Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Allgemein
Am Wochenende hatten wir Besuch von Freunden aus Hagen. Da wir aus vielen Besuchen unsererseits dort, wissen, dass es in deren Heimatstadt fast nur noch Griechen, Balkan, Italiener und kaum deutsche gut bürgerliche Gaststätten gibt, haben wir für den Samstagabend um 19 Uhr einen Tisch für vier Personen in Omas Kochtopf in Aschaffenburg reserviert.
Das Lokal liegt in Aschaffenburg an der Ausfallstraße über die zweite Mainbrücke (Löherstraße), ziemlich am Anfang auf der linken Seite. Parkmöglichkeiten in der Nähe eigentlich nur im Parkhaus Löhergraben, direkt daneben, oder vielleicht für 5 Autos gegenüber auf dem breiten Gehsteig. Da die aber am Samstagabend schon belegt waren, musste ich in den sauren Apfel mit dem Parkhaus beißen. Saurer Apfel deshalb, weil man dieses Parkhaus absolut nicht empfehlen kann. Total verwinkelt. Für die heutigen SUVs und Limousinen viel zu kleine Stellplätze. Dafür hat man höchstens 10 m zu Fuß vom Ausgang des Parkhauses bis zum Eingang von Omas Kochtopf. Und weil wir nach dem Essen noch über den nahe gelegenen Main zum derzeitigen Aschaffenburger Volksfest gingen, war die Parkmöglichkeit für uns trotzdem perfekt.
In die Gaststätte geht es ein paar Treppenstufen aufwärts, also nicht unbedingt für schwer Rollifahrer geeignet, dann betritt man die Gaststätte. Links vom Eingang gibt es einen Biergarten, der allerdings am Samstagabend wetterbedingt nicht frequentiert war.
Auf der übersichtlichen Homepage wird man mit folgenden Worten begrüßt: „Das Traditionsrestaurant Omas Kochtopf, am Fuße der Stiftsbasilika, steht nun seit mehr als 25 Jahren für gutbürgerliche Küche in gemütlicher Atmosphäre. Seien es die urtypischen Gerichte, das heimische Ambiente oder das Genießen in Omas Stadtbiergarten, so darf sich hier der Gast gern in die eigene Kindheit zurückversetzt fühlen.“
Na ja, das mag wohl für Gäste in unserem Alter teilweise zutreffen, aber beim Altersdurchschnitt der Gäste, die am Samstagabend zugegen waren, konnte man doch erkennen, dass Omas Kochtopf überwiegend wohl die Ü30 bis 50 anzieht. Wir vier Junior-Rentner schraubten den Durchschnitt wohl eindeutig nach oben.
Der Service
Wir betraten die Gaststätte eine viertel Stunde früher als reserviert. Auf den ersten Blick sah alles schon ziemlich voll besetzt aus und so begab ich mich schnurstracks an die Theke und sprach die weibliche Thekenkraft auf unsere Reservierung an. Sie schaute in ihr Reservierungsbuch und beschied uns, nach Rücksprache mit einer Bedienung, dass unser Tisch schon frei ist und wir uns im um eine Stufe höheren Bereich, rechts nach dem Eingang, an den freien Viertisch am Fenster setzen können.
Ziemlich flott nach unserem Hinsetzen kam schon selbige Bedienung mit den Speise- und Getränkekarten an den Tisch. Freundlich wurden wir begrüßt und gefragt, ob wir gleich was zum Trinken bestellen wollen oder lieber erst mal in die Karte schauen. Wir wollten lieber erstmal schauen. Sie gab daraufhin jedem eine ledergebundene Karte in die Hand und entfernte sich wieder.
Nach ausreichender Zeit, um sich zu entscheiden, kam sie wieder an den Tisch und die Getränke konnten bestellt werden. Die Fassbiere in der Karte waren nicht so nach meinem Geschmack und so entschieden wir uns für dreimal alkoholfreies Weizen (Schöfferhofer, Flasche 0,5 l, 3,- €) und einmal große Cola (0,4 l, 3,40 €). Dazu noch eine kleine Flasche Mineralwasser (Selters, 0,2, 2,- €).
Die Biere wurden bereits eingeschenkt mit schöner Blume serviert, ebenso die Cola im Glas. Das Mineralwasserfläschchen wurde von der Bedienung am Tisch geöffnet und schon mal zum Teil in ein kleines 0,1-l-Glas eingeschenkt.
Während unseres Aufenthaltes wurden wir mehrmals nach unserer Zufriedenheit gefragt, ob es geschmeckt hat oder auch ob wir noch Wünsche hätten. Die leer gegessenen Teller wurden schnell gesehen und ebenso zügig abgeräumt. Auch der Bezahlvorgang ging recht schnell über die Bühne. Ein ordentlicher Bon, wie es sich gehört ist eine Selbstverständlichkeit. Das preisgünstigste Essen wurde dank eines Gutscheines mit 0,00 Euro auch auf dem Bon aufgeführt. Die Bedienung hinterließ den Eindruck, dass sie weiß, was sie tut, sie war freundlich, aufmerksam und völlig stressfrei. Ich vergebe hier doch gute 3,5 GG-Sterne.
Das Essen
Fangen wir beim Essen mal mit dem der Freunde an. Er entschied sich für Omas Pfanne (13,50 €). In einem gusseisernen Pfännchen zeigten sich 3 verschiedene Steaks (Rind, Pute, Schwein), über die die gebratenen Zwiebeln verteilt waren. Daneben die Bratkartoffeln, bedeckt mit einem Spiegelei. Dazwischen eine überflüssige Deko, bestehend aus einem Salatblatt und einer viertel Tomate. Da blieb nicht mehr viel Platz, um zu schneiden. Ein zusätzlicher Teller, auf den man die Speisen dann hätte legen können, wäre hier wohl hilfreich. Sei’s drum. Das Fleisch war zart, die Bratkartoffeln in Ordnung, die Zwiebeln passten gut dazu. Das Spiegelei vermengte sich logischerweise beim Schneiden mit den Bratkartoffeln. Ihn hat es nicht gestört. Laut seiner Aussage hat es ihm gut geschmeckt, was durch die leer gegessene Pfanne belegt wurde. 3 GG-Sterne.
