Allgemein
Nicht nur Mäuse fängt man mit Käse – wir waren von dem Käsefondueevent vor ein paar Monaten so angetan, daß wir die Speisekammer West unbedingt auch mit normalem Angebot ausprobieren wollen.
Ebendieses Angebot ist aufgrund des Konzepts, regionale Qualität anzubieten, eher begrenzt, genauso wie der Platz. Wir hatten reserviert (sollte man auch) und kamen um acht in ein volles Restaurant mit zwei großen Gesellschaften. Es dauerte daher, bis wir uns bemerkbar machen konnten, dann wurden wir aber freundlich begrüßt und an unseren Tisch geführt, der sich zwar am Eingang, aber doch eher am Rande des Geschehens befand. Auch mit Speisekarten wurden wir versorgt.
Trotzdem stöhnten wir innerlich leise. Große Gesellschaften sind in der Regel ebenso laut wie lästig, wenn man nicht selbst dazugehört. An diesem Abend stimmten sie mich allerdings versöhnlich, denn sie waren keines von beidem. Nur der Service war ein bißchen überlastet, deshalb gab es einige Wartezeit bis zur Aufnahme der Bestellung.
Aber egal, wir hatten Hunger und orderten. Zum ersten Mal in meinem Leben war ich mit dem Problem konfrontiert, daß das, was mich auf der Karte interessiert hätte, fast komplett auch entweder noch oder bald schon wieder in unserem Kühlschrank zu finden war und ich mich deshalb ein bißchen schwertat, aber das ist nun eher ein Luxusproblem, ich gebe zu, ich habe mich in den letzten Wochen ein bißchen an Spargel jeglicher Couleur überfressen., auch der Bärlauch kam nicht zu kurz und nun ja, Saiblinge werden von meinem Göttergatten öfter eingefordert als unbedingt nötig. Nichts gegen Saiblinge, aber unter meinen Favoriten sind sie nur sehr gute B-Promis. Ich geb’s zu, Seefische haben bei mir die Nase vorn. Aber leider liegt Stuttgart halt nicht am Meer.
Egal. Der Rieslingsekt (0,1l für € 4,50) wird mit Brot und Buttermilchcreme schnell gebracht. Alles ist gut (besonders das Brot vom Bäcker Bosch).
Danach kommt der Sauvignon Blanc (€ 6,50 für 0,2l) und Cabernet Dorsa (€ 6,20 ebenso), auch hier ist die Wartezeit ok, dann – hurra – Forellenmousse (€ 12,80) und gratinierter Büffelkäse von der Hohensteiner Hofkäserei, die wir sehr schätzen (€ 12,30), beides mit identischem Salat. Der ist gut: Mischsalat, Petersilie, Rucola, Gurke, Tomate, Paprikawürfel, Radieschen, Alb-Leisa. Mir ist es ein bißchen zu viel Dressing, meinem Mann nicht, und ich kassiere verbale Watschen, als ich grinsend orakele, daß der Schwabe schon gern eher feucht ißt...
Bei der Forellenmousse finden sich außerdem zwei fluffige Blätterteigstäbchen, beim Büffel zwei dünne Scheibchen krosses Brot (Richtung Zwieback – Crouton). Insgesamt wirklich gut.
Danach wird allerdings treudeutsch Brot und Brotteller abgeräumt. Mit dieser überkommenen Sitte werde ich mich in diesem Leben nicht mehr anfreunden, aber ich bin ja nicht hier, um mich aufzuregen, und mir außerdem sicher, daß auf Wunsch weiteres Brot herausgerückt würde. Was sich später auch bestätigt.
Die folgende Pause ist wiederum ok, dann kommen die Hauptgänge. Für mich, die ich die Vorspeisen das Beste vom Essen finde, dann auch der Büffelkäse mit wieder identischem Salat, für meinen Mann Zwiebelrostbraten medium-rare mit Trollingersauce und Spätzle. (€ 22,10). Der angeschmolzene Büffel ist super und ich proste Helmut Rauscher mit 0,1l Essentiell weiß (€ 3) von der Tageskarte zu. Nochmal der gleiche Salat ist nicht der Brüller, aber ob der Bestellung meine eigene Schuld. Bei meinem Mann ist das Bild auch nicht schlecht: Ich finde, die Spätzle haben ein bißchen wenig Biß (ich schrecke aber selber auch nicht davor zurück, ihnen etwas Hartweizengrieß unterzujubeln, also bin ich bei Traditionalisten eh disqualifiziert), sind aber offensichtlich handgeschabt, Das Albrind ist wirklich medium-rare, die Sauce gut.
Insomma, auch nach dem zweiten Besuch bleibt es beim ersten Eindruck, die Räumlichkeiten finde ich so lala, es ist relativ laut und die minimalistische Deko gefällt mir nicht, aber es ist stimmig durchgestylt. Aufgrund der Tischnähe würde ich vom romantischen Abend abraten, aber zum Essen mit Freunden oder erprobten Lebens- oder Kampfgenossen bietet es sich an. Die Toiletten sind toll und neu, Stoffhandtücher hätte ich bei den Preisen nicht erwartet. Der Service ist aufmerksam am Wirbeln, arbeitet aber an den Grenzen der Kapazität.
