Die malerische Schillerstadt Marbach kann sich ganz gewiss nicht über ein mangelndes gastronomisches Angebot beklagen: hier kann man Spezialitäten aus allen Herren Länder goutieren, aber auch die grundsolide, schmackhafte, deftige schwäbische Küche. Trotz allem ist man offen für jedes neue Lokal. Ganz besonders über das erst wenige Wochen alte i-dipfele freue ich mich ganz besonders. Es liegt mittendrin, auf der zentral gelegenen Marktstrasse, in einem uralten Traditionsgebäude, das ursprünglich Friedrich Schillers Urgroßvater gehörte. Wenn man im i-dipfele zu den Toiletten hinabsteigt (auf durchgescheuerten, krummen, altersschiefen Treppenstufen, die heutzutage wohl kaum vom TÜV abgenommen würden und die ganz sicher nicht als barrierefrei bezeichnet werden können) ahnt man noch etwas von dieser langen Geschichte. Aber das macht zu einem nicht vernachlässigbaren Teil den absoluten Charme dieses Lokals aus, das sich übrigens über zwei Halbetagen erstreckt, unterteilt vom modern gestalteten Tresen und einer winzigen Küche, in der man sich kaum umdrehen kann. Wie der Koch hier solch exquisite, qualitätsvolle, hübsch und ansprechend dekorierte Speisen zaubern kann, ist ein Wunder.
Das Lokal wurde sehr schnell im örtlichen Mikrokosmos angenommen und spontan von Einheimischen und Touristen hochgelobt: von Familien, alleinstehenden älteren Herren, jugendlichen Freundinnen, Durchreisenden, Kulturbeflissenen, samstäglichen Markteinkäufern und Gourmets. Viele gut durchdachte Details machen den Aufenthalt sehr angenehm: angefangen von den Kissen auf den Bänken, den Schieferplatten als Untersetzer für warme/heisse Speisen und dem gut sortierten Körbchen auf der Toilette mit Deo, Tampons, Handcreme und Brillenputztüchern. Dazu überall nette Eye-Catcher und hübsche Deko-Überraschungen. Die Macher des i-dipfele stammen übrigens aus dem Restaurantfach und haben zuletzt die Alte Schmiede in Großbottwar bespielt. Ein wahrer Zugewinn für Marbach, sie jetzt hier zu haben.
Wir waren im i-dipfele gleich zwei Mal hintereinander zu Gast. Einmal an einem Donnerstag, recht spät und sehr nah an der Küchenschliessung. Trotzdem hat man für uns noch einen opulenten, üppigen Salat mit Schafskäse möglich gemacht, der gleich zwei Personen satt gemacht hat und aus vollkommen frischen, überzeugenden Zutaten hergestellt war: vom Blattsalat über dicken Schafskäsescheiben bis hin zur fruchtiger Beigabe und etlichen würzigen Oliven und überraschend aromatischen Gurken- und Tomatenscheiben. Dazu wurden Baguette gereicht, fein aufgeschnitten und im Körbchen serviert. Eine Entdeckung war der lokale halbtrockene Riesling, der wunderbar mit diesem Salat harmonierte und für 3,70 Euro das Vierteles-Glas nach mehr verlangte… Lediglich der Obstbrand (2,50 Euro) hatte wenig Aroma, war offenbar noch viel zu jung und brannte beim Abgang in der Kehle.
Wir wurden sehr freundlich, sehr geduldig, sehr aufmerksam bedient. Die Servicedame hat mit Handschuhen eingedeckt und ist auf unsere Wünsche sehr individuell eingegangen. So spät am Abend fühlten wir uns wie auf Händen getragen. Und wir beschlossen, am kommenden Mittag gleich noch mal vorbeizuschauen. Auch dann war das Lokal übrigens gut besucht und jeder Tisch belegt. Mit verstärktem Service konnte jedoch auch dann jeder Wunsch erfüllt werden. Wir wurden wiederum beglückt, dieses Mal mit Weisswurstfrühstück (sehr bayrisch: 3 Stück!, mit Brezel und reichlich Senf), mit kross angebratenen Maultaschen aus Eigenproduktion nebst frischem Beilagensalat (7,50 Euro) und den extra für uns inszenierten, ebenfalls hauseigen hergestellten Kässpätzle (mit zweierlei Käse), die glatt zum Schwärmen verleiteten (9,80 Euro) und mengenmässig kaum zu schaffen waren. Alle Zutaten zeugten von hoher Qualität.
Ganz nebenbei haben wir in diesem Lokal interessante Bekanntschaften geschlossen und uns auf hohem Niveau sehr entspannt und lustvoll unterhalten. Fast wären sogar Freundschaften daraus entstanden. Wir raten dringend zum Besuch dieses Kleinods der Genüsslichkeiten, solange es noch nicht vollkommen überlaufen ist.
Die malerische Schillerstadt Marbach kann sich ganz gewiss nicht über ein mangelndes gastronomisches Angebot beklagen: hier kann man Spezialitäten aus allen Herren Länder goutieren, aber auch die grundsolide, schmackhafte, deftige schwäbische Küche. Trotz allem ist man offen für jedes neue Lokal. Ganz besonders über das erst wenige Wochen alte i-dipfele freue ich mich ganz besonders. Es liegt mittendrin, auf der zentral gelegenen Marktstrasse, in einem uralten Traditionsgebäude, das ursprünglich Friedrich Schillers Urgroßvater gehörte. Wenn man im i-dipfele zu den Toiletten... mehr lesen
I'Dipfele
I'Dipfele€-€€€Restaurant07144818964Marktstrasse 8, 71672 Marbach am Neckar
5.0 stars -
"Im Haus von Schillers Urgroßvater" MinitarDie malerische Schillerstadt Marbach kann sich ganz gewiss nicht über ein mangelndes gastronomisches Angebot beklagen: hier kann man Spezialitäten aus allen Herren Länder goutieren, aber auch die grundsolide, schmackhafte, deftige schwäbische Küche. Trotz allem ist man offen für jedes neue Lokal. Ganz besonders über das erst wenige Wochen alte i-dipfele freue ich mich ganz besonders. Es liegt mittendrin, auf der zentral gelegenen Marktstrasse, in einem uralten Traditionsgebäude, das ursprünglich Friedrich Schillers Urgroßvater gehörte. Wenn man im i-dipfele zu den Toiletten
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Das Lokal wurde sehr schnell im örtlichen Mikrokosmos angenommen und spontan von Einheimischen und Touristen hochgelobt: von Familien, alleinstehenden älteren Herren, jugendlichen Freundinnen, Durchreisenden, Kulturbeflissenen, samstäglichen Markteinkäufern und Gourmets. Viele gut durchdachte Details machen den Aufenthalt sehr angenehm: angefangen von den Kissen auf den Bänken, den Schieferplatten als Untersetzer für warme/heisse Speisen und dem gut sortierten Körbchen auf der Toilette mit Deo, Tampons, Handcreme und Brillenputztüchern. Dazu überall nette Eye-Catcher und hübsche Deko-Überraschungen. Die Macher des i-dipfele stammen übrigens aus dem Restaurantfach und haben zuletzt die Alte Schmiede in Großbottwar bespielt. Ein wahrer Zugewinn für Marbach, sie jetzt hier zu haben.
Wir waren im i-dipfele gleich zwei Mal hintereinander zu Gast. Einmal an einem Donnerstag, recht spät und sehr nah an der Küchenschliessung. Trotzdem hat man für uns noch einen opulenten, üppigen Salat mit Schafskäse möglich gemacht, der gleich zwei Personen satt gemacht hat und aus vollkommen frischen, überzeugenden Zutaten hergestellt war: vom Blattsalat über dicken Schafskäsescheiben bis hin zur fruchtiger Beigabe und etlichen würzigen Oliven und überraschend aromatischen Gurken- und Tomatenscheiben. Dazu wurden Baguette gereicht, fein aufgeschnitten und im Körbchen serviert. Eine Entdeckung war der lokale halbtrockene Riesling, der wunderbar mit diesem Salat harmonierte und für 3,70 Euro das Vierteles-Glas nach mehr verlangte… Lediglich der Obstbrand (2,50 Euro) hatte wenig Aroma, war offenbar noch viel zu jung und brannte beim Abgang in der Kehle.
Wir wurden sehr freundlich, sehr geduldig, sehr aufmerksam bedient. Die Servicedame hat mit Handschuhen eingedeckt und ist auf unsere Wünsche sehr individuell eingegangen. So spät am Abend fühlten wir uns wie auf Händen getragen. Und wir beschlossen, am kommenden Mittag gleich noch mal vorbeizuschauen. Auch dann war das Lokal übrigens gut besucht und jeder Tisch belegt. Mit verstärktem Service konnte jedoch auch dann jeder Wunsch erfüllt werden. Wir wurden wiederum beglückt, dieses Mal mit Weisswurstfrühstück (sehr bayrisch: 3 Stück!, mit Brezel und reichlich Senf), mit kross angebratenen Maultaschen aus Eigenproduktion nebst frischem Beilagensalat (7,50 Euro) und den extra für uns inszenierten, ebenfalls hauseigen hergestellten Kässpätzle (mit zweierlei Käse), die glatt zum Schwärmen verleiteten (9,80 Euro) und mengenmässig kaum zu schaffen waren. Alle Zutaten zeugten von hoher Qualität.
Ganz nebenbei haben wir in diesem Lokal interessante Bekanntschaften geschlossen und uns auf hohem Niveau sehr entspannt und lustvoll unterhalten. Fast wären sogar Freundschaften daraus entstanden. Wir raten dringend zum Besuch dieses Kleinods der Genüsslichkeiten, solange es noch nicht vollkommen überlaufen ist.