Sie hatte so richtig Appetit auf den Sauerbraten mit Kartoffelklößen und Salat (10,50 €). Auf dem Teller lagen in einer üppigen Soße drei schöne Scheiben zarten Fleisches. Es ließ sich sehr gut schneiden und auch die Zähne hatten ihre Freude daran und wurden nicht allzu sehr strapaziert. Auch die Kartoffelklöße fanden ihren Beifall. Das ganze Ensemble mundete ihr sehr gut, wie bei Oma halt, darum 4 GG-Sterne.
Meine liebe Gattin wollte mal wieder so richtig herzhaft essen und entschied sich für das Kesselgulasch „ungarische Art“. Auch wegen der Beilage Semmelknödel. Serviert wurde das Ganze in einem Kochtopf, der auf einem Teller stand und dazu noch ein Teller, auf den Sie sich die Klöße, das Fleisch sowie die Soße selber auflegen musste. Am Schluss ließ sie doch einiges übrig. Auf Nachfrage von mir, sagte sie dass sie satt sei. Doch zu Hause hat sie mir heute vor dem Schreiben gesagt, dass es ihr leider am Samstag nicht so geschmeckt hat. Der ungarischen Art hat die nötige Schärfe gefehlt, die Fleischstücke waren für ein Kesselgulasch zu groß, und dementsprechend auch noch zu hart. Selbst die Semmelknödel fanden nicht ihre Zustimmung. Weder vom Geschmack noch von der Konsistenz her. Da kennt sie deutlich bessere. Was bleibt mir übrig: 2 GG-Sterne.
Vorab zu all diesen Gerichten wurde ein kleiner gemischter Salatteller gereicht. Zusammen mit einem etwas süßlichen Essig- und Öldressing versehen war der aus verschiedenen Blattsalaten wie Eichblatt, Lollo Rosso und Eisberg, dazu noch Paprikastreifen, Schnippelbohnen, etwas Krautsalat, Gurkenscheiben und Tomatenviertel zusammengestellt.
Ich bestellte für mich den Fitnessteller (15,50 €). Der bestand aus einem großen Salat und einem Rumpsteak mit 250 g Nettogewicht, dazu franz. Weißbrot. Der Salat wurde gleichzeitig mit den Salaten der anderen serviert. Hatte die gleichen Bestandteile, nur etwas mehr Menge auf einem größeren Teller. Auch das Weißbrot gab schon hierzu. Er schmeckte ordentlich, zu bemängeln wäre höchstens, dass die Blattsalate etwas kleiner hätten geschnitten gehört. Ich hasse es, wenn ich mir diese mit dem Messer zurechtschneiden muss, damit sie mit der Gabel in einem Stück in den Mund aufgenommen werden können, ohne sich mit dem Dressing zu bekleckern. 2,5 GG-Sterne.
Kurz, nachdem die anderen ihr Hauptgericht bekamen, wurde mir mein Rumpsteak serviert. Es gefiel mir schon optisch auf dem Teller ausgezeichnet. Die 250 g konnte man mit bloßem Auge erkennen. Dazu noch zwei lauwarme Zucchinischeiben, sowie eine kleine Pepperoni auf dem leicht vorgewärmten Teller. Auf einem Salatblatt war die hausgemachte Kräuterbutter in Form einer Kugel drapiert. Und ein paar Kräuter machten das Ganze komplett.
Da ich Medium bestellt hatte, machte ich sofort ein Foto nach dem ersten Anschnitt. Mein erster Eindruck: perfekt. Und dieser Eindruck hielt sich bis zum letzten Bissen. Leicht zu schneiden, saftig rot, aber nicht blutig. Auf jedes abgeschnittene Stück immer eine Messerspitze von der hausgemachten Kräuterbutter. Diese überzeugte mit einem tollen Geschmack, auch mit guter Konsistenz, weich, aber nicht zerlaufend. Auf die Frage der Bedienung, wie es mir schmeckt, hatte ich nur eine Antwort: die lautete vorzüglich. 5 GG-Sterne.
Wenn ich so die Bewertung aller von uns eingenommenen Speisen zusammenzähle komme ich auf einen Schnitt von 3,3, den ich auf 3,5 aufrunde.
Das Ambiente
Die Einrichtung ist wohl schon etwas in die Jahre gekommen, vielleicht auch schon 25 Jahre alt, wie Omas Kochtopf (dunkle Holztische, altmodische Fliesen, aber rustikal wirkend und noch etliche Jahre verwendbar. Die Räumlichkeit trotz Fensterfront etwas düster. Nur mit Tageslicht kommt man hier auch am Tag nicht aus. Aber zum Anspruch des Lokals, Essen wie zu Omas Zeiten, passt es genau.
Die Sauberkeit
Der optische Eindruck lässt bei mir keine Beschwerden aufkommen. Aber so genau schaue ich da nicht hin. Wenn mir auf den ersten Blick nichts Negatives auffällt, denke ich mal, dass alles in Ordnung ist.
Mein Fazit:
Insgesamt zufrieden. Wird nicht mein Stammlokal, aber so ein bis dreimal im Jahr ist schon drin. Und da es dort meistens immer voll ist, sollte man von der Möglichkeit einer Reservierung Gebrauch machen.
Gesamteindruck: (nach „Küchenreise“)
3,5 – gerne wieder