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Der Pächter und Koch Leon Mratschkowski übernahm 2012 das Haus. In einem Zeitungsbericht im Jahre 2014 beschrieb er seinen Stil als moderne europäische Küche mit klaren Komponenten. Ein bestimmtes Thema gibt es auf seinen häufig wechselnden Speisekarten jedoch nicht.
Ambiente
Die klare Gliederung des Gastraumes hatte mir schon beim ersten Besuch zugesagt. Die Ziegelsteinmauern geben eine klare Struktur. Die Holzdecke im Fachwerkstil passt dazu.
Die Dekoration an den Wänden ist nicht überladen. Zwei Leuchter geben das passende Licht.
Tische und Stühle sind aus dunklem Holz. Die Platte zeigt eine Maserung und wirkt durch die Schattierungen darauf recht rustikal. Nur eine kleine Vase mit einer frischen Blume dient als weiterer Blickfang.
Die Abstände der Plätze sind groß genug, um sich wohl zu fühlen.
Im Sommer oder bei warmen Wetter gibt es draußen einen großen Bereich zum Verweilen und Entspannen.
Sauberkeit
Alles wirkt gut gepflegt.
Sanitär
Auch hier herrschte klare Sauberkeit.
Service
Der junge Mann, der uns betreute war freundlich und gab uns bereitwillig Auskünfte zu unseren Fragen. Er erkundigte sich auch im Weiteren nach unserem Befinden. Das machte er alles routiniert und tadellos. In kleinere Gespräche ließ er sich aber nicht unbedingt verwickeln; aber er hat seine Arbeit ordentlich erledigt.
Die Karte(n)
Mittags ist die Karte, die es als DIN-A-4-Druck auf schwerem Papier und gut lesbarer Schriftgröße gibt, relativ klein; aber durchaus ausreichend, um mehrere Gänge zusammenzustellen. Das Menü besteht aus drei Gängen, bei dem es zum Hauptgericht zwei Angebote gibt und eine vegetarische Variante.
Die verkosteten Speisen
Dreimal wählten wir das Menü (20,00 €). Wegen vieler Unverträglichkeiten wollte unsere Verwandte jedoch nur puren Thunfisch (22,00 €) mit Pommes Frites und etwas Salat (4,50 €) als Vorspeise.
Vorweg bekamen wir frisches selbstgebackenes Kartoffelbrot. Wir erhielten zwei kleine Laibe. Sie waren sehr schmackhaft und hatten auch eine leicht krosse Kruste. Sie waren in mundgerechte Stücke geschnitten.
Dazu gab es eine Paste in zwei Schüsselchen: Ein Preiselbeerfrischkäse. Obwohl er eine süße Ausrichtung hatte, passte er harmonisch zum Brotaroma.
Herbstliche Vorspeisenvariationen
Dazu erhielten wir drei Schüsselchen mit einer Kartoffelsuppe, einer Kürbissuppe und einem Salat.
Die Kartoffelkreation war ein cremiger Schaum; für eine Suppe zu dick, aber trotzdem schmackhaft. Vielleicht etwas zu wenig gewürzt, doch dadurch blieb natürlich die Kartoffel sehr präsent.
Der Salat bestand aus Radicchio, Apfel, Büffelmozzarella, Körnern und Walnüssen. Eine delikate Kombination aus Süße und Säure, Cremigkeit und dezenten Bitternoten. Etwas Salz und Pfeffer am Dressing aus Öl und Essig verband die Einzelteile. Für mich sehr gelungen.
Auch das Kürbisgericht hat mich äußerst angesprochen. Für eine Suppe vielleicht zu dick, aber mit gerösteten Kernen, etwas Kürbisöl und Salz und Pfeffer herrlich abgeschmeckt und luftig aufgeschäumt, genau mein Fall.
Der Wildkräutersalat bestand aus Blättern von verschiedenen Salaten und Gemüseteilen. Dazu eine wunschgemäß einfache Öl-Essig-Mischung.
Thunfischsteak, Katsuobushi-Sauce, Brokkoli, Wildreisbällchen.
Aus geräuchertem und getrocknetem Bonito wird diese Sauce gewonnen. Die zu Fischflocken verarbeiteten Stücke dienen in Japan als Grundlage zu Dashi. Recht intensive Geschmacksnoten bestimmten die Aromatik der Sauce. Ich fand diese Richtung nicht nur interessant, sondern gut passend zum Teller. Aber nicht alle am Tisch waren ebenfalls der Meinung. Es war eher ein Unentschieden 2:2 von Gefallen und Ablehnung.
Der Brokkoli war schön grün, hatte noch Biss und war nur sanft gewürzt. So mag ich das Gemüse; schrecklich ist es für mich, wenn er total weich ist und seine Farbe ins Grau-braun wechselt.
Der Wildreis war ebenfalls nicht zu weich gekocht, zu Kugeln geformt und leicht frittiert. Auch hier war eine Rauchnote eingearbeitet worden.
Die dicken Pommes waren eine gute Alternative für den Reis.
Der Thun war perfekt gebraten: außen kross und innen rosa.
Gleichfalls sehr schmackhaft pur sowie in Kombination mit der Sauce.
Käsekuchencreme, Passionsfruchtschaum und Orangen-Granité
In einer tiefen Schale kamen diese drei Bestandteile zu uns an den Tisch. Die helle Käsekuchencreme hatte mit Käsekuchen nichts zu tun. Die Konsistenz war weich, der Geschmack entsprach aber einer Kuchenfüllung. Das Granité schmeckte stark nach Orange und war durch die körnigen lockeren Kristalle sehr erfrischend auf der Zunge. Der Fruchtschaum hatte eine dritte bzw. weitere Art fürs Mundgefühl.
Auch dieser Nachtisch war gelungen.
Getränke
Mineral-Wasser (0,75l) – 6,20 €
Riesling 0,2l – 6,00 €
Chardonnay 0,2l – 6,50 €
Beerenauslese 0,1l – 5,00 €
Espresso – 2,20 €
Tee von frischer Minze – 2,80 €
Preis-Leistungs-Verhältnis
Das Lunch-Menü halte ich für wirklich günstig. A-la-carte sind die Gerichte einzeln etwas teuerer, aber noch im Rahmen (zum Beispiel: Thunfisch als Hauptgang 22 € - Menü mit Thun 20 € und noch zwei weitere Gerichte). Weil ich Käse mag, würde ich beim nächsten Mal wahrscheinlich eine Portion dazu nehmen. Aber man wird auch von den drei Gängen angenehm gesättigt. Allerdings kann man das wohl mit nur einem Hauptgang nicht erreichen
Fazit
4 – gerne wieder. Das Menü machte uns Spaß. Auf dem Teller befanden sich wenige Komponenten, die aber wirklich in meinen Augen optimal zubereitet waren und untereinander bestens harmonierten.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Datum des Besuchs: 03.12.2017 – 4 Personen - mittags