Zurück zu Alte Mühle "Man sieht sich"
GastroGuide-User: NoTeaForMe
NoTeaForMe hat Alte Mühle "Man sieht sich" in 23552 Lübeck bewertet.
vor 4 Jahren
"Die „Alte Mühle" läuft noch rund, hat aber auch noch Potential oben."

Geschrieben am 19.07.2020 | Aktualisiert am 19.07.2020
Besucht am 29.03.2019 1 Personen Rechnungsbetrag: 9 EUR
Zwischen dem Mühlenteich und der Obertrave wird das Wasserrad zwar schon lange nicht mehr zum Mahlen von Mehl gedreht, doch Mehlspeisen, in Form von Flammkuchen, spielen auch heute noch eine wichtige Rolle in diesem historischen Bau, im dem sich das Restaurant "Alte Mühle" niedergesetzt hat.
Wie sich das Restaurant hierbei präsentiert, das wollte ich Ende März 2019 einmal selbst herausfinden.
Außenansicht.
Im Innenbereich hat man die Historie des Gebäudes mit den Holzbalken an der Decke oder auch den Natursteinwänden gut erhalten und in das Restaurant integriert. Gemütlich und sauber ist es dabei aber trotzdem.
Innenansicht #1.
Innenansicht #2.
Zum Zeitpunkt meines Besuches am späten Nachmittag zeichnete sich eine ältere Dame für den Service verantwortlich. Sie agierte dabei, ganz typisch norddeutsch, gelassen aber auch direkt und ohne das berühmte Blatt vor dem Munde. Da muss man sich hier an der Küste einfach drauf einlassen, dann hat das auch nichts mit Unfreundlichkeit sondern vielmehr etwas mit Authentizität und Ehrlichkeit zu tun.
Toll war zudem die Tatsache, dass mir für meine kurze Zeit des Besuchs als Spontaneinkehrer trotz reserviertem Haus noch ein Platz gewährt wurde.

Wie bereits eingangs erwähnt zählt dieses Restaurant den dünnen Flammkuchen zu einem Hauptteil seines Speisenangebots. Dieser wird dabei natürlich in vielfältigen Varianten und mit unterschiedlichen Belägen angeboten. Obwohl das vielfältige Flammkuchen-Angebot natürlich ganz vorne in der Karte prangt, ist dies doch nicht die einzige Speisenart im Repertoire der Küche. Auch Vorspeisen, sowie Fleisch- und Fisch-Hauptgerichte und ein paar Standarddesserts können geordert werden.
Trotzdem reizte mich die "Kernkompetenz" Flammkuchen natürlich am meisten. 

Toll fand ich dabei die Möglichkeit, sich einen Flammkuchen auch "Halb und Halb" aus zwei Varianten zusammenstellen zu können, wobei sich dann der Preis aus den halben Preisen der gewählten Varianten summiert. Das ist gerade für die nicht so Entscheidungsfreudigen ein guter Kompromiss, genau wie für Paare, die nur genügend Hunger für einen halben Flammkuchen mitgebracht haben.
Für mich sollte es dabei auf der einen Hälfte "Der Grieche" mit Gurken, Tomaten, Zwiebeln, Schafskäse, Oliven und Pepperonistücken sein, während die andere Hälfte als "Der Ungar" mit Sauerkraut, Paprika, Zwiebeln und pikantem Schweinefleisch belegt wurde.
Flammkuchen "halb & halb": Oben "Der Grieche" mit Gurken, Tomaten, Zwiebeln, Schafskäse, Oliven und Pepperonistücken, unten "Der Ungar" mit Sauerkraut, Paprika, Zwiebeln und pikantem Schweinefleisch. 
Bei allen Flammkuchen befinden sich der Belag auf einer Basis aus Creme Fraiche.
Über mangelnde Belagmenge ließ sich auf jeden Fall schon einmal nicht klagen. Gleichzeitig muss man aber auch ehrlich sein, dass dieser etwas wie "hingeklatscht" daherkam. Das Auge isst schließlich auch mit, wurde bei der mir servierten Portion aber nicht so sehr verwöhnt.
Der Teig war hingegen schön dünn und kross am Rand, so wie ich es mir gewünscht habe.

Der „Ungar“-Teil konnte mit einem pikanten Aroma seinem Namen standhalten. Das Schweinefleisch hätte vielleicht noch etwas saftiger sein können, wenn man es in vielleicht noch etwas dickeren Scheiben aufgelegt hätte. Das fiel aber nicht großartig negativ im Gesamtkontext mit dem saftigen, milden Sauerkraut ins Gewicht. Eine typische Paprikanote unterstütze des "ungarischen" Charakter dieser Variation.
Beim „Griechen“ gab es mit einem cremigen, aromatischen Schafskäse und knackigen Zwiebeln nichts großartig zu bemängeln. Auch die weiteren Komponenten waren in gutem Verhältnis und guter Frische gewählt.
Etwas mehr Pfiff durch mehr Freude an Gewürzen oder spezielle Saucen wäre bei beiden Flammkuchenvarianten sicherlich möglich, aber einem Preis von insgesamt 9€ wurde die Qualität und Portionsgröße für mein Empfinden trotzdem gerecht.

Es bleibt also festzuhalten, dass die „Alte Mühle“ ein wirklich schönes Ambiente und typische norddeutsche Charakter bietet, in kulinarischer Hinsicht jedoch noch mehr Liebe und Pfiff/Ideenreichtum bieten könnte.
Insgesamt war mein erster Eindruck aber trotzdem ein positiver.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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