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Aber ein Blick auf die Homepage klärte mich auf: Neue Adresse - Umzug.
Jetzt also an der Hindenburgstraße – im Haus des Handwerks. Hoffentlich bringt der Ort Glück; denn hier haben schon einige Gastronomen Schiffbruch erlitten.
Wir waren auf einem Trödelmarkt auf dem Schützenplatz in Remscheid gewesen - und nicht weit davon entfernt liegt das neue Agra.
Also bot sich ein Besuch an: Länger nicht mehr indisch gegessen und mal sehen, was sich eventuell geändert hat (oder mit anderen Worten etwas Neugier).
Ambiente
Das „Haus des Handwerks“ sieht von außen schon recht imposant aus, ein Bau aus der „Gründerzeit“ (1902 erbaut).
Da die Ausstattung im Gasthaus vorher eher bergisch und bürgerlich ausgefallen war, ist noch nicht ganz viel „Indien“ zu bemerken. Am ehesten im Eingangsbereich.
In einem Gastraum ist zum Beispiel ein riesiger Remscheider Löwe über eine ganze Fläche abgebildet.
Der Thekenbereich erinnert fast an eine Bar.
Die Familie will aber im Laufe der Zeit weitere Änderungen durchführen (sagte der Patron zu uns).
Die Tische und Stühle wirken stabil und wuchtig wie in einem bürgerlichen Lokal. Tischdecken sind ausgebreitet. Darauf befinden sich einfache Papierservietten und das Besteck ist eingedeckt.
Sauberkeit
Alles ordentlich gepflegt.
Sanitär
Die Herrenabteilung liegt im Erdgeschoss, die Damen müssen eine Etage höher. Es ist alles wesentliche ordentlich vorhanden. Aber es ist noch Verbesserung möglich, weil die Anlagen zu Zeit eher im „Jugendherbergsstil“ eingerichtet sind.
Service
Der Chef des Hauses kümmert sich persönlich um die Gäste. Seine freundliche und offene Art ist sehr angenehm. Jede Frage wird gerne und fachkundig beantwortet.
Die Karte(n)
Die umfangreiche Karte ist trotzdem übersichtlich aufgebaut und gegliedert: Getränke, Salate, Vorspeisen, Suppen, Hähnchen (Murgh), Reisgerichte (Biryani), Hackgerichte (Kimma), Fisch (Machli), Lamm (Mutton), vegetarische Gerichte und Nachspeisen.
Die verkosteten Speisen
Wir wählten – nachdem uns der Patron einige Zutaten erklärt hatte – je Person eine Vor- und Hauptspeise.
Zuerst wurden uns dreierlei Dips (Minze, Koriander, Joghurt) und Brot (Papadam) gereicht.
Die Saucen waren nicht zu scharf, aber angenehm würzig und abwechslungsreich. Die dünnen Fladen aus Kichererbsenmehl waren noch mit Gewürzen wie Kümmel verfeinert und kross frittiert.
Das schmeckt uns schon recht gut. Wir hätten davon noch mehr gegessen.
Die Vorspeisen hießen Paneer Pakora (5,00 €), Samosa (4,50 €) und Sabzi Pankora (5,50 €).
Beim ersten Gericht handelt es sich um Frischkäse mit Teigmantel. Der Käse ist schnittfest und mit einer dünnen Mehlmasseumgeben, die frittiert und mit mildem Curry gewürzt wurde. Der Käse hat wenig Eigengeschmack und erhält seine Aromatik durch die krosse Hülle.
Das vegetarische Gericht ist mit allerlei Gemüse und weichen kartoffelartigen Teilen bestückt. Die zwei großen kegel- oder pyramidenförmigen Gebäcke sind auch relativ zurückhaltend gewürzt. Aber mit den weiteren Dips sowohl mild als auch scharf zu gestalten.
Das dritte Gericht bestand aus verschiedenen frittierten Gemüsen im Teigmantel. Dabei waren Zwiebelringe, Pilze, Blumenkohlröschen oder Auberginenscheiben.
Wir haben untereinander die Speisen auch getauscht und alle Gerichte haben uns geschmeckt – am besten hat mir jedoch das frittierte Gemüse gemundet.
Die Hauptgänge hießen Murgh Mango (12,00 €), Murgh Saagh (11,00 €) und Tandori Mix (18,00 €).
Beim ersten Gericht sind die Hühnerbrust-Stücke in einem fruchtigen Mango-Chutney eingetaucht. Das Fleisch ist mild und saftig.
Das andere Hähnchengericht bekommt seine Aromatik durch die weiteren Zutaten im Sud: Spinat, Tomaten und Lauchzwiebeln. Für mich war der Spinatgeschmack besonders charakteristisch für die Speise.
Der dritte Hauptgang bestand aus dreierlei Fleisch: Huhn, Lamm, Hackfleisch und kleinen Garnelen. Sie wurden im Tandoori zubereitet, dem traditionellen Backofen aus Indien. Dieses Gerät hatte Agra am alten Ort noch nicht. Aber gut, das dies nun anders ist.
Mir schmeckten die Fleischhappen wirklich ausgezeichnet. Die Fleischstücke waren außen angebraten und innen noch saftig. Die Hackröllchen erinnerten mich an Cevapcici (die ich durchaus gerne mag, wenn sie nicht zu weich sind). Auch sie waren saftig. Die beiden kleinen Garnelen waren ebenfalls knusprig, aber auch dem Weg zur Trockenheit.
Dazu gab es noch Gemüsestückchen, die leicht angegart waren.
Die zusätzlich gereichten verschiedenen Dips (zwei milde Saucen und zwei schärfere Chilipasten) ergaben in der Kombination mit Fleisch und Beilagen erfreuliche Noten.
Naan und Basmati-Reis gab es ebendalls reichlich als weitere Beilagen.
Wir mögen das knusprige Brot recht gerne und auch der Reis war körnig und angenehm weich.
Zum Abschluss gab es noch die leckeren Perlen und Gewürze (Mukhwas).
Getränke
Mineralwasser (4,50 € - 0,75 Liter) und Lassi salzig (2,50 €)
Fazit
Uns hat der Aufenthalt gefallen und die Gerichte haben gut geschmeckt.
4 – gerne wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“
Datum des Besuchs: 23.07.2017 – mittags – 3 Personen