Gasthof Zum Klostergarten im Stift Neuburg

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Wir waren sowieso in der Ecke da oben, in den "Hügeln" von Heidelberg Ziegelhausen. Deshalb sind wir auf dem Rückweg geplant in den Klostergarten zum Abendessen eingekehrt. Die Freundin kannte das Restaurant schon von einem Besuch, der aber schon einige Jahre zurückliegt. Ich gucke ja gern vorher mal ins Internet zum Speisekarte spionieren usw, aber leider führt der Link vom Kloster Stift Neuburg zum Gasthof hier in eine leere Domain. Na gut, nicht jeder Besitzer legt auf eine Internetpräsenz Wert.
Der Gasthof liegt direkt neben einer schwach befahrenen Straße, durch einen Maschendrahtzaun getrennt. Parkplätze sind hier kein Problem. Der Hof, auf dem die Tische auf zwei Ebenen verteilt stehen, ist sehr groß. Das Mobiliar besteht ausschließlich aus Bierbänken und -tischen. Hinter dem Haus erstreckt sich viel grüne Wiese und etwas Wald.
Ein Mitarbeiter steht gerade vor der Tür, den wir gleich nach einem Tisch fragen. Er lässt uns da freie Auswahl, wir wählen einen Schattenplatz unter dem Vordach. Er kommt dann auch recht schnell und legt laminierte Karten auf den Tisch. Eine Seite Getränke, die andere Speisen. Ok, die Auswahl ist also etwas eingeschränkt.... es gibt eine Tagessuppe, Salate. Durchweg Hausmannskost, u.a. Bratwurst, Wurstsalat, Schnitzel. Aber immerhin 3 Gerichte für Kinder und Desserts, Kartoffelpuffer und Apfelstrudel. Während dem Lesen fällt uns auf, dass der Tisch magnetisch ist. Oder auch stellenweise einfach nur bappig.
Bestellt wird von uns der Braumeisterbraten mit Rotkraut und Klösen für 14,90 Euro und das einzige Nudelgericht auf der Karte, Käsespätzle mit Röstzwiebeln und Beilagensalat für 12,90 Euro. Für die Kleine gibt's Arielle: Spätzle mit Klosterbiersoße für 4,50 Euro. Etwas seltsam, Biersoße bei einem Kindergericht zu lesen. Auf Nachfrage wird aber versichert, dass da kein Alkohol drin sei. Die Bedienung hat eine schroffe Art. Die Getränke kommen schnell, werden aber regelrecht auf den Tisch geknallt. Und zwar alles in einen Pulk wie beim Oktoberfest. Sortiert wird also gefälligst selbst, wem welches Getränk gehört. Sowas erlebt man sehr, sehr selten von einer Bedienung.
Die Zweifel an der richtigen Entscheidung, hier essen zu gehen, wachsen bei meiner Begleitung..... Ach was, wird schon nicht so schlecht sein.
Der Beilagensalat ist dann auch ok. Die Käsespätzle kommen in einer kleinen Pfanne. Am Rand natürlich etwas kross, aber ok. Nix besonderes. Etwas besonderes war dann aber der Braumeisterbraten. Der kam nämlich als Mischung mit einer Scheibe Sauerbraten auf den Tisch. Das ist natürlich echt ein schlechter Witz. Lakonischer Kommentar der Frau vom Nebentisch: "Das ist mir hier auch schon passiert, müssen Sie sich beschweren." Aha, der Service hat hier also nicht nur heute einen schlechten Tag....
Der junge Mann von der Eingangstür läuft grad vorbei. Er ist schwer getroffen, nimmt gleich den Teller mit und verspricht einen Braten auf Kosten des Hauses. Na dann, hat er ja professionell aufgenommen.... Das der Teller nur wenige Minuten später wiederkommt, macht den Eindruck wieder kaputt. Es wurden lediglich die Fleischstücke ausgetauscht bzw aufgefüllt. Sicherlich ein guter Vorsatz, möglichst wenig Lebensmittel in die Tonne zu befördern, aber das hätte sehr viel anders kommuniziert werden sollen.
Bezahlt wurde später dann bei der schroffen Frau. Wie erwartet wusste die nicht, dass ihr Kollege versprochen hatte, den Sauerbraumeisterbraten aus der Rechnung zu nehmen. Eine Nachfrage von ihr reichte zum Glück, um zu bezahlen und endlich gehen zu können.
Und ich glaube, so schnell werde ich da nicht mehr reingehen. Und nur für einige Biere zu genießen (die heute leider nicht getestet werden konnten), ist der Hof zu abgelegen. Also Haken dran!