Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Ambiente: habe ich schon an anderer Stelle beschrieben; es sieht aus wie eben in einem typischen Bistro (obwohl das "Fruits de Mer" auf seinen Belegen als Restaurant firmiert). Ein bisschen neidisch bin ich auf die den Tresen zierende alte Puppenküche mit den darin werkelnden kleinen Koch; das Teil könnte ich so mit nachhause nehmen und bei uns aufstellen! Schade, dass es nicht verkäuflich ist.Vier Sterne für das Ambiente.
Sauberkeit: nicht klinisch rein, aber gut sauber. Vier Sterne.
Service: beim letzten Besuch hatten wir es mit einer dem Akzent nach russischen Dame zu tun, diesmal war es ganz eindeutig ein saarländisches "Gewächs". Freundlich, höflich, kompetent und flink. Vier Sterne.
Essen: Als Vorspeise bestellten wir Austern (6 Stück für EUR 16,00), Löwenzahnsalat (EUR 9,50) und "Oeufs Mayo" (EUR 5,00). Die Austern kamen mit Zitrone, einem Schüsselchen mit Vinaigrette und Brot. Bei unseren französischen Nachbarn gibt man anstelle von ein oder zwei Tropfen Zitrone gerne etwas Vinaigrette mit feingehackten Zwiebeln auf die Austern. Hier blieb es dem Gast überlassen, was er über die Schalentiere geben wollte; sehr umsichtig von der Küche. Die Austern waren natürlich frisch und schmeckten so wie Austern schmecken müssen. Die "Oeufs" findet man in Frankreich überall als Vorspeise; hierbei handelt es sich um Hälften von hartgekochten Eiern unter einer Mayonnaise und zwischen den Eihälften werden, wenn es stilecht sein soll, Sardellen drapiert. Es war absolut stilecht, wobei mir die Sardellen ein wenig zu streng sprich zu scharf schmeckten. Die Mayonnaise kam nicht aus dem Eimer oder aus der Tüte sondern war ganz eindeutig selbstgemacht und schmeckte sehr fein. Der Löwenzahnsalat war gut angemacht und schmeckte sehr frisch; als Kind habe ich für die Stallhasen meiner Oma Löwenzahn am Bahndamm gerupft und an die Hoppelmänner verfüttert, selbst gegessen habe ich Löwenzahn noch nie.
Zum Essen getrunken haben wir Averna, Karlsberg Pils, Riesling und Sauvignon Blanc (beides aus der Pfalz). Als Hauptgerichte wählten wir "Tête de veau" (EUR 18,00), "Salm in Sauerampfersauce (EUR 17,50), "Rinderfilet in Roquefortsauce (EUR 26,50) und "Überbackener Ziegenkäse mit Thymianhonig auf Salat " (EUR 8,50; eigentlich eine warme Vorspeise, aber die Dame hatte keinen großen Hunger). Als Dessert bestellten wir Champagnersorbet (EUR 7,50), Colonel (EUR 5,00) und Espresso (EUR 2,50). Das Rinderfilet für meine Frau war perfekt gebraten, sehr gut gewürzt und sehr zart; die Roquefortsauce war nicht zu aufdringlich. Der Salm war ebenfalls sehr schmackhaft. Nicht so richtig zufrieden war ich mit meinem "Tête de veau"; ich hatte ihn eigentlich so erwartet wie er z.B. im "Café de la paix" in Grossbliederstroff serviert wird (in heisser Brühe mit vielen Kräutern und Suppengemüsen). Vielleicht hätte ich bei der Bestellung die Zubereitungsart erfragen sollen; das Gericht kam lauwarm mit zwei mit Zwiebelringen bedeckten Scheiben Kalbskopf mit Kapern und Kartoffeln. Alles nicht schlecht aber auch nicht so wie ich es mir vorgestellt hatte; mit den auch auf der Tafel stehenden Kalbsnieren oder der Kalbsleber wäre ich wahrscheinlich besser bedient gewesen. Na ja, Schwamm drüber! Der überbackene Ziegenkäse soll nicht zu "ziegig" und zusammen mit dem Thymianhonig sehr stimmig gewesen sein. Die Desserts waren gut; bei dem "Colonel" handelte es sich um zwei in viel Wodka schwimmende Kugeln Eis und beim Champagner-Sorbet schwamm das Eis eben in der namensgebenden Flüssigkeit. Für den Bereich "Essen" vergebe ich trotz der Kalbskopf-"Enttäuschung" vier Sterne, ebenso für das Preis-/Leistungsverhältnis, wobei der Preis für den Sechserpack Austern ausgesprochen günstig ist.
P.S. Ich hatte eigentlich gedacht, dass die Zunft der Rosenverkäufer ausgestorben wäre; lange hatte ich keine mehr gesichtet, aber im "Fruits de Mer" gaben sie sich die Klinke in die Hand.