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GastroGuide-User: Minitar
Minitar hat IBM Klubrestaurant in 71032 Böblingen bewertet.
vor 10 Jahren
"Weniger wäre mehr!"

Geschrieben am 31.07.2014
Schön, dass sich der IBM-Klub schon vor einigen Jahren der Allgemeinheit geöffnet hat und nun nicht mehr einer elitären Minderheit vorbehalten ist. Die Lage ist aber auch zuuuu toll: in ruhiger Waldesnähe, mit zahlreichen Wanderwegen und mit einigen Sportangeboten: für Wanderer, Jogger, Radfahrer, Tennis- und Minigolfspieler (für die gepflegte Minigolfanlage kann man für 1 Euro einen Schläger im Restaurant ausleihen, plus 5 Euro Pfand).

Anreise mit dem Auto: das Lokal liegt zwischen Böblingen und Schönaich, gegenüber des Viertels Rauher Kapf. Genügend kostenlose Parkplätze vorhanden. Mit Öffis: die Schönbuchbahn hält am „Schönaicher First“, von da aus gemütlicher Spaziergang von 10 Minuten bis zum Lokal.

Das Gebäude verströmt noch einen nostalgischen 70er Jahre-Charme. Klinkerfronten, rustikaler Holzfussboden, aufgehübscht durch neues Mobiliar und eine schöne Sonnenterrasse mit Loungemöbeln.

Das Lokal besinnt sich auf jugoslawische Wurzeln, die Speisekarte bietet Pola-Pola und ähnliches. Habe am Nachbartisch die Portionen gesehen: beeindruckend riesig und ziemlich fleischlastig!

Für neue Laufkundschaft sorgt vor allem der überaus günstige Mittagstisch für unglaubliche 6 Euro, inklusive umfangreichem Dessert. Habe vorgestern die Chance ergriffen und das Lokal um ca. 12:30 besucht. Der Innenbereich war gut besucht, mit Paaren, Freundinnenkreisen und Anzugsherren zum Geschäftsessen. Für den Dumpingpreis haben wir bestellt: einmal Fisch, einmal Reis mit Gemüse. Die Forelle am Stück (mit Brotscheiben dargereicht) imponierte für den günstigen Preis, war jedoch in Fett ertränkt. Das Gemüse mit Reis war eine riesige Portion, sehr frisch (Paprika, Aubergine, Zucchini), in einem tiefen Teller serviert – jedoch mit Unmengen von Sojasauce fast ungenießbar angerichtet. Die zusätzlich bestellte Portion von wilden Kartoffeln (2,90 Euro) musste all das Fett und die salzige Sauce kompensieren.

Ein Glücksfall dann das Dessert: kühlende Ananas plus Schokoeis plus Sahne. Alles frisch und echt und unverfälscht. Auch okay: die Cola light (0,2 Liter für 2 Euro) und das alkoholfreie Weizen. Beides gut gekühlt und schnell serviert.

Der Service ist rasch zur Stelle, sehr ruhig und zurückhaltend, der deutschen Sprache jedoch nur bedingt mächtig. Dass uns die Forelle als Loup de Mer (!) verkauft wurde, scheint skurril. Auch die Wartezeit für den Mittagstisch war mit ca. 20 Minuten doch etwas zu lang.

Etwas gestört hat mich ebenfalls die zu laute Musikbeschallung. Mein Begleiter hatte eine Woche zuvor auf der Terrasse gesessen, litt jedoch unter der Lärmbelästigung der Schießübungen der nahen Panzerkaserne.

Alles in allem ist hier der günstige Preis sehr überzeugend, dem Koch würde ich jedoch dringend mehr Zurückhaltung mit Gewürzen, Salz und Fett empfehlen. Ich komme wieder – und revidiere gern mein Urteil.

PS.
Ein Pluspunkt für den barrierefreien Zugang zu Lokal, Terrasse und Toiletten.