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Da Troisdorf auf der Route näher liegt als Bonn, entschließen wir uns, uns dort die L’Osteria anzusehen. Es ist warmes Sommerwetter, wir wollen draußen sitzen. Nach Bonn können wir immer noch weiterfahren, denn dort liegt die Pizzeria mit großer Terrasse direkt am Rhein.
Wir fahren auf den großen Parkplatz für die Gäste der L’Osteria vor dem kubusartigen, verklinkerten Bau am Rande eines Troisdorfes Gewerbegebietes und sehen schon beim Aussteigen die großflächige Terrasse mit Sonnenschirmen hinter dem Restaurant. „Komm, wir schauen, ob wir einen Platz auf der Terrasse finden“, ermuntere ich meine Liebste, und wir betreten einen hallenartigen Gastraum mit einem rechteckigen Bartresen in der Mitte, hinter dem die pizzaiolos in einer offenen cucina werkeln. Helle Tische, dunkle Bänke und Stühle, modernes Bargestühl mit viel Chrom dominieren den markthallenartigen Raum.
Eine junge Dame begrüßt uns freundlich am Eingang und ermuntert uns, Platz an einem der noch freien Tische auf der Terrasse zu nehmen. An einem von der Abendsonne beschienenen hellbraunen Rundtisch mit Chromgestühl wie im Innern des Hauses lassen wir uns auf der Terrasse nieder.
Terrasse
Eine rote Sonnenschirmreihe und Markisen an der Hauswand schützen vor der Sonne auf der geräumigen Terrasse mit Blick ins Grüne. Eine Anrichte mit Bestellterminal und Service-Equipment ist das Zentrum für etliche Servicekräfte – alles junge Damen und Herren, schwarzes Oberteil, braune L’Osteria-Schürze – auf der Terrasse.
Wir haben ein schönes Plätzchen erwischt, wir sitzen gemütlich, es gefällt uns hier: vier Sterne für das Ambiente hier draußen.
Kaum haben wir Platz genommen begrüßt uns ein sehr freundlicher junger Mann, überreicht uns die Speisekarten und bringt einen weiteren Stuhl an unseren kleinen Tisch, auf dem wir unsere Taschen ablegen können. Vorwiegend der junge Mann bedient uns den Abend über. Er ist ausgesprochen zuvorkommend, sehr freundlich und – man merkt es – bestens trainiert im Service. Nachfragen, ob alles recht sei und es uns schmecke, sind selbstverständlich. Auch die Servicekräfte, die die Getränke von der Bar auf die Terrasse bringen, sind allesamt freundlich und zuvorkommend.
Eine kleine Bedienungspanne gibt es beim Espresso für meine Frau. Der junge Mann, der diesen von der Bar auf die Terrasse bringt, irrt eine ganze Weile mit dem Espresso herum, kehrt in den Ausgabebereich zurück, kommt wieder ahnungslos ob des Zieles zurück, so daß meine Frau schon einen lauen Espresso befürchtet. Er ist noch heiß, aber die fünf Sterne gibt es jetzt nicht mehr für den Service: Viereinhalb scheinen uns angemessen.
Wir studieren an unserem Sonnenplätzchen die Speisekarten. Pizza, Pasta und Salate werden hauptsächlich angeboten. Wir kaprizieren uns auf die Pizzen. Der freundliche junge Mann nimmt dann unsere Bestellung auf:
• Braccio di Ferro (Spinat, Ei, Käse, Knoblauch) für 9,75 € für meine Angetraute und
• Rustica (Mozzarella, frische Tomaten, Oliven, Zwiebeln, Oregano, Piccante) für 11.- € für mich.
Als Getränke wählen wir
• Lugana Rosetti DOC (4,50 €) für meine Frau und für mich als Kutscher
• Bitburger alkoholfrei (3.- € für 0,3 l).
Die Getränke kommen nach einer Weile gut gekühlt auf den Tisch, der Wein meiner Frau allerdings in einem für ein Restaurant ungewöhnlichen Weinglas.
Lugana Rosetti DOC
Bitburger alkoholfrei
Später trinkt meine Frau noch einen weiteren Lugana, der ihr gut schmeckt.
Es dauert nicht allzu lange, bis ein junger Servicemann zwei Pizzen, fast so groß wie ein Autorad, an unseren Tisch bringt. Der Servicemann nennt uns den Durchmesser: angestrebte 46 cm. Wow, längst kein Modelmaß mehr: 1,44 m im Umfang. Von den Tellern ist nichts mehr zu sehen.
Braccio di Ferro
Rustica
Beide Pizzen sind außerordentlich gut gemacht. Sie sind am Rande knusprig, innen hauchdünn und reichlich belegt. Da wir beide Chili-Junkies sind, lassen wir uns noch Chili-Öl dazureichen, um die Würze zu verstärken. Meine Frau lobt den Spinat-/Knoblauch-Belag, der ihr wegen des merklichen Knoblauchs zusammen mit dem Chili-Öl sehr gut schmeckt. Mir schmeckt meine Rustica mit den reichlich aufgelegten Zwiebeln und Tomaten auch bestens. Allerdings ist das „piccante“ aus der Beschreibung der Pizza auf deutsche Durchschnittsgeschmäcker gemünzt. Ich muß da mit Chili „nachölen“.
Wir haben unsere Mühe mit den Wagenrädern, aber wir schaffen es. „Hätt’ ich nicht gedacht, daß ich eine Pizza von 46 cm Durchmesser schaffe“, sagt meine Frau zuletzt. Aber so groß wie die Pizza einerseits war, so dünn war sie andererseits. Wir bemerken, daß einige Gäste das Angebot des Restaurants annehmen, die nicht verputzten Reste der Pizza eingepackt mit nach Hause zu nehmen.
Wir sind beide äußerst zufrieden mit den italienischen Teigfladen, bestens zubereitet, geschmacklich sehr gut und reichlich belegt. Dafür geben wir glatte fünf Sterne.
Mit „Dolci“ oder Ähnlichem kann man uns jetzt aber nicht mehr kommen. Wir sind pappsatt. Meine Frau nimmt noch einen Espresso (1,75 €), der ihr dann nach Irrungen und Wirrungen auf der Terrasse serviert wird. Er ist noch heiß, meine Frau zufrieden. Ich labe mich an einem weiteren Bitburger.
Was die Sauberkeit angeht, haben wir nichts zu bemängeln. Das Servicepersonal sorgt für saubere Tische, Geschirr und Gläser sind auch vorbildlich sauber. Die Toiletten - sowohl bei den Damen als auch bei den Herren – sind modern eingerichtet, gepflegt und sauber.
Die Rechnung, die uns unser kompetenter Servicemann vorlegt, beläuft sich auf 37,50 €. Die Preise überraschen uns bei der gezeigten Service- und Küchenleistung – aber im positiven Sinne. Solche Riesenpizzen für um die zehn Euro, da kann man wahrlich nicht meckern. Und einen Espresso für 1,75 € haben wir auch lange nicht mehr gehabt.
Preise und Leistung stehen hier in einem sehr guten Verhältnis. Wir geben fünf Sterne für das Preis-/Leistungsverhältnis.
Unsere Skepsis bezüglich Systemgastronomie ist jedenfalls bezogen auf die L’Osteria in Troisdorf verschwunden. Wir empfehlen einen Besuch dort, und wir kommen gerne wieder dorthin.
So nebenbei fällt mir auf: Es hätte ja auch gar nichts schief gehen können bei unserem Besuch dort. Jubiläen dürfen doch nicht schiefgehen. Schließlich ist dieser Beitrag mein hundertster bei GG.