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Jetzt kam die Bedienung von der Leiter herunter, griff nach einer Speisekarte und wollte sich gerade zu mir in Bewegung setzen, als ich ihr signalisierte, zwei Karten zu bringen. Sie kam dann mit zwei Karten an den Tisch, begrüßte mich jetzt richtig und dann auch den Kollegen, der in diesem Moment hereinkam. Dann kam auch gleich die Frage, ob wir schon einen Getränkewunsch hätten. Prompt antworteten wir mit der Gegenfrage, welche leckeren Biere denn im Angebot seien. „Wernesgrüner Pils und Kapuziner Weißbier“, war die Antwort. Darauf bestellte der Kollege ein Pils und ich ein Weißbier. Die Biere wurden serviert, während wir noch die Karte studierten.
Die Speisekarte hatte in der ersten Kunststofftasche die Saisonkarte, in diesem Fall also die Spargelkarte. Dahinter folgten Seiten mit vogtländischer Küche, Schnitzelgerichten, Steaks und dazu 4 oder 5 Fischgerichte und einige vegetarische. Die Preise lagen selbst bei den Steaks noch unter 15,- €, alles Übrige war noch günstiger. Leider ist auf der Homepage des Restaurants nur ein Teil der Speisekarte einzusehen, nämlich der mit vogtländischer Küche: http://www.gasthof-walfisch.de/speisekarte.pdf
Während der Kollege ein dann relativ normales Schnitzelgericht bestellte, entschied ich mich für das Tagesangebot, das ich schon im Hausflur auf einem Aufsteller gesehen hatte: Spargel mit Schnitzel und Kartoffeln (13,50 €). Die Bedienung bedankte sich und verschwand in Richtung Küche, von wo aus man kurze Zeit später deutliche Klopfgeräusche hören konnte.
Das Restaurant ist ziemlich rustikal ausgestaltet, mit bleiverglasten Fenstern und dem Mobiliar in Eiche rustikal. Die Tische haben Platten mit Resopal-Oberflächen, darauf blassgrüne Tischläufer mit eingestickten Namen des Hauses. Darauf eine Glasvase mit zwei Blüten, Salz- und Pfefferstreuer, Zuckerdose und ein Teelicht im Glas. Die Wände sind mit einem weißen Strukturputz gestaltet, die Hängelampen über den Tischen sind auf alt getrimmt mit Teilen aus Holz und Schmiedeeisen. Berieselt wurden wir von Radiomusik in mehr als nur Hintergrundlautstärke. Wahrscheinlich empfanden wir dies als relativ laut, weil wir um 18:00 Uhr die einzigen Gäste waren und es daher keine Gesprächslautstärke gab.
Nach einer der frischen Zubereitung angemessenen Wartezeit brachte die Bedienung die Teller mit unseren Essen und wünschte „Guten Appetit“. Beide Schnitzel hatten eine anständige Größe, sahen gut aus und waren deutlich heiß. Die Pommes frites auf dem Teller meines Kollegen sahen gut aus und waren offensichtlich frisch zubereitet, während meine Kartoffeln einige schon etwas trockene Stellen aufwiesen. Die drei Stangen Spargel, obwohl von großem Durchmesser, erschienen mir für diese Portion etwas knapp, waren aber auf den Punkt gegart und schmeckten entsprechend gut. Die Sauce Hollandaise darauf war sehr gut und ich dachte schon an selbst zubereitet, aber die Bedienung gab dann später im Gespräch zu, dass es sich um Convenience-Ware handelte.
Was auf beiden Tellern überhaupt nicht passte, war die Salatgarnitur aus Nudelsalat (!).
Fazit: Prinzipiell leckeres Essen mit Schwachstellen. Das Ambiente ist landestypisch und angemessen, die Leistung der Bedienung einwandfrei. In der Gesamtbetrachtung aber eher nur im Mittelfeld angesiedelt.