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GastroGuide-User: Carsten1972
Carsten1972 hat Hotel & Restaurant Alte Schule Fürstenhagen in 17258 Feldberger Seenlandschaft bewertet.
vor 9 Jahren
"Immer wieder Umwerfend / Haute Cuisine in der Mecklenburger Abgeschiedenheit"

Geschrieben am 03.02.2015 | Aktualisiert am 07.02.2015
Es existiert eine neue Bewertung von diesem User zu Hotel & Restaurant Alte Schule Fürstenhagen
Besucht am 28.08.2014
Allgemein

Dieses Restaurant hat ganz sicher einen lobenden Eintrag verdient. Meine Frau und ich verbrachten die letzte Woche in der Feldberger Seenlandschaft, auf der Landesgrenze von MV und BRB, etwa 100 km nördlich von Berlin. Mitten in den Seen liegt Carwitz, etwas nördlich davon Fürstenhagen. Beide gehören zur Gemeinde Feldberg. Wer Natur, Seen und unberührte Landschaft liebt, wird sich hier wohl fühlen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten seinen Hunger zu stillen, von der einfachen mecklenburger Landküche, über tolle Fischer Gaststätten bis hin zur hohen Gastronomie. Und eben diese wollten wir am Donnerstagabend genießen. Somit fuhren wir am Abend von Carwitz nach Fürstenhagen. Ich lade zum optischen Eindruck ein paar Fotos vom Abend hoch.
Bedienung
Die Betreiber haben einen sehr wagemutigen Schritt gemacht und in der Abgeschiedenheit der Feldberger Seenplatte eine gehobene Gastronomie etabliert. Das drückt sich auch im Service aus. Freundliche Begrüßung zu Beginn, absolut kompetente Beratung über angebotenes Essen sowie begleitende Weine, bis hin zu makellosen Silberbesteck eingedeckt passend zum Gang in Handschuhen. Wir waren sehr angetan. Einiziges kleines Kritikpünktchen, unsere Garderobe wurde uns nicht abgenommen, wir mußten erst nach der Garderobe fragen. Deswegen keine volle Punktzahl, aber diesen Ausrutscher zu Beginn konnte der Service dann erfüllend beheben!
Das Essen
Die Karte ist klein, angeboten werden 5 Gänge, die von einem 3 Gang Menü bis hin zu einem 5 Gang Menü kombiniert werden können. Zu jedem Angebot per Gang gesellt sich ein Überraschungsgang, Diktat genannt. Wir entschieden uns für ein 5 Gang Menü inklusive Weinbegleitung. Sofort mit den Karten ein ersten Gruß aus der Küche. Man servierte uns ein kleines "Schulbrötchen" mit marinierten Radieschen, das Brot wurde mit einer Kräuterbutter serviert. In der Wartezeit auf den ersten Gang ein zweites Amuse Geule, eine fabelhafte Pfifferlingsuppe, serviert in einer kleinen Tasse. Diese Suppe blieb über Abend ein Höhepunkt, unglaublich gut gelungen, perfektes Aroma. Dazu gesellte sich eine Scheibe rote Beete mit Schweinebauch und Jostabeere veredelt. Gut, aber nicht so gut wie Suppe. Beim ersten Gang hatten wir uns für das Diktat entschieden. Es nannte sich Fremdsprache. Diese Fremdsprache stellte sich als Saiblingsfielt heraus. Serviert wurde es mit einer Pilzfarce sowie Kohlrabivariationen. Der Fisch war sehr salzig, ich bin mir immer noch nicht sicher, ob es so beabsichtigt war oder nicht. Das war knapp unter der Grenze, bei der ich das Gericht als versalzen zurück gegeben hätte. Ansonsten ein schmackhafter Gang, gut kombiniert in den Geschmäckern. Aber trotzdem ein kleiner Minuspunkt. Der Zwischengang wurde ebenso als Diktat bestellt, ich bekam einen polnischen Topfen mit Pilzen und einer Pilzconsommee. Gute Kombination. Die Steinplize sowie die Consommee ergänzten sich gut mit dem Topfenknödel! Meine Frau bekam ein (Fluss) Barschfilet serviert, kombiniert mit Spitzkohl in verschiedenen Varationen. Optisch ein Leckerbissen, ich bekam nichts zum probieren, das spricht für die Güte. Der Hauptgang wurde von usn beiden a la Carte bestellt: "Lamm-Tomate-Oregano". Das Lamm kam in Form eines butterzarten Filetstück, einer Krokette sowie einer Lammbolgnese. Ergänzt wurde es von verschiedenen Tomatensorten sowie einem Püree. Das war ganz einfach sehr lecker, besser ging es nicht. Als Käsegang wurde ein geaschter Ziegenkäse vom Capriolenhof serviert, mit Erdkastanien und Aronia Äpfeln. Der Käse war ein sehr frischer, nicht sehr "ziegenhafter" Frsichkäse. Sehr mild, paßte damit aber gut zu den erdigen Kastanien und den fruchtigen Äpfeln, das war ein stimmiger Gang. Beim Dessert wählte meine Frau das feste Angebot, ich leiß mich überraschen. Beide wurden als Sorbet serviert. Das war lecker.
Ein Höhepunkt die Weinbegleitung, hier war jemand mit Verstand und Mut am Werk, von einem Cremat de Jura zum ersten Gang bis hin zu einer Trockenbeereauslese von der Scheurebe tolle Weine, die so nicht so schnell den Weg in eine Weinbegkeitung finden.
Die Gerichte wurden sehr gut arrangiert serviert, eine Augenweide.
FAZIT: wem im Urlaub an den Fedlberger Seen der Sinn nach einer ambitinoierten Küche steht, der sollte die Alte Schule besuchen! Wir jedenfalls kommen mindestens einmal pro Aufenthalt nach Füstenhagen und genießene das Restaurant und die tolle Küche.
Das Ambiente
Das Restaurant nutzt ein altes Schulgebäude im Dorf Fürstenhagen, ist inzwischen aber um einige Hotelanbauten erweitert. Der Gastraum beinhaltet 8 Tische, die sehr luftig gestellt sind. Das empfand ich als sehr angenehm. In der Mitte steht ein großer Tisch, auf dem Gläser und offene Weine stehen. Insgesamt ein sehr schönes behagliches Ambiente.
Sauberkeit
Es gab keinen Grund zur Kritik. Alles einsehbare war in einem tadellosen Zustand.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


Immer wieder gern und 6 andere finden diese Bewertung hilfreich.

Peter3 und 5 andere finden diese Bewertung gut geschrieben.