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GastroGuide-User: Karibiksonne210
Karibiksonne210 hat Restaurant Kurose in 70178 Stuttgart bewertet.
vor 9 Jahren
"Gepflegte japanische Küche"
Verifiziert

Geschrieben am 16.12.2015
Besucht am 30.07.2015
Für Freitag Abend hatte ich noch keinen Ausgeh-Plan und als ich die Vorkritik hierüber las, wußte ich, daß es heute dasKurose werden soll. Lediglich das Thema Hunde-mitbringen mußte ich vorab telefonisch nachfragen und nachdem es kein Problem darstellte, war gebucht.

Parkplätze gibt es rund ums Restaurant und entlang des Feuersees genug. Hierfür sind Parkscheine zu ziehen und für 10 Minuten fallen 10 cent an.

Ich weiß, daß sich meine Beschreibung des Restauranteingangs widerspricht, denn einerseits liegt es sichtbar und doch versteckt, vielleicht auch deshalb, weil alles unverkleideter Beton ist und ziemlich trist und nicht einladend aussieht. Mit dem Aufmöbeln des Eingangs könnte das Restaurant vielmehr auf sich aufmerksam machen.

Beim Betreten des Lokals flattert mir der Schiebevorhang um die Ohren. Er ist sicher ganz praktisch, um die Zugluft abzuhalten, dafür äußerst unpraktisch um durch das Gewirr durchzukommen. Derselbe befindet sich dann mit noch mehr Bahnen am Ausgang zur Gartenterrasse. Auf dieser ließen wir uns dann auch nieder, da es sich von den Außentemperaturen anbot und auch der Innenbereich optisch nicht besonders einladend wirkte. Dort sind noch Fliesen, die mal in den 80ern modern waren und das Interior stammt noch aus der Zeit, als das Lokal mal eine Brauereiwirtschaft war.

Die Begrüßung durch die junge Servicekraft ist sehr freundlich, sie erkennt uns durch die Anfrage sofort. Im Außenbereich ist nicht jeder Tisch eingedeckt. Für die Holzstühle bekommen wir noch grüne Sitzkissen, die Tische sind aus dunkelbraunem Kunststoff in Holzoptik und sie bleiben ohne Tischdecke. Ansonsten sitzen wir gemütlich abseits des Straßenlärms, von den Betonwänden ist eine komplett mit Efeu zugewachsen, die andere ist außer unserer Sichtweite. Wir bekommen die Karten, Stäbchen, eine Flasche Sojasoße sowie die Schüsselchen hierfür und eine weiße Papierserviette. Schnell kommen auch die Getränke, kohlensäurehaltiges Mineralwasser gibt es keines in Flaschen. Dies wird nur Glasweise (entweder 0,2l oder 0,4 l) ausgeschenkt, Stilles Wasser gibt es in 0,5 l Flaschen.

Eine Empfehlung kann der männliche Service nicht geben, er schickt seinen Chef, der auch keine 30 Sekunden später bei uns am Tisch steht. Fisch oder Fleisch? Kalt oder warm? Auf jeden Fall hätten wir gerne Fisch und kalt und warm gemischt wäre ideal. Seine Empfehlung geht in Richtung Lachs (oton: innen glasig und außen kross) und eine Sushi-Platte in der sich Lachs wiederholt.

Wieder keine zehn Minuten später kommt dann das bestellte. Die zwei Scheiben dünner Lachs liegen in einer herovrragenden hausgemachten Teriyakisoße und auf gegartem Chinakohl mit einem Türmchen feinst geraspeltem Rettich. Alle perfekt, wären nur die zwei dünnen Scheiben Lachs wie versprochen noch innen glasig und nicht komplett durch.Dazu hatten wir eine Schüssel Reis (1,80 Euro). Etwas fade ...

Die auf Schieferplatte angerichteten Sushi-Variationen glänzten dagegen: feinste kleinstgeschnittene Füllungen mit frischem Gemüse und Fisch, lockerer und doch haltender Reis drumrum, belegt mit Thunfisch von bester Qualität und Frisch, dazu frischer Ingwer, Wasabi und das vorher schon erwähnte Maggi des fernen Ostens.

Oton des Chefs: "Und wenn wir dann noch nicht satt sind, können wir ja noch was bestellen". Satt waren wir zwar, hatten aber noch Gelüste nach Kaisen-Itame, den gebratenen Garnelen, Tintenfisch mit Pilzen in Knoblauch-Soße - nur zu schade, daß ich das teilen wollte (und dann auch mußte) - das war das Highlight dieses Abends und mitunter das Beste, das ich bis jetzt aus der japanischen Küche serviert gekommen habe - zarter Tintenfisch und Garnelen mit knackigen Zuckerschoten und feinen Pilzen, die Soße erinnerte an einen kräftigen Hummerfond und der angekündigte Knoblauch war dezent dosiert. Das Foto zeigt nur die halbe Portion. Dieses Gericht und die Sushi-Platte hat von mir die volle Punktzahl verdient, leider nicht der Fisch, dem ich auch erst noch die Gräten entfernen mußte.

Ein schöner Abschluß war das schwarze Sesam-Eis.

Im Laufe des Abends füllte sich der unter Bäumen liegende Außenbereich mit insgesamt 8 Tischen. Verständlich, daß hier nicht stündlich das abfallende Laub gekehrt werden kann. Dass es schon länger liegt, zeigen die Spinnweben drumherum und Haare und anderes haben sich auch noch darin verfangen.

Die beiden jungen Servicekräfte sind sehr freundlich, schnell und unkompliziert, aber auch unaufmerksam. In letzter Zeit beobachte ich immer öfter und auch hier war es so, daß einen Stur-auf-den-Boden-schauen vor zuviel Arbeit zu retten scheint. Und wenn dan bei täglich den gleichen Handgriffen am Tisch die Sojaflasche hinzustellen vergessen wird, naja ... leere Gläser wurden nicht ein einziges Mal entdeckt und auch die Nachfrage, ob wir noch was bestellen wollen, kam nie. Unkompliziert bedeutet hier auch, daß der junge Mann uns empfahl, die Suppe in die Mitte zu stellen und von dort löffelt jeder raus  .... dank an die Küche, die dann doch in zwei Tellern servierte.

Dieser Standort, umgeben von vielen anderen Restaurants und Schnellimbissen und das zu einem Japaner unpassende Mobiliar macht das überleben dort nicht gerade einfach. Ich wünsche mir und hoffe, daß die Gäste dort wie wir des kulinarischen Genusses wegen einkehren, und das Kurose lange erhalten bleibt. Wer die leichte, glutamatfreie und frische japanische Küche schätzt, wird dort glücklich werden.



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DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


Carsten1972 findet diese Bewertung hilfreich.

Carsten1972 findet diese Bewertung gut geschrieben.