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GastroGuide-User: simba47533
simba47533 einen Beitrag zum Bistro Krempels in 66386 Sankt Ingbert geschrieben.
vor 2 Jahren
"Neuer Besitzer will das beliebte "Bistro Krempels" nach der Wiedereröffnung neu beleben ......."

Geschrieben am 26.08.2022 | Aktualisiert am 26.08.2022
Das "Bistro Krempels" in St.Ingbert war lange Zeit Kult, bevor es für Jahre dichtmachte und leer stand. Jetzt hat Gastwirt Oliver Muskalla das Lokal gekauft.  Er will es mit französischem Flair neu beleben.

Die gastronomische Laufbahn von Oliver Muskalla hat viele Stationen. Seit 1998 ist er als Gastwirt selbständig. Damals startete er gemeinsam mit Thomas Lauer im "Bistro Krempels" in der Seyenstrasse. Weitere Stationen folgten. Dazu gehörten das "Millenium", die "Tante Maja" in Saarbrücken, das "Gasthaus Fath" in Sengscheid und schliesslich das "Sudhaus" auf dem Brauereigelände in St.Ingbert, von dem er sich coronabedingt schweren Herzens hatte trennen müssen. "Das hat mich Tag und Nacht beschäftigt; ich wollte mein ganzes Leben nicht weiter unter den Zwang stellen, dieses Haus am Leben zu erhalten, was gerade im Gefolge von Corona wirklich sehr schwierig war." Die klene Brauerei gleich daneben betreibt er dagegen weiterhin. Parallel zur Schließung vom "Sudhaus" eröffnete er in der St.Ingberter Fußgängerzone die "Glasbiermetzgerei". "Ich habe immer davon geträumt, mein eigenes Bier in der Innenstadt selbst auschenken zu können." Und nun hat er das "Bistro Krempels" wiedereröffnet; Dirk Karcher, sein früherer Koch aus dem "Sudhaus", ist mit von der Partie.

Die Karte wechselt alle vier Wochen. Man merkt ihr an, dass Muskalla ein klares Konzept hat: Mit relativ wenigen Bestandteilen frische, saisonale Gerichte auf den Tisch bringen. So taucht der Oktopus auf der Karte der Entrées ebenso auf wie bei den Hauptgerichten. Auch den Lachs verarbeitet man frisch und in verschiedenen Kompositionen. Interessant, dass alle  Vorspeisen auch als Hauptgerichte angeboten werden. Argentinisches Rinderfilet spricht die Gäste an, denen es nach Klassikern der "Krempels"-Küche ist. Die Oktopus-Tagliarini mit Fenchel und Safran lassen neue Geschmackserlebnisse erwarten. Eis, Crême brûlée und weitere Desserts werden selbst gemacht  -  Muskalla will keine Convenience auf dem Teller. Solide Qualität, nicht abgehoben, kein Schickimicki, das ist Muskallas Ziel. So zaubert Koch Dirk Karcher beispielsweise auch ein perfekt auf den Punkt gebratenes Roastbeef mit einem sehr gelungenen Chimichurri, einer argentinischen Kräutermarinade, und dazu ein Süßkartoffelpüree. Alles passt wunderbar zusammen. Die Weinkarte ist stattlich, Muskalla hat dabei auch große saarländische Erzeugnisse im Kühlschrank. Und Bierfreunde werden ganz besonders umsorgt  -  das helle Weisgerber, Nicos als Pils, Pale Ale Kronprinz oder Weizen Ludwig kommen alle aus Muskallas eigener kleiner Brauerei, die einem on dit zufolge in Bälde vergrößert werden soll. Mit dem "Sudhaus" hat Muskalla definitiv abgeschlossen, aber seinen Weg, seinen nunmehr neuen Weg geht er mit großer Energie. Im kommenden Jahr will er im schönen Park der Seyenanlage auch wieder einen  Biergarten eröffnen. Für dieses Jahr war ihm das zu gewagt. Mit neuem Team, neuer Technik und neuer Küche; da wollte er erst mal reinwachsen. Offenbar ist ihm das gut gelungen, das "Bistro Krempels" erfreut sich regen Zuspüruchs und hat bereits etliche Stammgäste.

(u.a. auszugsweise SZ vom 25.08.22)


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