Ein persönliches Kuriosum: Beim Zahlen bekommen wir hinterher noch Jägermeister auf Eis aufs Haus – für mich das erste Mal, und ich stelle fest, da hab ich nichts verpaßt.
Bedienung
Bei dem absolut vollen Lokal hielten sie sich tapfer und besonders ungeheuer freundlich. Und war auch wirklich kompetent, hier konnten Fragen beantwortet werden. Also endlich mal nicht nur Serviermäuse.
Das Essen
Der Anspruch stimmt - frisch, regional, typisch. Beim Rostbraten hat man nicht noch ein Gemüse zwischen das Fleisch und die Spätzle gequält, das ist dieser Tage ja schon mutig. Viele Gäste waren mit dem Klassiker Linsen-Saiten-Spätzle an diesem Abend offenbar sehr glücklich. Da muß ich passen, ich bin nach vielen Jahren im Schwabenland zwar über den Initialschock dieser Kombination hinweg, aber wenn ich das sehe, dann schreit bei mir alles nach Grie Sooß mit Kartoffeln und hartgekochten Eiern. Und das versteht hier auch keiner.
Das Ambiente
Mein Ding isses nicht (alles was nach moderner chinesischer Kunst aussieht, treibt mich ungeachtet der aktuellen Preise für sowas in die Flucht), aber es ist stimmig gestylt und sinnvoll konzipiert. Es ist trotzdem ein recht lauter kahler Raum, in dem die Tische ziemlich eng stehen.
Sauberkeit
Nicht zu bemängeln.
Allgemein
Nicht nur Mäuse fängt man mit Käse – wir waren von dem Käsefondueevent vor ein paar Monaten so angetan, daß wir die Speisekammer West unbedingt auch mit normalem Angebot ausprobieren wollen.
Ebendieses Angebot ist aufgrund des Konzepts, regionale Qualität anzubieten, eher begrenzt, genauso wie der Platz. Wir hatten reserviert (sollte man auch) und kamen um acht in ein volles Restaurant mit zwei großen Gesellschaften. Es dauerte daher, bis wir uns bemerkbar machen konnten, dann wurden wir aber freundlich begrüßt und an... mehr lesen
4.0 stars -
"Frisch, regional, typisch" orcagnaAllgemein
Nicht nur Mäuse fängt man mit Käse – wir waren von dem Käsefondueevent vor ein paar Monaten so angetan, daß wir die Speisekammer West unbedingt auch mit normalem Angebot ausprobieren wollen.
Ebendieses Angebot ist aufgrund des Konzepts, regionale Qualität anzubieten, eher begrenzt, genauso wie der Platz. Wir hatten reserviert (sollte man auch) und kamen um acht in ein volles Restaurant mit zwei großen Gesellschaften. Es dauerte daher, bis wir uns bemerkbar machen konnten, dann wurden wir aber freundlich begrüßt und an
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Nicht nur Mäuse fängt man mit Käse – wir waren von dem Käsefondueevent vor ein paar Monaten so angetan, daß wir die Speisekammer West unbedingt auch mit normalem Angebot ausprobieren wollen.
Ebendieses Angebot ist aufgrund des Konzepts, regionale Qualität anzubieten, eher begrenzt, genauso wie der Platz. Wir hatten reserviert (sollte man auch) und kamen um acht in ein volles Restaurant mit zwei großen Gesellschaften. Es dauerte daher, bis wir uns bemerkbar machen konnten, dann wurden wir aber freundlich begrüßt und an unseren Tisch geführt, der sich zwar am Eingang, aber doch eher am Rande des Geschehens befand. Auch mit Speisekarten wurden wir versorgt.
Trotzdem stöhnten wir innerlich leise. Große Gesellschaften sind in der Regel ebenso laut wie lästig, wenn man nicht selbst dazugehört. An diesem Abend stimmten sie mich allerdings versöhnlich, denn sie waren keines von beidem. Nur der Service war ein bißchen überlastet, deshalb gab es einige Wartezeit bis zur Aufnahme der Bestellung.
Aber egal, wir hatten Hunger und orderten. Zum ersten Mal in meinem Leben war ich mit dem Problem konfrontiert, daß das, was mich auf der Karte interessiert hätte, fast komplett auch entweder noch oder bald schon wieder in unserem Kühlschrank zu finden war und ich mich deshalb ein bißchen schwertat, aber das ist nun eher ein Luxusproblem, ich gebe zu, ich habe mich in den letzten Wochen ein bißchen an Spargel jeglicher Couleur überfressen., auch der Bärlauch kam nicht zu kurz und nun ja, Saiblinge werden von meinem Göttergatten öfter eingefordert als unbedingt nötig. Nichts gegen Saiblinge, aber unter meinen Favoriten sind sie nur sehr gute B-Promis. Ich geb’s zu, Seefische haben bei mir die Nase vorn. Aber leider liegt Stuttgart halt nicht am Meer.
