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Allgemein
Am Ostersonntag (letzter Tag unseres österlichen Dresden-Aufenthaltes) machten wir bei traumhaftem Wetter einen Tagesausflug in die Sächsische Schweiz zur Bastei mit Zwischenaufenthalt und Besichtigung der Festung Königstein. Eine kompetente Reiseführerin hat uns wunderbar durch den Tag begleitet und uns diese Sehenswürdigkeiten perfekt nahe gebracht.
Da war es gut, dass wir uns am Abend nicht mehr auf die Suche nach einem Restaurant machen mussten, denn in weiser Voraussicht hatte ich am Samstag schon einen Tisch im Ristorante Classico Italiano im 1. Stock reserviert. Das Restaurant liegt gegenüber der Frauenkirche. Es gibt einen Außenbereich mit Sonnenschirmen. Decken zum Wärmen waren an allen Außentischen platziert. Unten Restaurantbereich, im 1. Stock ebenfalls, außerdem ein schmaler Balkon, von dem aus man beim Essen direkt die Frauenkirche bewundern kann. Auch wieder nur einen Steinwurf vom Hotel entfernt, genau die Location, die wir uns für den letzten Tag vorgenommen hatten.
Bedienung
Um 19.00 Uhr betraten wir pünktlich wie die Maurer das Ristorante. Im unteren Raum waren schon fast alle Tische besetzt. Eine der Kleidung nach sofort als Bedienung zu erkennende junge Frau empfing uns freundlich und fragte auch gleich nach unserer Reservierung. Auf unsere Antwort hin, dass wir für oben reserviert hatten, schickte sie uns hoch.
Dort wurden wir direkt vom Padrone in Beschlag genommen, der auch freundlich nach unserer Reservierung fragte und sich dies direkt von einem Kollegen nach einem Blick ins Reservierungsbuch bestätigen ließ.
Auf allen Tischen oben, die noch frei waren, standen Reservierungsschilder. Wir wurden natürlich sofort als Touristen erkannt und so führte er uns gerade mal 2 Schritte zu einem kleinen 2er-Tischchen, direkt links neben dem Treppenaufgang. Zwei weitere 2er-Tische standen in Richtung Saal daneben, einer davon mit einem Pärchen, so um die zwanzig, besetzt.
Irgendwie hatte ich gleich geahnt, dass dies passieren würde, trotzdem setzten wir uns erst mal. Die Speisekarten wurden gereicht. Meine Frau saß an der Wand auf einer Bank, ich ihr gegenüber auf einem Stuhl. Rechts neben ihr der Kühlschrank mit verschiedenen Fächern für die Temperierung der unterschiedlichen Flaschenweine, die Kälte wurde direkt spürbar. Auch ich hatte das Gefühl, dass ich eine Genickstarre bekomme, wenn wir hier sitzenbleiben.
Also den Padrone herbei gewunken. Freundlich erklärte ich ihm, dass er uns bitte einen anderen Tisch geben sollte. ,,Musse ich erste gucke, ob noch geht.“ Dabei sah ich seinem bauernschlauen Gesichtsausdruck schon an, dass es ging. Kurz danach saßen wir an einem wunderbaren Tisch und alles war in Ordnung.
Seine Bediensteten strahlten ein freundliches Wesen und eine gastronomische Kompetenz aus. Italienische und sächsische Kellner und Bedienungen in freundlichem Einklang.
Padrone und Personal fragten öfters nach der Zufriedenheit und nach weiteren Wünschen, die gerne erfüllt würden. Geht doch, sagte ich zu meiner Frau. Man muss sich nur entsprechend äußern.
Die Getränke wurden zügig serviert, die Wartezeiten zwischen den einzelnen Gängen hätten vielleicht 5 Minuten länger sein können.
Auch der Bezahlvorgang ging flott über die Bühne, man merkte hierbei doch ein bisschen, dass die Tische, wenn irgendwie möglich, schnell wieder vergeben werden sollen.
Trotz dieser Vermutung und des eingangs erwähnten Problems auch aufgrund der unproblematischen Lösung desselben runde ich 3,5 auf 4 Sterne für den Service auf.
Das Essen
Zum Einstieg ein kleiner Gruß aus der Küche.
3 kleine Kleckse verschiedener Buttersorten, dazu warmes, knuspriges und leicht gesalzenes Ciabatta.
