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Bevor Norbert Dobler sein modernes Restaurant in der Schwetzinger Vorstadt eröffnet hatte, war er der Pionier in Filsbach und hatte das Lèpi dòr. Ursprünlich seine Station im Deidesheimer Hof, danach die Schweizer Stuben in Mertheim, die Bühler Höhle bis hin zum Aubergine von 3 Sterne Koch Eckhart Witzigmann in München. Aber gerade seine letzte Station in Filsbach prägte in den letzten Jahren seinen französisch angehauchten Stil. Mittlerweile wissen die Gäste was sie an ihm haben: hier in der Schwetzinger Vorstadt wirkt alles altbekannt, die Art der Zubereitung, die Präsentation, das Ambiente. Immer wieder finden wir bekannte Speisen, so wie heute der Rochenflügel, aber mit saisonalen Produkten fein ausbalanciert und hübsch in Szene gesetzt. Noch ein Wort zum Service, der war famos. Heute waren es drei männliche Kellner, verstärkt durch Frau Dobler, die uns eine ausgezeichnete Weinempfehlung gab. Der Service angenehm, nicht aufdringlich, aufmerksam, freundlich, mit kleinem „Small-Talk“ zwischen den einzelnen Gängen. Natürlich werden die Bestellungen im Gedächtnis vermerkt, das Besteck nach jedem Gang ausgetauscht, aber am meisten hat uns der "Brotservice" beeindruckt. Ein Kellner war nur beschäftigt die verschiedenen Brotsorten an jedem Tisch aufzufüllen. Ein Kellner hat die Buttersorten aufgefüllt.. das war (wieder) vom allerfeinsten ....
Neben Essen und Service überzeugt das Ambiente. Geradlinig, edel wirkende Accesoires. Kein überflüssiger Kitsch, alles wirkt ausgewählt und in sich abgestimmt. Die Platzabstände sind großzügig, die Stühle sind bequem, auch noch nach 3 Stunden, die Lufttemperatur angenehm, der Geräuschpegel niedrig, das Geschirr und die Gläser hochwertig. Auf den Sanitäranlagen kommen zwar keine "Relaxdüfte" aus den Düsen, es geht auch Instrumental Musik an wenn man sich auf den Globus setzt im Dobler`s sind die Sanitäranlagen top modern, natürlich gibt es weiche Stoffhandtücher, als auch hochwertige Papiertücher zum Hände abtrocknen.
Auf einen Aperitif hat heute der ganze Tisch verzichtet, wir haben uns auf die Weine konzentriert. Dennoch kam der ersten kleine Gruß aus der Küche, der " Aperitif Begleiter " Gänsestopfleber mit Zwetschgen und kandierter Asia Frucht“ während wir unsere Menüfolge noch studierten. Der erste Gruß fantastisch, bemerkenswert, der perfekte Einstieg. Danach wurden drei Sorten Brot und zwei Sorten Butter serviert. Das eine Brot erinnerte von der Konsistenz an Milchbrötchen mit Schokoraspeln, es waren aber nach erstem „auf der Zunge zergehen lassen“ kleine schwarze Olivenstücke. Alle Brotsorten werden übrigens direkt in der Küche auf dem heißen Stein gebacken. Durch den aufmerksamen Brotservice, hatte der ganze Tisch während des knapp 3,5 Stunden-Besuches immer was zu knabbern, dieses Lob ging dann nach dem Bezahlen direkt an Serviceteam.
Danach gab es weitere kleine Grüße aus der Küche: Tomaten-Sugo mit weißem Tomatenschaum und Fisch, Lauwarmes Kalbsfleisch mit Guacamole und ein kleines Blumenkohltörtchen. Geschmacklich ein Traum, der ganze Tisch war baff, wie bekommt man einen so derartigen Tomaten- als auch Blumenkohlgeschmack hin ?? Gut, 6 Gusto Pans, ein Michelin Stern, 16 GaultMillau Points, Drei Bestecke im Schlemmeratlas sind schon mal ein erster Wink ….
Der ganze Tisch wählte das angebotene „kleine“ 3 Gang Menü. Meiner einer in der Runde, als einziger gegen die angebotene französische Freilauf 100 Tage- Mais Poularde. Ich wählte die Fischalternative, den Rochenflügel. Serviert wurde der erste Gang (mal wieder) auf dem Glasteller. Tartar vom Gelbflossen-Thunfisch mit winterlichen Blattsalaten und Limetten Mayonnaise (Einzelpreis 21,50) Als Begleitung wählten wir einen Grauburgunder, die Flasche für 29 Euro. Das Tartar war sensationell abgeschmeckt, die Limetten Mayonnaise fluffig, cremig, der Winterblattsalat mit exzellentem „Zitronen“ Olivenöl angemacht. Ein Highlight, das Zusammenspiel von säure und süße, von cremig und fest.
Der Hauptgang „Brust und Keule“ (Einzelpreis 32,50) von der französischen Maispoularde beeindruckte nicht nur Marc074, sondern auch den Rest vom Tisch. Es waren sich alle einig, besser kann man das Gericht nicht machen. Es gibt keine Luft „nach oben“. Die Kruste von der Poularde „knusprig und saftig“, das Fleisch schimmerte glasig. Angerichtet mit Gnocchi, Waldpilzen und zweierlei Soßen. Eine dunkle Rotweinsauce, sowie eine hellere cremige Pilzrahmsoße. Auch wenn man nicht in einem Sternerestaurant die Soße mit dem Brot auftunken sollte, der ganze Tisch musste das machen. Unglaublich lecker, davon könnte man süchtig werden.
Ausgezeichnet auch mein Rochenflügel (Einzelpreis 34,50), als ich mit der Gabel den edlen Fisch zart berührte, haben sich die einzelnen Flügel ganz sanft und glasig saftig gelöst. Wunderbar gewürzt, angerichtet mit einem Sellerie-Schnee, der schmeckte ausgezeichnet, die Konsistenz ganz fein. Der Muskat-Kürbis wurde geschmort, zusammen mit der süß-sauren Senf Sauce war das ein sensationell ausbalanciertes Hauptgericht, mit Sättigungsfaktor.
Nach dem Hauptgang wurde abgeräumt, zeitgleich wurde uns das Pre Dessert "Petit Four"serviert, quasi als "die Geschmacksnerven fein auf das süße Abenteuer vorbereiten". Einer der Kellner teilte uns mit, man habe einen französischen Pâtissier angestellt, der die feinen Teilchen selbst herstellt. Auf dem Teller lagen lauter kleine Offenbarungen. Feinster Nougat, eine Art Schichtkonfekt mit Macadamia Nuss, kleine Fitzelchen von der Orange mit Kokos-Überzug, warmer Mandelkuchen, kleinere Browni Stückchen ….
Zum Abschluss wurde uns das Dessert, auf modernen Tellern mit Kreisen, das letzte Kunstwerk, serviert. Warmer Kürbis-Ingwer Kuchen mit Tahiti Vanille Eis und lauwarmen eingelegten Zwetschgen Die Gegensätze warm und eiskalt, cremig und fest, fruchtig und würzig, knusprig und weich gingen bei uns im Mund so ungeheure Verbindungen ein, wie wir es selten bei einem Dessert erlebt habe. Wahnsinn Norbert !!
Fazit:
Wo viel Sonne ist, ist auch viel Schatten :-) Natürlich hat das ganze seinen Preis – 38,50 für das „kleine Menü“ – das ist wie Ostern und Weihnachten zusammen !! Absolute Top-Empfehlung !!