Egal. Der Rieslingsekt (0,1l für € 4,50) wird mit Brot und Buttermilchcreme schnell gebracht. Alles ist gut (besonders das Brot vom Bäcker Bosch).
Danach kommt der Sauvignon Blanc (€ 6,50 für 0,2l) und Cabernet Dorsa (€ 6,20 ebenso), auch hier ist die Wartezeit ok, dann – hurra – Forellenmousse (€ 12,80) und gratinierter Büffelkäse von der Hohensteiner Hofkäserei, die wir sehr schätzen (€ 12,30), beides mit identischem Salat. Der ist gut: Mischsalat, Petersilie, Rucola, Gurke, Tomate, Paprikawürfel, Radieschen, Alb-Leisa. Mir ist es ein bißchen zu viel Dressing, meinem Mann nicht, und ich kassiere verbale Watschen, als ich grinsend orakele, daß der Schwabe schon gern eher feucht ißt...
Bei der Forellenmousse finden sich außerdem zwei fluffige Blätterteigstäbchen, beim Büffel zwei dünne Scheibchen krosses Brot (Richtung Zwieback – Crouton). Insgesamt wirklich gut.
Danach wird allerdings treudeutsch Brot und Brotteller abgeräumt. Mit dieser überkommenen Sitte werde ich mich in diesem Leben nicht mehr anfreunden, aber ich bin ja nicht hier, um mich aufzuregen, und mir außerdem sicher, daß auf Wunsch weiteres Brot herausgerückt würde. Was sich später auch bestätigt.
Die folgende Pause ist wiederum ok, dann kommen die Hauptgänge. Für mich, die ich die Vorspeisen das Beste vom Essen finde, dann auch der Büffelkäse mit wieder identischem Salat, für meinen Mann Zwiebelrostbraten medium-rare mit Trollingersauce und Spätzle. (€ 22,10). Der angeschmolzene Büffel ist super und ich proste Helmut Rauscher mit 0,1l Essentiell weiß (€ 3) von der Tageskarte zu. Nochmal der gleiche Salat ist nicht der Brüller, aber ob der Bestellung meine eigene Schuld. Bei meinem Mann ist das Bild auch nicht schlecht: Ich finde, die Spätzle haben ein bißchen wenig Biß (ich schrecke aber selber auch nicht davor zurück, ihnen etwas Hartweizengrieß unterzujubeln, also bin ich bei Traditionalisten eh disqualifiziert), sind aber offensichtlich handgeschabt, Das Albrind ist wirklich medium-rare, die Sauce gut.
Insomma, auch nach dem zweiten Besuch bleibt es beim ersten Eindruck, die Räumlichkeiten finde ich so lala, es ist relativ laut und die minimalistische Deko gefällt mir nicht, aber es ist stimmig durchgestylt. Aufgrund der Tischnähe würde ich vom romantischen Abend abraten, aber zum Essen mit Freunden oder erprobten Lebens- oder Kampfgenossen bietet es sich an. Die Toiletten sind toll und neu, Stoffhandtücher hätte ich bei den Preisen nicht erwartet. Der Service ist aufmerksam am Wirbeln, arbeitet aber an den Grenzen der Kapazität.
Ein persönliches Kuriosum: Beim Zahlen bekommen wir hinterher noch Jägermeister auf Eis aufs Haus – für mich das erste Mal, und ich stelle fest, da hab ich nichts verpaßt.
Bei dem absolut vollen Lokal hielten sie sich tapfer und besonders ungeheuer freundlich. Und war auch wirklich kompetent, hier konnten Fragen beantwortet werden. Also endlich mal nicht nur Serviermäuse.
Der Anspruch stimmt - frisch, regional, typisch. Beim Rostbraten hat man nicht noch ein Gemüse zwischen das Fleisch und die Spätzle gequält, das ist dieser Tage ja schon mutig. Viele Gäste waren mit dem Klassiker Linsen-Saiten-Spätzle an diesem Abend offenbar sehr glücklich. Da muß ich passen, ich bin nach vielen Jahren im Schwabenland zwar über den Initialschock dieser Kombination hinweg, aber wenn ich das sehe, dann schreit bei mir alles nach Grie Sooß mit Kartoffeln und hartgekochten Eiern. Und das versteht hier auch keiner.
Mein Ding isses nicht (alles was nach moderner chinesischer Kunst aussieht, treibt mich ungeachtet der aktuellen Preise für sowas in die Flucht), aber es ist stimmig gestylt und sinnvoll konzipiert. Es ist trotzdem ein recht lauter kahler Raum, in dem die Tische ziemlich eng stehen.
Sauberkeit
Nicht zu bemängeln.