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GastroGuide-User: Jenome
Jenome hat Enjoy | Cafe und Bar in 02625 Bautzen bewertet.
vor 3 Monaten
"Unser zweiter Versuch war deutlich besser"
Verifiziert

Geschrieben am 26.08.2024
Besucht am 27.06.2024 Besuchszeit: Abendessen 4 Personen Rechnungsbetrag: 133 EUR
Es stand mal wieder das legendäre Sommertheater im Hof der Bautzner Ortenburg an. Jährlich führt hier das Deutsch-Sorbische Volkstheater aus Bautzen beliebte Stücke auf, die dann aber auf Bautzen umgemünzt werden. So war schon die Olsenbande zu Gast, auch die The Addams Family hatte in der Ortenburg ihr Domizil aufgeschlagen. Sherlock Holmes und sein Partner Dr.Watson ermittelten hier, und dieses Jahr war nun wieder eine altbekannte Geschichte dran: im Hof der historischen Ortenburg wurde “Spuk unterm Riesenrad" aufgeführt. DDR-Kinder dürften das noch als allseits beliebte Fernsehserie kennen.

Programm zum Sommertheater

Bevor wir aber unsere Lachmuskeln strapazieren wollten, sollten die Kaumuskeln vorher noch etwas Arbeit bekommen. Das sollte in der Bautzner Innenstadt nicht allzu schwer sein, wenn man denn beizeiten reserviert, denn gerade zum Bautzner Theatersommer ist die hiesige Gastronomie gut belegt, kommen doch jeden Abend eintausend Gäste in die Stadt.

Für uns ist die Auswahl aber schon etwas schwieriger, wird doch Bautzen momentan von vielen Italienern überschwemmt. Dafür kommt die deutsche, gutbürgerliche Restauration ziemlich kurz, und bietet nur noch verkürzte Öffnungszeiten an. 

Restaurant & Cafe "Enjoy"

Da es unseren Freunden als auch meiner Frau letztens im „Enjoy“ in Bautzen so gut gefiel, mir aber das Essen versalzen war, sollten sie heute noch einmal eine Chance bekommen. Mehrere Wochen zuvor wurde also schon ein Tisch gechartert, und so war unser erstes Ziel klar bestimmt.

Wir ließen uns wieder von unserem großen Kind fahren, denn Parkplätze in der Bautzner Innenstadt sind immer rar, zum Sommertheater fast unmöglich einen zu bekommen.

Vorm „Enjoy“ wurden wir wieder von einer großen Tafel mit den aktuellen Tages- bzw. Wochengerichten begrüßt, welche auch auf der Internetseite des Restaurants immer tagesaktuell angezeigt wird. Das ist sehr vorbildlich.

Gastraum

Im Restaurant wurden wir von einer „alten Bekannten“ begrüßt, und an unseren altbekannten Platz vom letzten Besuch gebracht. Mehr muss ich da nun hier auch nicht zu schreiben.

Gastraum

Die Speisekarten lagen wie beim letzten Mal wieder auf dem Tisch, und nach wenigen Minuten wurden erst einmal die Getränkewünsche abgefragt.

Gastraum

Getränke:

·         1x 0,5ér Jever Pilsner für 4,30 €
·         1x Pina Colada für 6,50 €
·         2x selbstgemachte Basilikum-Kiwi-Limonade für je 5,00 €

Da draußen der Biergarten sehr voll war, ließen die Getränke heute fast eine viertel Stunde auf sich warten. 

Blick zum Biergarten

So hatten wir genügend Zeit uns über die Karte als auch über die Tageskarte herzumachen. Recht schnell stand allerdings unser Entschluss fest, und so konnten wir, nachdem unsere Getränke am Tisch waren, unsere gewünschten Speisen bestellen. Wie immer notierte sich die junge Dame nichts, merkte sich unsere Bestellung als auch die Bestellung des Nachbartisches im Kopf. Respekt.

Bei uns sollte es werden:

Vorspeise:

·         1x Pfifferlings Cremesuppe mit Croutons für 6,90 €
Hauptspeise:
·         3x Rumpsteak mit Pfifferlingen, gebratenen Zwiebeln, Kräuterbutter und Bratkartoffeln für je 25,90 €
·         1x Schweineschnitzel mit Pfifferlingen und Bratkartoffeln für 20,90 €
 
Jetzt konnten wir erst einmal unsere Getränke genießen. Für mich erstaunlich, dass es hier in der tiefsten, sächsischen Provinz Jever Pilsner vom Fass gibt. Toll, ich liebe dieses Bier. 

Jever Pils vom Fass

Die Damen hatten gegen den Durst selbstgemachte Basilikum-Kiwi-Limonade, welche frisch angerichtet richtig lecker und spritzig war. Auch der Pina Colada war in Ordnung.

Pina Colada selbstgemachte Basilikum-Kiwi-Limonade

Nach einer weiteren viertel Stunde kam dann mein Süppchen. Ich hatte mich ganz klar für die Pfifferlings Cremesuppe entschieden. Und diese Suppe war richtig lecker. Schön cremig, kräftig im Geschmack nach Pfifferlingen, und in der Suppe waren auch noch klein gehäckselte Stücke von Pfifferlingen vorhanden. 

