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Wir werden gebeten ein halbes Stündchen später vorbeizukommen, da viele Tour de Menu Gäste sich für 19 Uhr angekündigt haben. Das entzerrt dann auch für uns die Wartezeiten und beschleunigt unseren individuellen Service.
Wir betreten das Lokal und warten im Eingangsbereich. Es herrscht geschäftiges Treiben wie man es im einem Bistrot in einem Fischerdorf erwarten darf. Nach ein paar Minuten wird unsere eben erst getätigte Reservierung von der Patrona geprüft und wir dürfen die vorletzte Reihe an zweier Tischen auffüllen.
Es fällt auf, dass der Zulauf an Publikum (ob der guten Qualität) die luftige Tischgestaltung von der Homepage längst überlebt hat. Statt des Tresens (http://www.cafe-de-bretagne.de/Cafe-de-Bretagne/Fotos.html#20 ) sind press Zweiertische in mehreren Reihen hintereinander geschaltet. Mit den Nachbarn sitzt man Ellenbogen an Ellenbogen – Rücken an Rücken. So richtig romantisch wird es mit meiner Liebsten hier nicht werden.
Der Laufweg ist so schmal, dass der Service sich selber abwarten muss um zu servieren oder abzuräumen.
Kurz nachdem wir Platz genommen haben kommt Yasi, unsere Bedienung für den Abend, die uns höflich und charmant umsorgt. Den angebotenen Hauswein Kir für den Einstieg möchten wir nicht und Fragen nach dem a-freien Angebot – im Idealfall Weizen. Freundlich verneint zählt Yasi die Alternativen auf, die aber Allesamt süß daherkommen.
Wir bestellen also eine große Flasche Wasser still – Evian zum Literpreis für 6,50 € und eine Fassbrause Holunder (0,33 zum Literpreis für 10,50 €).
Meiner Liebsten sagt die Menu-Folge nicht komplett zu, so dass wir die Standard-Karte anfordern und stöbern. Schon kurze Zeit später können wir bestellen:
„Bretonisches Schlemmerfilet“ (Blauleng, Wildfang)
mit Kräuterkruste, Gemüse Julienne & Kartoffelpüree 18,50 €
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Schokoladenkuchen 3,50 €
Und für mich die Tour de Menu 2017 für 36,50 €
Amuse Bouche
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Lauwarmer Linsen-Salat
Radicchio | Granatapfel | Jakobsmuschel
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Steinbutt unter Kartoffelkruste
an Zucchini-Apfel-Ziegenkäse-Gratin
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Târte au citron meringuée
Einen Vorteil hat die enge Bestuhlung und unser verzögerter Start. Auf dem Nachbartisch können wir während unserer Wartezeit einen Teaser auf die Menüfolge erhaschen. Das überbrückt kleine Längen und regt zur Diskussion an – weiter ist man als Rheinländer auch sofort im Gespräch mit dem Nachbarn.
Zu unseren Getränken wird uns ein Brotkorb und Algen-Mayonnaise gereicht. Das zweierlei Brot kommt von Hinkel und hat Geschmack. Die Fettcreme gibt auch ein Interessantes Algen-Aroma wieder, aber unser ist es nicht.
Das Amuse-Bouche sind zwei dreieckige Toast-Viertel. Die Thunfischcreme mit dem Zitronenkaviar gewinnt – auch der Haps bei meiner Liebsten. Das zweite Salätchen ist schon nicht mehr in Erinnerung – hatte aber eine fruchtige Frische.
Nach angenehmer Wartezeit folgt für mich der Linsensalat. 3 Löffel noch leicht
bissigebissfeste Linsen als laufwarm schlonziges Bett für Teile von der Jakobsmuschel. Die Stückchen sind außen scharf angebraten und innen noch soft. Granatapfelkerne für die saure Süße und der bittere Radicchio ergänzen das Geschmackserlebnis. Selbst bei klein gegabelten Portionen halt dieses nicht lange an.Bis zu den Hauptgerichten zieht es sich, diese kommen dann aber im Duett für uns beide.
Meine Liebste bekommt das Schlemmerfilet - ein in der Höhe mehr als daumenbreites saftiges Stück. Innen gerade nicht mehr glasig, aber so mag es die Liebste. Die Kräuterkruste voller Aromen mit einer genau richtig dosierten Senfnote. Gemüse und Kartoffelstampf sind über jeden Zweifel erhaben.
LECKER…
Im direkten Vergleich ist mein Fischchen mitsamt gratinierter Kartoffelkruste nicht mal halb so hoch. Durch das gratinieren auch schon entsprechend trocken geraten nur ein so la la. Das Gemüse-Gemisch an Zucchini und Apfelspalten mit Ziegenfrischkäse ist geschmacklich super und bringt Saftigkeit zum Fisch.
Die Idee mit der gratinierten Kartoffel ist zu loben und die Umsetzung bei einem so dünnen Fisch-Filet ist nur von der „Wand bis zur Tapete“ gedacht. Schade.
Im Nachtisch vereint zeigt sich die Vermutung bestätigt. Im Café de Bretagne wird bei der Tour nur ein halbes Menü gereicht. Die Zitronen-Tarte:
Insgesamt bin ich froh, nur die halbe Portion zu bekommen. Mir ist das Geschmackserlebnis zu säuerlich. Mit einem Espresso aus der Siebträgermaschine wird es angenehmer (2,20 €).
Auch am Nachbartisch sagte die Tarte nicht zu. Beim Abräumen wird nachgefragt und die vertane Möglichkeit der Wandlung zu einer Käseprobe in den Raum gestellt – leider zu spät für die Dame.
Ich persönlich werde glücklich. Meine Liebste bittet um Hilfe bei der mächtigen Schoko-Tarte. Damit wird mein Geschmackserlebnis der Tour mit Schoko und Kaffee-Aroma beendet.
Als Fazit bleibt. Tolle Produkte in sehr guten Speisen mit wunderbarem Geschmack. Vom Preis her stark ambitioniert und damit in Düsseldorf verhaftet und nicht in einem Café in der Bretagne.
Diese Ausprägung findet sich auch in dem Tour de Menu Angebot der „halben Portionen“ wieder.
Ich bin nicht hungrig rausgegangen, aber hier ist für die nächste Tour ein Hinweis nötig, um Enttäuschungen zu vermeiden. Bei den begleitenden Teilnehmern der Tour geht es auch mit vollen Portionen.