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GastroGuide-User: simba47533
simba47533 hat Restaurant Le Jardin im Alfa-Hotel in 66386 Sankt Ingbert bewertet.
vor 6 Jahren
"Klassentreffen im "Le jardin""
Verifiziert

Geschrieben am 13.05.2018 | Aktualisiert am 17.05.2018
Besucht am 12.05.2018 Besuchszeit: Abendessen 2 Personen Rechnungsbetrag: 80 EUR
Als Pälzer Bub habe ich in Speyer nach dem Kindergarten und der Zeppelinschule das Gymnasium am Kaiserdom besucht und seit dem Abi treffen wir und alle fünf Jahre zum Klassentreffen. Bisher immer in Speyer, allerdings hatte das Festkomitee kurz nach dem letzten Treffen beschlossen, die Feierlichkeiten diesmal im Saarland abzuhalten. Begründung: Vier der früheren Schulkameraden, die ich zu Schulzeiten eigentlich alle für "Hinnerpälzer" gehalten hatte, sind wachechte Saarländer und wohnen auch hier, seit einigen Jahren noch verstärkt durch mich als Zugezogenem. Dennoch, das wurde bereits am Samstagabend beschlossen, wird man sich künftig wieder in Speyer (und das ab sofort alle zwei Jahre) treffen.

Start des Treffens war am Samstagmittag mit einem geselligen Treffen bein Schulkameraden W., einem der Organisatoren, bevor dann das Kulturprogramm (Fahrt zum Gollenstein, Wanderung über den Klosterberg zur Innenstadt von Blieskastel, einem barocken Kleinod und Stadtrundgang) anstand. Anschliessend Fahrt zum Alfa-Hotel in Sankt Ingbert-Sengscheid, wo die meisten von uns auch übernachteten. Im hoteleigenen Restaurant "Le jardin" verbrachten wir den Abend, er war sehr lang. Im Nebenzimmer,  das uns zur Verfügung gestanden hatte, trafen wir uns auch am Sonntag nach dem Frühstück, bis im Lauf des Nachmittags der nach den Worten eines Mitschülers "wie immer tränenreiche Abschied" folgte und wir uns wieder in alle Winde zerstreuten. Einige hatten bis zu acht  Stunden Rückfahrt vor sich, bei mir waren es nur knapp elf Kilometer. Mit den Zimmern im Alfa-Hotel waren alle sehr zufrieden, mit dem Essen im "Le jardin" auch, während der Service doch durchgängig etwas zu wünschen übrig liess.

Ambiente: Ein großer Gastraum, hinter dem man in eine Art Biergarten gelangt; beides recht hübsch. Im Gastraum schön, fast schon edel, eingedeckt, im Biergarten das Übliche. Unser Nebenzimmer dekomässig ausgesprochen karg; gut gefiel uns die grosse Schiebetür, durch die man zunächst auf eine kleine "Veranda"  gelangte und über einige Treppen dann auch im Biergarten landete. Von dort aus schaut man dann leider nicht ins Gelände und auf Sengscheid sondern auf das für die Hausgäste gebaute Parkhaus. Schade; drei Sterne für das Ambiente.

Sauberkeit: Lässt nicht zu wünschen übrig; vier Sterne.

Service: Lässt sich am besten beschreiben mit "na ja". Bis es zum Personal durchgedrungen war, dass im Nebenzimmer Gäste sprich wir sitzen hat es doch ziemlich gedauert. Wir waren schon froh, als irgendwann auf der Veranda jeder und jede ein Erstgetränk in Händen hielt. Als wir dann alle an der Tafel Platz genommen hatten  verging wieder ziemlich viel Zeit bis wir die Speisekarten und die Weinkarte bekamen und fast ebenso lange bis die Bestellungen aufgenommen waren. Gottseidank hatten wir alle uns nach fünf Jahren viel zu erzählen, die Zeit wurde uns nicht lange. Irgendwann hatten sich der Ober und eine der Kellnerinnen aber auf uns "eingeschossen" und von da an musste niemand mehr Durst leiden; der Getränkenachschub rollte. Insgesamt ist mir der Service, der auch am Sonntag nur schwer in Schwung kam, aber nicht mehr als zweieinhalb Sterne wert.

Essen und Trinken: Meine Frau und ich waren vor Jahren einmal zum Essen hier, sonderlich gefallen hatte es uns wohl damals nicht, denn wir waren nicht wiedergekommen. Muss wohl noch zu RK-Zeiten gewesen sein, denn ich hatte damals auch einen nicht wirklich positiven Bericht darüber geschrieben.

Getrunken wurde in unserer Runde nach einem ersten Bier zum Durstlöschen vorwiegend Wein, dies sowohl am Samstag wie auch am Sonntag, da dann allerdings stark gebremst wegen der anstehenden Heimfahrt am Nachmittag. Eindeutiger Sieger bei den Weinen war ein Saarländer: ein Grauburgunder vom renommierten Weingut Petgen-Dahm aus Nennig. Ein grundehrlicher Tropfen zu einem akzeptablen Preis (0,2 l EUR 6,50). Das Durstlöscher- Bier war ein Karlsberg Ur-Pils (0,3l EUR 2,50).

Auf Empfehlung des Wirts wählten recht viele  "Gebratenes argentinisches Rumpsteak mit Kräuterbutter, Gemüse und Bratkartoffeln" für EUR 21,50; es soll gut gewesen sein. Meine Frau bestellte "Spanferkelrollbraten mit Bratkartoffeln und Kraut" (EUR 25,50) und zum Nachtisch ein "Kokosnussparfait" (EUR 7,50), während ich mich an "Flambierte Kalbsnierchen in altfranzösischer Senfsauce mit Champignons und Reistimbale" (EUR 20,50) und "Crêpes Suzette mit Vanilleeis" (EUR 7,00) hielt. Meine Frau war mit ihrer Wahl sehr zufrieden; für mich hatten ihre "Bratkartoffeln" ein bisschen  arg wenig Hitze abbekommen; sie waren entsprechend blass.. Meine Kalbsnierchen (es hätten ruhig ein paar mehr auf dem Teler sein können) waren soweit in Ordnung; nicht gefallen hat mir die angebliche "altfranzösische Senfsauce". Bei Kalbsnierchen erwarte ich entweder eine leichte Senfsauce oder eine kräftige Sauce auf Rotweinbasis. Die gereichte Sauce schmeckte weder nach ihm und nicht nach ihr, war geschmacklich auch nicht einzuordnen. Von Senfsauce jedenfalls keine Spur. Nichts auszusetzen hatte ich an meinen "Crêpes Suzette". Die waren wie sie zu sein haben: sehr gut. Mehr als drei (äusserst gut gemeinte) Sterne kann ich trotzdem nicht vergeben.

Preis-Leistungsverhältnis: soweit o.k., das Spanferkel allerdings etwas überpreist. Drei Sterne.

Fazit: Insgesamt kein Grund für uns in absehbarer Zeit wiederzukommen, zumal es in Sankt Ingbert weitaus bessere Restaurants gibt. Und empfehlen mag ich das Restaurant deshalb auch nicht.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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