Pfifferlings Cremesuppe mit Croutons

Die gerösteten Weißbrotwürfel, welche als Croutons hier dargereicht wurden, hätte es nicht bedurft. Das dazu gereichte Baguette war mir etwas zu fad und blass, das hätte der Bäcker gern noch ein paar Minuten im Backofen belassen können damit es schön knusprig wird. 

das Baguette war nix

Auf meine Frage an die junge Servicedame, ob den die leckere Suppe in einer Küchenkochmixwundermaschine wie wir sie auch zu Hause stehen haben gekocht wurde entgegnete sie sehr entrüstet das hier alles frisch und von Hand zusammengerührt wird. Oh, ich wollte den Koch nicht beleidigen, aber ich sehe es da offen ob solch eine Wundermaschine in der Küche steht. Deswegen wird ja trotzdem frisch gekocht.

Pfifferlings Cremesuppe mit Croutons

Wieder eine reichliche viertel Stunde später kamen dann unsere Hauptspeisen an den Tisch. Und ja, die hatten es in sich, denn an der Menge wurde definitiv nicht gespart.

Die Tochter unserer Freundin hatte sich dem Schnitzel mit Pfifferlingen verschrieben, sie wünschte allerdings statt Bratkartoffeln lieber Pommes Frites, welche als Beilagen Wechsel mit 1,-€ Aufpreis zu Buche schlugen. Ob das nun gerechtfertigt ist, da ja der Materialeinsatz erheblich preiswerter war, lass ich mal so im Raum stehen. 

Schweineschnitzel mit Pfifferlingen

Das Schnitzel hatte es in sich. Ein riesiger Fladen Fleisch, ordentlich geklopft und gut paniert, lag hier auf dem Teller. Die Panade war schön knusprig und dunkelbraun gebraten, das Fleisch selbst war aber noch angenehm weich und frisch. Die Fritten waren normale Convenience Ware, aber sie schmeckten gut, und waren kross frittiert. Das Wichtigste waren ja aber die Pfifferlinge. Ob der Menge der Portionen vermute ich auch hier, dass es sich um Großhandelsware handelt. Das tut aber nichts zur Sache, denn die Pfifferlinge waren sehr reichlich auf dem Teller. Sie waren gut gebraten und nur wenig gewürzt, sodass der typische Pfifferlings Geschmack erhalten blieb. Als Beilage gab es noch Salat der Saison aus frischem, knackigem Blattsalat, Paprika und Tomate, und Obenauf ein Klecks Balsamico Dressing. 

Schweineschnitzel mit Pfifferlingen

Auch wenn einige mir bekannte GG´ler vehement dagegen sind, letztendlich war der Teller doch zu groß, und die junge Dame ließ sich den Rest (fast die Hälfte) einpacken für zu Hause. Das entsprechende Gefäß wurde mit einem zusätzlichen Euro berechnet.

Wir anderen drei hatten uns jeweils für das Rumpsteak mit Pfifferlingen, gebratenen Zwiebeln, Kräuterbutter und Bratkartoffeln entschieden. 

Rumpsteak mit Pfifferlingen, gebratenen Zwiebeln, Kräuterbutter und Bratkartoffeln

Auch unsere Teller waren wieder riesige Portionen. Das Steak, mindestens 200 Gramm schwer, wurde von uns dreien als Medium bestellt. So wurde es auch geliefert. Außen dunkel angebraten, war das Steak im inneren noch schön zartrosa, der Fleischsaft lief beim Anschnitt förmlich heraus. Sehr gut. 

herrlich rosa-so wie es sein muss

Zum Steak gab es auch hier wieder eine große Portion Pfifferlinge dazu, welche sehr gut dazu passten und schmeckten. Oben auf dem Steak war zusätzlich noch ein großer Batzen frisch gebratener Zwiebel und ein Röschen Kräuterbutter. Als Beilage beließen wir es bei den Bratkartoffeln, welche mir allerdings total missfielen. 

Rumpsteak mit Pfifferlingen, gebratenen Zwiebeln, Kräuterbutter und Bratkartoffeln

Es gab zwar einige Speck-und Zwiebelstippen, die Kartoffeln selbst waren mir aber zu blass, hier hätten sie gerne noch eine Weile in der Pfanne zubringen dürfen. Über Würze kann man streiten, aber auch hier musste ich doch schon etwas mehr mit Salz und Pfeffer nachwürzen. 



Den beiden anderen Damen am Tisch reichte es so aus.  Hier schaute ich dann doch etwas neidisch zu den krossen Fritten auf dem Nachbarteller. Auch wir hatten dann noch den Beilagen Salat, und waren, nachdem wir den Teller verputzt hatten, mehr als satt.

reichlich Pfifferlinge

Überpünktlich waren wir fertig, und hatten noch gut eine dreiviertel Stunde bis zum Veranstaltungsbeginn. Wir zahlten wieder bar da keine Kartenzahlung möglich ist (ein Hinweisschild an der Türe macht darauf aufmerksam) und freuten uns auf den kleinen Verdauungsspaziergang zur Ortenburg. Dort wurden wir wieder mit viel Humor in unsere Kindheit versetzt. Es war ein schöner Abend.

das Burgtheater Bautzen

Unser Fazit: wir ließen zu viert 132,60 € im Enjoy Bautzen. Diesmal war nichts versalzen. Die Portionen wieder riesig, und vor allem frisch und lecker gekocht. Einzig die Bratkartoffeln missfielen mir. Wir kommen gern wieder.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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