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Am Freitagabend fiel mein Schafkopfabend den Urlaubsplänen eines Mitspielers zum Opfer. Da war für mich die logische Folge, dass ich dem Wunsch meiner Angetrauten nachkam, sie zu ihrem Freitagabendschoppen zu begleiten. Sie war zufällig dran, die Location auszusuchen und so wurde mein Vorschlag, dass wir mal wieder in die Pizzeria Sole gehen könnten, von allen akzeptiert.
Die Pizzeria Sole ist der Gastronomiebetrieb der Räuschberghalle in Alzenau-Hörstein. Parkplätze sind daher mehr als genug vorhanden. Wenn man von oben kommt, muss man ein paar Treppenstufen runtergehen, wenn man aber unterhalb parkt, kann man ebenerdig das Lokal ansteuern, kein Problem also auch für Leute, die nicht mehr so gut zu Fuß sind.
Der Roberto ist schon seit zig Jahren Inhaber, also ein bodenständiger Italiener, ein Familienbetrieb. Alle Generationen packen mit an. Die Eder Heylands-Brauerei aus Großostheim würdigte erst vor kurzem die 25-jährige Geschäftsverbindung zum Ristorante Pizzeria Sole in Alzenau-Hörstein mit einer Ehrenurkunde.
Gemütlich Platz haben ca. 80 Personen im Gastraum, ca. 60 weitere auf der überdachten Terrasse mit Blick ins Grüne.
Bedienung
Gegen 18.30 Uhr trafen wir zu viert ein. Auf der Sonnenterrasse war schon eine Tafel eingedeckt. Das ließ mich auf eine Feier schließen. Ein Tisch war schon besetzt. Da wir aber noch 5 Personen erwarteten, begab ich mich ins Restaurant und fragte die anwesende Tochter des Hauses, ob wir uns draußen auch zwei Tische zusammenstellen können, da wir noch ein paar Personen erwarteten. Sie antwortete mit einem freundlichen Lächeln, ja klar, begleitete mich nach draußen und legte sofort Hand an, um zwei Tische für uns zusammenzustellen. Selbstverständlich halfen wir ihr dabei. Kaum dass wir saßen traf auch schon unsere restliche Gemeinde ein und wir waren vollständig.
So wurden jedem gleich von der Tochter des Hauses, die auch gleichzeitig für die nächsten Stunden unsere Bedienung war die Speisekarten in die Hand gegeben.
Obwohl kurz darauf, die Feiergesellschaft eintraf und sie sich auch um diese sowie weitere ankommende Gäste auf der Terrasse kümmern musste, wurden wir stets aufmerksam bedient, auch den Getränkenachschub betreffend. Selbstverständlich mussten wir nicht zu lange auf unsere Speisen warten konnten im Großen und Ganzen zusammen essen. Gute Organisation wie ich fand.
Sie hatte ihre Gäste locker im Visier und auch das Abräumen war vom Timing her in Ordnung. Beim Äußern des Bezahlwunsches wurde jeder von uns nach einem Schluck aufs Haus abgefragt und so konnten noch insgesamt zwei Amaretto, zwei Grappa, vier Ramazzotti sowie ein Espresso auf den gelungenen Abend getrunken werden. So eine Gastfreundschaft merkt man sich dann halt besonders.
Für den Service 4 GG-Sterne sind angebracht.
Das Essen
Die gebundene Speisekarte mit Ledereinband und laminierten Seiten beinhaltet reichliche Auswahl.
Zum Beispiel drei Suppen, acht Vorspeisen, genauso viel Salate, etliche Pasta-Variationen, diverse Schnitzel vom Schwein oder Kalb, italienische Fleischgerichte, Rumpsteaks mit unterschiedlichen Beilagen und Saucen, Fischgerichte und noch einiges mehr. Da bleibt es nicht aus, dass auch zum Teil, TK, Dose- und Glas-Konserven verwendet werden. Trotzdem ist alles schmackhaft und auch der Geldbeutel wird geschont, denn das PLV ist was Essen und Trinken betrifft wirklich spitze.
Nach der Essensbestellung kam flott ein Gruß aus der Küche: Bruschetta, für jeden Tisch ein Teller mit 10 bzw. acht Stück. Weißbrot top in Olivenöl geröstet, Tomaten mit Kräutern bestreut, alles mit einer leichten Knobi-Note. Sehr schmackhaft, ein guter Auftakt.
Meine Angetraute entschied sich ob der warmen Witterung für den Salat Hawaii. Dazu statt Weißbrot Pizzabrot (8,- €). Als Dressing wurde von ihr Balsamico/Olivenöl-Dressing gewählt. Das gleiche noch einmal von einer ihrer Schwestern. Beide Damen waren äußerst zufrieden. Eine große Porzellanschüssel mit verschiedenen Blattsalaten, Käsestücke, Schinkenstreifen, Paprika und Mais. Für den Namensgeber sorgten noch etliche Stücke Ananas. Das in einem Körbchen gereichte Pizzabrot war noch schön warm und passte sehr gut dazu. Foto habe ich vergessen zu machen, da ich mit meinem Beilagen-Salat beschäftigt war.
