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GastroGuide-User: uteester
uteester hat kikillus restaurant in 44143 Dortmund bewertet.
vor 11 Jahren
"Ein Restaurant mit exzellenter Küchenleistung, avandgardische Küche mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis"

Geschrieben am 31.10.2014
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Fun Dine oder Fine Dining? Beides geht und trifft hier zusammen! Ein Restaurant mit exzellenter Küchenleistung, filigrane und perfekte Arbeit und Präsentation. Avantgarde-Küche mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis.

Mehrmals schon habe ich dieses Restaurant besucht, zuletzt sogar bei der Gastronomieveranstaltung „GourmeDO 2014“ in der Dortmunder Innenstadt , immer haben mich die Küchenleistungen überzeugt, sie sind von gleichbleibender Qualität mit einer immer währenden Steigerung, auch in der Kreativität, so dass es Zeit wird, nochmals darüber zu berichten.

Lage:

Gegenüber des Hauptfriedhofs in Dortmund am Gottesacker 70 gelegenes Hotel „Ambiente“ mit angeschlossenem Restaurant, ausreichend Parkplätze vor und neben dem Haus. Gut zu erreichen über die B 1.

Ambiente:

Wie schon in meiner Kritik vom 14.03.2014 erwähnt: Trendig moderne Einrichtung, ein gewisser Stil von Industrieloft mit teils sichtbaren Industrieröhren und Lüftern, verdeckt durch abgehängte Architektenplatten, dazwischen heute ein rotes Lichtband, goldfarbene Heizkörper, dunkler Holzboden in Feinstabparkett, große Design-Lampen an der Decke, große Fenster, üppige schwere Goldvorhänge in Doppelstofflagen, mehrere Tische in 4er-, 6er- und 2-er Gruppen, teils rote bequeme Sessel, teils weitere trendige Bestuhlung mit Lehnen, 3 fahrbare 2-er Separarèegondeln, große Bilder, eingedeckte Tische mit Weingläsern und Wassergläsern, Edelstahlbesteck, weiße gefaltete und gestärkte Stoffservietten, sandfarbene Stofftischdecken, weiße frische Blüten und mittig eine rote Rose. Auffallend die Tischdeko: Massive blankpolierte Stahlmuttern mit innenliegenden Teelichtern und eine äußerst große, schwere Stahlmutter mit aufgesetztem Teelicht. Allein diese mehrmals täglich auf- und abzuräumen bei der Tischdeko ersetzt die „Muckibude“.

Insgesamt ein einladender Eindruck.

Service:

Sehr freundlich begrüßt wurden wir vom neuen Restaurantleiter Adnan Memovic und einem uns altbekanntem Gesicht: Kim ! (der Hannoveraner Kritiker FoodLover würde wieder die Kategorie VI + vergeben!) . Kim geleitete uns zu unserem reservierten Tisch. Kim betreute uns den gesamten Abend, auffallend, wie gut sie die Speisen annoncieren kann. Wie bereits schon mal festgestellt, wurde das Besteck jedesmal mit angezogenen weißen Handschuhen ausgetauscht, so muss es sein, damit keine Fingerabdrücke und dgl. am Besteck haften bleiben. Dies betrachte ich als gute und aufmerksame Servierqualität.

Wir fühlten uns rundherum gut aufgehoben und gut versorgt. Danke an das Team!

Die gewählten Speisen:

Vorab gab es drei verschiedene Sorten frisch aufgeschnittes Brot: mit Sesam, mit Oliven, dazu auf einer kleinen weißen Porzellanschale zu einem Ei geformte frische Butter, gekrönt von einem ganz kleinen Zweig Kresse sowie einer kleinen Flasche Olivenöl und einem kleinen weißen viereckigen Schälchen mit grobkörnigem Salz. Das Brot wurde in einem Jeans-Stoffbeutel serviert.

Man konnte zwischen 2 Menüs wählen oder aus der Speisenkarte sogenannte „Erlebnisse“ zusammenstellen. Meine Begleitung und ich wählten die 3 „Erlebnisse“, pro Person 39,00 €.

Dann kam das Apero: !

