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Nachdem die Profikritiker dem Diabolo gegenüber offenbar sehr zurückhaltend eingestellt sind, nutzten wir den gestrigen für uns sturmfreien Abend, um uns, angelockt durch den ansprechenden Internetauftritt, von dem Restaurant ein eigenes Bild zu verschaffen.
Das Diabolo ist in einem historischen Keller in einem Gebäude nahe der Löwenbrücke untergebracht. Es gibt einen im Grunde sehr anprechenden Außenbereich, von dem aus man einen hübschen Blick auf die Leine und das gegenüberliegende Schloss Landestrost hat. Für gesellschaftliche Veranstaltungen gibt das ganze eine schöne Kulisse.
Der Parkplatz vor dem Restaurant ist zu klein.
Bedienung
Wir wurden freundlich empfangen und an den Tisch geführt. Speisenkarte, Saisonkarte und Dessertkarte wurden umgehend gebracht, es gab keine separate Weinkarte. Die Bedienung war freundlich und unaufdringlich und erkundigte sich auch, ob das Essen in Ordnung sei, was es war.
Das Essen
Die Essensgestaltung fing enttäuschend an: der gewünschte Ziegenkäse mit Senf-Honig-Dressing und die Antipasti waren zum Bedauern der Bedienung aus. Wir werteten dies als Zeichen für die Frische der Speisen und wählten dann als Hauptgericht eine Trilogie aus Bandnudeln mit Rindfleischstreifen an einer Sahnesoße und den Diabolischen Spieß. Die Nudeln kamen in einem tiefen Teller, unter einem Berg Rucola begraben und mit Parmesansplittern ansprechend angerichtet und schmeckten zusammen mit dem zarten Rindfleisch und der angenehm würzigen Sahnesoße gut, aber nicht außergewöhnlich. Ebenso unauffällig, aber solide schmeckte der Diavolospieß, bestehend aus 2 Schweinefilets und einem Rinderfilet, außen gut angebraten und innen rosa, der auf einem Bett von Gemüseallerlei aus Brokkoli, Paprika, Möhren, Spargel, Zwiebel usf. angerichtet und von 2 Backkartoffelhälften flankiert war. Das war gut und nett angerichtet und hat geschmeckt, mehr aber auch nicht.
Die flachgefallene Vorspeise musste selbstverständlich durch ein angemessenes Dessert kompensiert werden. Hier wählten wir eine getürmte Apfeltarte und, sinngemäß, eine Schokoladentarte mit Roter Grütze. Die Apfeltarte kam sehr überraschend zwar in Blätterteig, aber in Form eines mit Puderzucker und Schokosoße verzierten Windbeutels, in den eine durchaus leckere, etwas undefinierbare Creme eingearbeitet war. Die so called Schokoladentarte erinnerte geschmacklich stark an Mousse au Chocolat, war angenehm schokoladig im Geschmack, jedoch fester in der Konsistenz, und war auf einem Bett aus Roter Grütze angerichtet. Beide Nachspeisen waren optisch sehr ansprechend kreativ angerichtet und überzeugten insgesamt mehr als das Hauptgericht. Der zu den Nachspeisen gereichte Kaffee und Espresso waren in schickem Geschirr und rundeten das Abendessen angenehm ab.
Fazit: Wir sind zufrieden nach Hause gegangen. Ich würde keine 50 Kilometer fahren, um im Diabolo essen zu gehen, aber insgesamt hebt sich das Gesamtpaket des Diabolo aus dem Durchschnitt deutlich heraus.
Das Ambiente
Das Ambiente ist bemerkenswert. Der Gastraum ist in einem fast fensterlosen Riesengewölbekeller untergebracht, der mit wenigen Tischlämpchen, Paulmannstrahlern und zwei dem Mittelalter nachempfundenen Kronleuchtern eher dürftig erhellt ist. Dies mag die Begleitung (und sich selber) in einem vorteilhafteren Licht erscheinen lassen, beschwert jedoch sehr beim Lesen der Speisekarte oder bei der optischen Erfassung der Speisen. Das stellenweise noch gekalkte Ziegelgewölbe ist gewollt ruinös und macht zusammen mit dem Terrakottaboden und den geschmackvollen gerade Tischen und hochlehnigen bequemen Stühlen aus dunklem Holz mit orangefarbener Polsterung einen sehr stimmigen Gesamteindruck. Im Raum war nur ein weiterer Tisch besetzt, und insofern waren außer dezenter und geschmackvoller Musik keine weiteren störenden Hintergrundsgeräusche vorhanden.
Gleichwertig gut ist das Außengelände, wo Tische in verschiedensten Größen und Formen in einen mit Pflastern strukturierten Naturgarten mit Rosen, Stauden etc. eingebettet sind, die sich bis an das Leineufer erstrecken. Es gibt auch als Stehtische umgearbeitete Fässer, an denen man ein kleines Gericht und einen Secco stilvoll im Stehen einnehmen kann. Das alles wirkt stylish und spricht so insbesondere gehobene Erwartungen an. Für die Stehparty ist dieses Ambiente ideal.
Sauberkeit
Das Restaurant ist gepflegt sauber. Auffällig war, dass es trotz leeren Lokals eine Stunde dauerte, bis am Nachbartisch Gläser und Servietten beseitigt waren. Scharen toter Fliegen im Aushangkasten sind keine gute Werbung. Der Außenbereich hätte gepflegter wirken können.
Die sauberen Sanitärräume ("Abort") sind in jedem Fall eines Besuchs wert. Mit schwerem Eisen beschlagene Toilettentüren dürften nur im Diabolo zu besichtigen sein.