Womit wir schon bei meinem Gericht sind: Laut Speisekarte Lachsfilet mit Shrimps und Champignons in einer leichten Sahnesauce. Dazu auch Pizzabrot und den erwähnten Beilagen-Salat (Foto). Dieser ist nicht weiter erwähnenswert. Er schmeckte mir, war aber auch nicht mehr als Standard, was sowohl Optik als auch Inhalt betrifft. Als mir mein Fisch serviert wurde sah alles schon mal gut aus auf dem Teller. Sauce dezent über dem Fisch, darin eine ausreichende Menge Shrimps und frische Champignons in Scheiben geschnitten, ein bisschen Deko war auch mit dabei. Schmeckte auch sehr gut. Nur der Fisch gab mir Rätsel auf. Etwas fest im Biss, nicht so leicht und locker wie ich Lachsfilet kenne. Nachgefragt hab ich nicht. Die Auflösung kam mit der Rechnung. Auf dem Bon stand Seelachsfilet. Da fiel meiner Frau ein, dass bei einem früheren Besuch von uns mit einer großen Gesellschaft dies auch der Fall war. Also wohl ein Fehler in der Speisekarte. Leider hab ich vergessen, darauf aufmerksam zu machen. Aber wer weiß, vielleicht liest es ja einer von der Familie Nannavecchia.
Ein Schwager von mir war begeistert von seinem gegrillten Schweinerückensteak mit Pommes und Salat (8,- €). Es sei sehr zart gewesen, die Grillaromen waren gut rauszuschmecken, ein paar gebratene Zwiebeln sowie ein Klecks Kräuterbutter taten ihr Übriges, dass es ihm mundete. Sein Teller war restlos leer.
Ein Highlight beim Roberto ist der Vegetarische Vorspeisenteller für 10,- €. Dieser wurde von zwei Personen als Hauptgericht geordert und reicht auch zur Sättigung locker aus. Als Vorspeise sollte man sich den mit mindestens zwei Personen teilen, sonst bekommt man Probleme mit dem restlosen Vertilgen des Hauptgerichtes. Die Zusammenstellung ist nicht immer die gleiche, der Geschmack aber immer sehr gut. Die heutigen Köstlichkeiten sind auf dem Foto gut zu sehen, so dass ich mir Einzelheiten erspare. Zu beiden Vorspeisenteller wurde Ciabatta gereicht. Warm, außen kross, innen weich, köstlich.
Die Beschreibung der weiteren Gerichte an unserem Tisch erspare ich mir. Ich hab sie weder fotografiert noch groß in Augenschein genommen. Was ich so hörte war vollste Zufriedenheit. Alles gut.
Ach ja, getrunken haben wir auch einiges. Z. B. Schlappeseppl Kellerbier (0,5 l, 2,50 €) oder Bavaria helles Hefeweizen (0,5 l, 2,50 €). Die 0,7-l-Mineralwasser-Flasche Sodenthaler Gourmet ist für 3,- € zu haben. Alle Getränke bei der warmen Witterung selbstverständlich gut gekühlt.
Der wohltemperierte und gut mundende Montepulciano im 0,2-l-Glas für die Damen steht mit 3,50 € kundenfreundlich zu Buche.
Auch der Espresso (1,50 €) nach dem Essen war spitze.
Gute 3,5 GG-Sterne vergebe ich guten Gewissens.
Das Ambiente
Mobiliar dunkle Holztische, teils in Nischen, mit Eckbänken und Stühlen, teils freistehend mit Stühlen eingerichtet. Meistens 6er- oder 8er-Ensembles, aber auch 4er-Tische. Die Bänke und Stühle mit Leder bezogen, schön aussehend und sehr gut drauf sitzend. Die Wände in mediterranem, warmem Gelb, Bilder mit italienischen Motiven an der Wand. Das Highlight ist das große Ölgemälde vom Petersplatz in Rom an der Wand. Die Beleuchtung ist nicht zu hell, von den Decken aus indirektes Licht. Alles in allem eine heimelige Wohlfühlatmosphäre.
Wir saßen ja heute auf der Terrasse. Diese ist überdacht, hat allerdings keine Sonnenschirme, so dass am Abend, wenn die Sonne schon etwas tiefer steht ein großer Teil viel Sonne abbekommt. So war die Hälfte von uns in der Sonne gesessen und der andere Tische im Schatten. Nach ca. einer Stunde hatten dann alle Schatten, da die Sonne hinter der Räuschberghalle verschwand. Insgesamt sitzt man dort aber gemütlich auf bequemen Kunststoff-Stühlen und auch die Tische sind aus diesem Material.
Sauberkeit
Aus meinen Augen war nichts zu erkennen, was es zu bemängeln gäbe. Sauberkeit top.
Mein Fazit:
Eigentlich ist die Pizzeria Sole aus meiner Sicht mehr als eine Pizzeria, aber trotzdem nichts Gehobenes. Gutes, handwerklich einwandfreies Essen, das zusammen mit dem Service und dem genannten Wohlfühl-Ambiente von mir eine ehrliche Empfehlung bekommt.
Gesamteindruck: (nach „Küchenreise“)
4 – gerne wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt, wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder)