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GastroGuide-User: Carsten1972
Carsten1972 hat Restaurant im Hotel Verst in 48599 Gronau (Westfalen) bewertet.
vor 7 Jahren
"Westfälisch genießen........"
Verifiziert

Geschrieben am 10.07.2017 | Aktualisiert am 10.07.2017
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Besucht am 09.07.2017 Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen Rechnungsbetrag: 87 EUR
...das ist nicht nur etwas was wir hier Münsterland ständig zelebrieren, sondern auch ein Verein, der sich der regionalen Küche verschrieben hat ( http://www.westfaelisch-geniessen.de ). Jeden Monat stellt sich ein Mitgliedsbetrieb dieses Vereins vor und bietet den Gästen ein Aktionsmenü an.

Ein sehr rühriges Mitglied dieses Vereins ist das Hotel und Restaurant Verst in Gronauer (Westfalen) Ortsteil Epe. Vor ein paar Jahren hat der Junior Stefan Verst den Betrieb vom Vater übernommen und die Küche unter seiner Regie recht anspruchsvoll ausgerichtet. Man arbeitet eben mit den westfälischen Genießern zusammen und auch mit Slowfood und setzt dies in eine gehoben regionale Speisekarte um.

Lange schon stand ein Besuch bei Verst auf dem Plan (die Trüffelnase hatte auf Grund vieler positiver Nachrichten Witterung aufgenommen), aber mal kurz um die Ecke ist das Haus von Rheine aus nicht. Jetzt aber passte es mal, gutes Wetter für die ca. 35 km lange Anreise per Rad zum sonn-mittäglichen Erstbesuch und das Hotel Verst war auch noch Restaurants des Monats bei "Westfälisch Genießen". Unkompliziert war ein Tisch per Mail reserviert.

Gegen kurz vor 13 Uhr kamen wir an der Gronauer Straße an. Direkt an der Straße nach Gronau liegt das Haus.

Links neben dem Haus eine Terrasse, im Haus ein recht großer, teils modern renovierter Gäste-Bereich, ganz rechts ein Wintergarten. Insgesamt kein spektakuläres Ambiente, aber auf gehobenem Niveau. Die junge Dame, die am Sonntagmittag den Service abwickelte nahm mich in Empfang und gab uns auf der Terrasse freie Platzwahl. Zum Zeitpunkt unseres Eintreffens befanden sich ein paar vornehmlich ältere Gäste im Innenbereich sowie 3 Gäste mit uns auf der Terrasse. Wir erwählten einen Tisch unter einem der großen Sonnenschirme und bekamen die Karten überreicht. Schade ist, dass man auf der Terrasse doch recht viel vom starken Verkehr auf der Gronauer Straße mit bekommt. Es wäre schön, wenn man die Terrasse etwas besser von der Straße abschirmen würde.

Auf einen Aperitif verzichteten wir, ein Pils und ein Wasser wurden zum Durst löschen bestellt. Ein Blick in die Karte lies Freude aufkommen, wir würden sicher fündig werden. Die Karte lässt sich auf der HP einsehen, allerdings leider nicht in der aktuellsten Version. Laut Service verändert sich die Karte mit dem jahreszeitlichen Angebot ein paar Mal über das Jahr. Es wäre schön, die HP in dieser Hinsicht aktuell zu halten. Zusätzlich zu der Karte wurde ein Sonntagmittagmenü angeboten, bestehend auf westfälischen Tapas, einer geschmorten Lammkeule sowie einem Sorbet wurden es für 16,90 angeboten, auch sehr verlockend, aber die Lammkeule war uns für einen recht heißen Sonntagmittag dann doch etwas zu mächtig, wir mussten noch nach Hause radeln.

Ich lies mir noch die Weinkarte bringen und fragte bei der Gelegenheit nach dem nicht in der Karte und auch nicht mündlich angekündigten Aktionsmenü. Kurzes Stutzen (wir waren vielleicht die ersten Gäste die danach fragten), aber dann ein Nicken und die Vorstellung der 4 Gänge. Das klang gut, ich sah zu meiner Frau hinüber und wir waren uns einig, dass sollte es sein. In der Weinkarte suchte ich nach einem passenden Wein, wurde fündig und schon bald stand auf dem Tisch ein Weinkühler mit einer Flasche Weißwein:

In dem Kühler eine Flasche von der Mosel, genauer aus Wehlen bei Bernkastel Kues, vom Weingut Markus Molitor, aber kein Riesling, ein Weißburgunder sollte es sein.

Um es vorweg zu nehmen, dieser Burgunder aus dem Riesling-Königreich war ein äußerst guter Tropfen zu dem gewählten Menü und wird sicher noch den Weg in meinen privaten Keller finden.

Dann also zum von meiner Frau und mir gewählten Menü. Nach 35 km hatten wir Hunger und freuten uns auf die vier Gänge.

Los ging es mit Mini Strammer Max Deluxe
Graubrot / westfälischer Schinken / Gurke / Wildkräuter / Getrüffeltes Wachtelei

So mag auch meine Frau eine Spiegeleistulle........könnte ich jetzt sagen. Aber sag ich nicht, weil das war sehr lecker! Ein geröstetes Roggenmischbrot unten drunter, darauf Schinken und Gurke, ein paar dekorative Paprikaschnitze und zwei perfekt gelungene Wachtelspiegeleier mit einem ganz feinem Hauch Trüffelöl. Ein schönes Amuse Gueule am Anfang des Menüs.

Wir genossen den uns immer mehr zusagenden Pinot blanc von der Mosel und bekamen danach serviert: Cappuccino von Pfifferlingen
Gerösteter Schinken / Rahm / Schnittlauch

Das war Aromentechnisch der beste Gang des Menüs. Die schmale hohe Tasse beförderte ein ganz feines Pilzsuppenaroma an die Nase, wenn man sich dem Inhalt widmete. In dieser sehr guten Suppe ein paar Pfifferlinge, ein paar Streifen krosser Speck, darauf ein bisschen Sahne und Schnittlauch, so einfach, so sehr gut abgeschmeckt. Ich hätte die Tasse gerne wieder aufgefüllt nach dem sie leer war.

Aber es gab ja noch den dritten Gang des Tages Roulade von Kikok - Hähnchen mit Scampi
Kartoffel - Karotte- Petersilie / Weißweinschaum

Eine Roulade aus dem Brustfilet, gefüllt mit Scampi und einer (ich vermute) auf Schmand und Ei basierenden Farce. Die Roulade war gut gelungen, das Fleisch war durch und doch saftig gegart. Gut harmonierten die Farce und die Scampi als Füllung. Der Verzehr bereitete Freude, ebenso wie der einzelne beiliegende gegrillte Scampi. Sehr lecker, und das trotz der Hitze, das begleitende Gemüse, oder besser der Kartoffel-Karotten-Petersilien Eintopf. So war das nämlich zubereitet und so lecker war das dann auch! Fein. Das alles passte hervorragend zusammen.

Blieb noch als Dessert und Gang vier Aprikosen Panna-Cotta auf Sandgebäck und hausgemachtes Erdbeereis

Die Panna Cotta gefiel mir auf diesem Teller am besten. Ein guter Kontrast zwischen frischer Creme und säurebetonter Haube aus einem Aprikosenmus sowie dem krossen Boden aus Gebäck. Auch gut das Eis, dem es für mich wie immer eigentlich nicht bedurft hätte. Schöner Abschluss. Dazu gab es, der Pinot Blanc war leer, einen fruchtsüßen Riesling vom WG Heinz Dehren aus Poltersdorf, ebenfalls an der Mosel.

Diese hier beschriebene Menü wird für 39 EUR angeboten, da es aber das Aktionsmenü ist, gibt es ein Zwei für Eins Angebot. Somit bezahlten wir für unsere beiden Menüs 39 EUR und das war dann ein richtig feines PLV. Inklusive dem Wein, dem Bier, zwei Espresso und dem Wasser kamen wir auf knapp 87 EUR Gesamtrechnung.

Eine große Freude bereitete uns der Service im Hause Verst. Die junge Dame, die am Sonntagmittag diesen Service ausführte erfreute uns als Gäste mit freundlich-fröhlicher Zugewandtheit und stetiger Aufmerksamkeit. Des weiteren war sie hervorragend ausgebildet. Fragen über Speisen und Weine wurden sofort und ohne Probleme beantwortet, eindecken der Gänge und servieren der Speisen erfolgten in weißen Handschuhen, unsere Gläser waren immer im Blick. Sehr fein und hiermit ein Dankeschön für die gute Bewirtung.

Fazit:
Die Trüffelnase ist mal wieder auf eine kulinarische Goldgrube gestoßen. Ganz sicher komme ich wieder und spreche hiermit eine uneingeschränkte Empfehlung aus für das Hotel und Restaurant Verst.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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