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Auf der Homepage und auf Facebook wird das Projekt so vorgestellt:
„Wir haben die Tradition unserer Küchenparty aufgegriffen, diese umkonzipiert und ein Event der ganz besonderen Art geschaffen, den „Chefstable“.
Für die kulinarischen Highlights sorgen unser Chefkoch Philipp Wolter und sein Team sowie zwei Gastköche, welche vor Ihren Augen ein 6-Gänge-Menü kochen werden.
Unsere Showacts rund um Eike Sax am Saxophon und den Mentalmagier Carsten Fenner garantieren einen unterhaltsamen Abend und werden Sie in Ihren Bann ziehen.
Unser Angebot:
– Sektempfang mit Aperitifgebäck
– Getränke inklusive (verschiedene Weiß- und Rotweine, alkoholfreie Getränke, Kaffee)
– ein Köstlichkeitenbuffet
– 6 Gang Menü mit Live-Cooking-Show
– den ganzen Abend Entertainment
Preis: € 130 p.P.“
https://www.facebook.com/events/1332491653442993/
In den letzten Jahren hat sich die internationale Wahrnehmung der deutschen Spitzenköche verbessert. Die weiße Zunft hatte das Gefühl auf Weltebene nicht beachtet zu werden. Das ist besser geworden. Dafür haftet den deutschen Sterneköchen jetzt ein neues Etikett an, alles viel zu technisiert und arg präzise zu kochen.
Kritiker vermissen eine große Leidenschaft und verurteilen das Ziel jedes Gemüse gar mehrfach auf dem Teller darstellen zu müssen (Variation von der …).
Es bringt den Herdkünstlern zwar jede Menge Respekt ein, aber es fehlt diesen Stimmen die individuelle Erlebnisgastronomie.
Die Köche und die Betreiber von Sternerestarants reagieren darauf:
Die neue Richtung konzentriert sich auf drei bis vier Komponenten, die dann absolut unnachahmlich sein sollen.
Ein Schwerpunkt dabei ist eine regionale Ausrichtung der Zutaten und der Einkauf bei vorbildlichen Produzenten aus der Umgebung. Der Gast soll spüren, wo er sich augenblicklich auf der kulinarischen Landkarte aufhält.
Vorbilder finden sich im Ausland (nordische und spanische Küche zum Beispiel).
Auch die Medien greifen das Thema mit diversen Formaten auf.
Unter dem Titel „Chef's Table“ wird seit 2015 eine Dokumentationsreihe zu berühmten Köchen aus aller Welt hergestellt. Jede Episode konzentriert sich auf einen einzigen Koch und sein Schaffen. Sein Arbeitsumfeld und sein Einfallsreichtum stehen im Mittelpunkt. In der neuen Staffel soll auch ein deutscher Koch dabei sein: Tim Raue. Sehen kann man es nur beim Bezahlsender Netflix.
Einige deutsche Restaurants bieten unter dem Titel „Private Dining am Chef's Table” ein intimes Kocherlebnis an. Der Tisch mit nur einigen Plätzen lässt den Blick auf die Küche und die Köche zu. Man sitzt fast wie zu Hause am Tisch und wird bekocht. Kevin Fehling hat dieses Prinzip sogar zum Thema seines ganzen Hauses gemacht.
Einer der Schöpfer oder sogar der Erfinder der Show zum Kochen ist Eckart Witzigmann. Er ging auf Tournee und machte in vielen Städten Station: „Witzigmann Palazzo“ bewirtete bis 2006 etwa 150.000 Gäste. Diesen wurde jeweils ein mehrgängiges Abendessen mit Showeinlagen und Schauspielern geboten, die die Gäste in ein interaktives Theaterstück verwickelten. Das Anschlussprojekt, der „Witzigmann-Roncalli-Bajazzo“ bestand bis 2008.
Witzigmann entwickelte danach das Konzept des Restaurant Ikarus im Hangar-7 des Salzburger Flughafens. Dort sind jeden Monat internationale Köche als Gastköche verpflichtet. Das Projekt läuft bis heute erfolgreich und kann sogar im Fernsehen begleitet werden. Bei ServusTV auf Astra wird ab März 2016 donnerstags um 21:15 Uhr die Sendung ausgestrahlt.
Einfach nur kochen geht wohl in der heutigen Zeit nicht mehr.
So hat auch Philipp Wolter aus dem Spatzenhof die Zeichen der Zeit erkannt und bietet seinen Gästen seine Version des CHEFSTABLE an.
Ich wünsche ihm viel Glück dabei; denn nur wenn ein Lokal auch „Geld“ einbringt, kann es bestehen.
Auch die Kochkunst muss sich den Marktgegebenheiten anpassen. Die Zeit, als sich reiche Leute das Hobby einer Sterneküche leisteten und als Mäzene ein Restaurant unterhalten haben, scheint (endgültig) vorbei. Und auch viele Luxushotels haben sich von ihrer Gourmetküche getrennt.