Serviert auf einem kleinen Holztablett 2 bauchige Gläser Melonengazpacho, Reis-Chip mit Avocado und Thunfisch (Hamachi) sowie Gewürzlachs mit Sesam. Nicht nur eine Augenweide, sondern eine Geschmacks- und Aromenexplosion im Gaumen! Welch ein Auftakt.

Das 1. Erlebnis: die Vorspeisen:

Ich wählte die Entenstopfleber , Kirsche, Kalbsjus, Schokolade, Müsli . Eine kleine Rolle von Entenstopfleber umrahmt von einem Kirschmantel, begleitet von Schokolade, Kalbsjus und einem Kirschsorbet auf einem Müsli rundeten den Geschmack vollends ab.

Meine Begleitung wählte Jakobsmuschel, Aprikose, Mandel, Curry, grüner Spargel. Auf verschiedenen Texturen von Aprikosen sowie Spargel lagerte die gut gegarte Jakobsmuschel , wunderbar glasig, gekrönt von Mandelschaum. Auch diese Vorspeise eine Augenweide und ein Genuss.

Das 2. Erlebnis:

Beide wählten wir den geangelten Steinbutt mit Broccoli, Nussbutter Crumble, schwarzem Knoblauch. Auch hier wieder super präsentiert: In der Mitte des weißen Tellers der glasig gegarte Steinbutt, leicht auf der Zunge dahinschmelzend, gekrönt von dem Nussbutter Crumble und einer Scheibe schwarzen Knoblauchs, umrankt von verschiedenen grünen Tupfern von Broccolicreme, auf denen die grünen Broccolischwämme lagerten. Die Broccolicreme angenehm auf der Zunge, sehr cremig und dennoch deutlich kräftig schmeckend. Auch hier eine Genußsteigerung.

Das 3. Erlebnis:

Hier trennten sich die Wünsche meiner Begleitung und mir. Ich wählte ein Dessert: Gewürzbanane, Ananas, Granny Smith, Petersilie, Curry. Zunächst wurde mir ein zylinderförmiges Wasserglas mit einer sehr großen Eiskugel serviert. Mit der Bemerkung: „Was man essen kann, kann man auch trinken“, goss mir die Servicedame Kim aus einer kleinen Reagenzflasche den Saft von Cranny Smith über die Eiskugel ein, dann wurde der Desserteller annonciert: Die Gewürzbanane teilte sich den mittleren Streifen des Tellers mit der Ananas und einem Sorbet von Cranny Smith, gekrönt von Petersilienschaum (wie kriegt der Kikillus so etwas bloß hin?) Genüsslich konnte ich mich diesem phantastischen Dessert hingeben.

Meine Begleitung wählte das australische Lamm (Filet), optimaler Garpunkt, sehr zart, noch kräftig rosa, bedeckt von einer Kräuterkruste, verschiedene Texturen von Blumenkohl und Kartoffeln, einmal gebraten, als Schaum, fritiert, paniert und fritiert, verschiedene Kräuter und Misohollandiase .

Den Misohollandaise sagte meiner Begleitung nicht zu, fand das Gericht aber insgesamt überzeugend.

Getränke:

Wir wählten eine Flasche Appolinaris o,75 l (5,40 €), Riesling unplugged von Tesch 0,1 l (3,90 €), Chardonnay von Markus Schneider 0,2 l (7,80 €), Spätburgunder 0,1 l vom Weingut Knab 0,1 l (3,40 €). Die Weine wurde glasweise ausgeschenkt, das Wasser korrekt in einem Weinkühler am Tisch deponiert und serviert.

Sauberkeit:

Tadellos in jeglicher Hinsicht, inkl. der designerisch gestalteten Toiletten, keine Beanstandungen.

Fazit:

Ich bevorzuge Restaurants, die eine Kontinuität in ihrer Küchenleistung aufwarten können. Dies ist hier nicht nur gegeben, sondern sie weist ein hohes Maß an Qualität, Kreativität, Präsentation und Professionalität auf. Die Küche des David Kikillus würde ich als avantgardistisch beschreiben. Ohne das Maß zu verlieren, würde ich behaupten, er kann mit anderen Michelin-Sterne-Lokalen durchaus mithalten. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist für diese hohe Leistung voll gerechtfertigt.

Jederzeit komme ich gerne wieder.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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