Als Vorspeise wählten wir beide die Crema di Pomodoro (5,- €). Eine pikant- kräftige, auch wirklich nach Tomaten schmeckende, aber auch leicht cremige Suppe, die uns beide voll überzeugte und auch schön heiß war, wie man es sich bei so einer Suppe wünscht.
Als Hauptgericht entschied ich mich für ein Bistecca Pepe Verde (19,90 €). Ein geschätzt 220 g großes Steak, von mir medium bestellt und tatsächlich auch medium par excellance serviert. Genau nach meinem Gusto, zudem butterzart. Auch die sparsame Pfeffersauce mit den grünen Körnern überzeugte mich voll und passte hervorragend dazu. Ich klopfte mir mehrmals virtuell auf die Schultern, dass ich dieses Gericht bestellt hatte. Sehr gut auch die kleinen Kartöffelchen dazu, die mit Schale und leichtem Rosmaringeschmack versehen waren.
Meine charmante Begleiterin entschied sich für Scampi alla Griglia (18,50 €) mit Salat. Die 6 Scampis waren zur Hälfte vom Panzer befreit, natürlich entdarmt und somit leicht mit der Gabel aus ihrem Gehäuse zu entfernen, ohne die Finger zur Hilfe nehmen zu müssen. Auch hier alles auf den Punkt, wie Madame es gern hat. Der Salat in einer Extraschüssel hat ihr auch gut geschmeckt. Verschiedene Blattsalate, Tomaten, Gurken, Paprika mit einem wohl abgestimmten Joghurt-Dressing.
Zu den Speisen möchte ich noch erwähnen, dass man sich eine Beilage nach Wahl bestellen kann. Jede weitere würde mit zusätzlichen 3,50 € zu Buche schlagen.
Getrunken hatten wir natürlich auch etwas. Eine große gut gekühlte Flasche Apollinaris (0,75 l, 5,70 €), Montepulciano, perfekt temperiert und für den Preis von 4,50 € bei einem 0,2-l-Glas auch gut zu trinken.
Zum Abschluss noch je einen Espresso (2,10 €), der in Top-Italiener-Qualität unsere Erwartungen fast noch übertraf.
Insgesamt halte ich die Preisgestaltung für die Lage und die Leistung des Restaurants als wirklich in Ordnung.
Für das Essen vergebe ich locker 4,5 Sterne. Es gab nichts auszusetzen. Wir fanden das Gebotene gut bis sehr gut. Und auch optisch war alles aus unserer Sicht schön angerichtet. Deshalb auch hier die Aufrundung, in diesem Fall 5 Sterne.
Das Ambiente
Die Einrichtung erinnert eher an einen Bistro-Stil. Die Tische sind klein und stehen auch etwas eng beieinander. Warme Farben herrschen beim Anstrich der Wände vor. Im oberen Raum, in dem wir saßen, hängen jede Menge Bilder von vermutlich Opernsängern oder -sängerinnen an den Wänden. Meine Vermutung begründet sich darauf, dass ich nur Caruso kannte, mit den restlichen Größen konnte ich leider wenig anfangen. Auch die Beleuchtung ist dezent. Es kommt ein gewisses Flair auf, das uns gut gefiel. Nach dem Eingang steht ein Klavier, mit dem angeblich der Padrone öfters seine Sangeskünste zum Besten gibt. Während unseres Besuchs aber nicht. Schade, ich wäre auf alle Fälle neugierig gewesen. Bei schönem Wetter sind die beliebtesten Plätze natürlich auf dem kleinen Balkon. Ich denke mal, dort einen Platz zu bekommen ist fast wie ein 6er im Lotto.
Sauberkeit
Ich gehe mal davon aus, dass alles sauber war. Mir ist jedenfalls nichts Negatives aufgefallen. Und auch das Geschirr sowie die Gläser und Bestecke waren in einem 1a Zustand.
Fazit:
Große Zufriedenheit machte sich nach unserem Besuch breit, unsere Erwartungen, die ich an das Lokal nach dem Lesen einiger Kritiken auf RK gestellt hatte, wurden voll und ganz erfüllt. Wenn wir wieder mal nach Dresden kommen, werden wir auf alle Fälle dort noch einmal einkehren. Wenn nicht zum Abend, dann noch einmal auch nachmittags im Freien, da es dort auch leckere Kuchen und Torten gibt, die uns schon am Samstagnachmittag zusammen mit gutem Cappuccino und Campari verwöhnten.