflug an die Lahn. Jetzt liegt das Milano nicht eben an der Lahn, aber es gibt zumindest einen Biergarten und meist auch einen Parkplatz nicht weit entfernt. Am Wochenende tut es samstags ab 12 die Parkscheibe. 3 Stufen (?) und hinein in die Stube(n).
Ambiente:
Man steht mehr oder weniger vor dem Salatbüffet. Links dahinter ist der Tresen. Rechts... mehr lesen
4.0 stars -
"Köstlicher Mittagstisch zur Wahl" GernundgutLang ist es her – mein letzter Besuch im Milano. Und im Urlaub hat man Zeit, daher entschloss ich mich zu einem weiteren Ausflug an die Lahn. Jetzt liegt das Milano nicht eben an der Lahn, aber es gibt zumindest einen Biergarten und meist auch einen Parkplatz nicht weit entfernt. Am Wochenende tut es samstags ab 12 die Parkscheibe. 3 Stufen (?) und hinein in die Stube(n).
Ambiente:
Man steht mehr oder weniger vor dem Salatbüffet. Links dahinter ist der Tresen. Rechts
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Ambiente:
Man steht mehr oder weniger vor dem Salatbüffet. Links dahinter ist der Tresen. Rechts ein Gastraum, links ein Gastraum, der normale. Sehr schön und geschmackvoll dekoriert, originale Gemälde/Grafiken an den Wänden. Das Mobiliar wirkt edel und besteht aus Holzgestellen mit Polsterung im Blümchenmuster, Stühle und teilweise auch Bänke, knapp 40 Plätze in diesem Abteil.
Man lässt das Holz wirken, 2 Tischläufer aus hellem, gemusterten Stoff quer, obenauf ein Lichtelement, eine Pfeffermühle und ein Salzstreuer auf dem einen, der andere erfreut mit einem echten Rosengesteck.
Service:
Die junge, weibliche Servicekraft am Tresen reagiert nicht im geringsten auf mein Eintreten gegen 12.15 Uhr. Hatte sie kurz nach Highnoon etwa den verspäteten Gary Cooper erwartet? Wohl kaum. Ich muss sie vielmehr ansprechen, um zu erfahren, wo ich mich setzen kann, denn beide Räume wirken fast gleich leer. Eine freundliche Begrüßung sieht für mich anders aus. Ok, mir wird die Lizenz zur freien Tischwahl erteilt.
Nachdem ich mich am letzten Tisch am Fenster niedergelassen habe, bringt sie mir ein DIN-A4-Blatt mit den Mittagsgerichten und nervt mich mit der Frage nach einem Getränk. Soll der Gast jetzt in mündliche Verhandlungen eintreten, was das Haus zu bieten hat und ob dies oder das lieferbar ist?
Die Frage nach einer Getränkekarte ergibt als Antwort ein „JA“. Tirili, Erfolgserlebnis? Nein, sie wartet, erst die direkte Bitte, diese anschauen zu dürfen, bewegt sie zum Bringen derselben. Ich habe inzwischen den Eindruck, dass sie ihren Dienstleistungsberuf nicht wirklich mag.
Aber sie kommt nach kurzer Zeit wieder. Essens- und Getränkewunsch werden mitgeteilt, sie nimmt dies stumm entgegen und die Karten mit. 2 Minuten später vermeldet sie ein Problem: der georderte trockene Riesling von der Mosel sei „nicht mehr da“. Schlecht, und jetzt? Ich muss wieder explizit die Getränkekarte anfordern, um einen Ersatz zu finden.
Ersatz gefunden, beim nächsten Erscheinen bestellt, wieder ohne Kommentar zur Kenntnis genommen. Sie bleibt bei allen weiteren Aktivitäten einer Servicekraft nahezu stumm, erst zum Hauptgericht gibt es ein „Guten Appetit“ und nachher eine Frage, ob es geschmeckt hat.
Zur Serviertechnik: ich saß an einer Wand, da kann die Servierschule nicht gelten, da geht es nur durch Abstellen von der Kopfseite des Tisches. Aber am Nachbartisch war genügend Platz, da möchte ich als Gast meinen Teller nicht in die Hand gedrückt bekommen.
Zur Sauberkeit: geht für mich ebenfalls auf die Kappe vom Service. Glasflecken vom Frühstückssaft (?) und Salzkörner vom Frühstücksei sollten um die Mittagszeit nicht mehr vorhanden sein.
Erfreulich war, dass die Chefin mehrfach an den Tischen nach der Zufriedenheit fragte.
Böser Ausblick: In wenigen Jahren werden die Kaugummi kauenden Restaurantfachleute ausschließlich damit beschäftigt sein, klemmende Essensbehälter auf den Essenstransportfahrgeschäften mit Stangen weiter zu schubsen, Kommunikation wegen Blasenbildung (der Kaugummis) und Sprech-/Sprachvermögen nicht möglich. Erlebnisgastronomie ist in. Erlebst du es noch, dein (richtiges) Essen lauwarm und in noch sättigender Menge (es geht alles vornüber, es geht alles vorbei) auf den Tisch vor dir zu bugsieren? (Ironie off)
Essen:
Der Wein war richtig temperiert und sehr gut, ein Bopparder Hamm Kabinett, Riesling trocken, von WG Müller aus Spay für 4,40 € (0,2).
Kurz gesagt: die Küche hat's drauf. Von der Mittagskarte (7,80 bis 11,50 €) hatte ich das Menü 5 bestellt, die Fischpfanne zu 11,50 €. Zu jedem dieser Gerichte gehörte die Tagessuppe, ein Salat von der Salattheke und ein kleines Dessert.
Die Tagessuppe war eine Brühe mit Eierstich, der mengenmäßig leider etwas knapp wegkam, aber heiß und von gutem Geschmack war, Deko allerdings von der Sorte „Niente“.
Das Angebot der Salatbar bestand aus verschiedenen gemischten Salaten und Sprossen, schwarzen Bohnen und einigen Krautsalaten. 2 Dressings standen zur Auswahl, ohne Beschriftung. Mein Eigenbausalat wurde dann aus dem Grünzeug, dicken Bohnen und dem Joghurtdressing erstellt. Und das war genial. Das Grünzeug immer noch knackig, diese Bohnen passten genau dazu, und das Dressing zu dieser Mischung war göttlich, nicht zu sauer, leichte Schärfe, perfekt.
Die Fischpfanne wurde als Eisenpfanne auf einem Teller gebracht. 3 verschiedene Fischfilets, eine jeweils anständige Menge Blattspinat und breite Bandnudeln und eine köstliche Soße (die hätte gerne größer ausfallen können). Menge und Konsistenz der Fische war hervorragend.
Wenn der Service es verraten gehabt hätte, hätte ich mein Dessert viel früher haben können. Es stand nämlich neben der Salatbar zur Abholung bereit. Es war zwar klein, aber das von mir aus verschiedenen Kreationen gewählte Dessert bestand aus Apfelstücken in einer Vanillesoße, getoppt von einer Sahnegarnitur. Es hat mir sehr gut geschmeckt.
Fazit:
Hervorragendes Essen gegen Schwächen im Service, reicht dennoch zu einer Empfehlung von mir (eine Nachschulung wird es richten).