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Allgemein
Neueröffnetes griechisches Restaurant in der Ortsdurchfahrtsstraße von
Kleinostheim. Aufgrund der Empfehlung von meinen Töchtern, die dort schon mal
gegessen hatten, zum Mittagessen mit meiner Frau aufgesucht.
Parkplätze sind in der Nähe eher weniger vorhanden, am Wochenende vielleicht etwas mehr.
Da die Eingangstür erst nach mehreren Treppenstufen zu erreichen ist, denke ich,
dass Rollstuhlfahrer zumindest ohne Hilfe nicht reinkönnen. Der Außenbereich im
Hinterhof ist ebenerdig durch das geöffnete Hoftor zu erreichen und bietet in
dieser Jahreszeit mit seinen neun 4er-Tischen, an die man noch garantiert den
einen oder anderen Stuhl anstellen kann, quasi genügend Platz.
In dem Gebäude befand sich schon vor Jahrzehnten der Gasthof Engel. Nach der Schließung
desselben stand das Haus jahrelang, wenn nicht sogar über zehn Jahre leer,
bevor ein ortsansässiger Investor das gesamte Grundstück mit Gebäude aufkaufte
und von Grund auf renovierte und zu neuem Glanz verhalf.
Leider hatte der erste Pächter mit deutscher Küche nach gutem Start schnell
nachgelassen. Ich schätze mal nach knapp einem Jahr herrschte wieder Leerstand.
Also wurde wieder ein Pächter mit deutscher Küche gesucht. Geraume Zeit später
übernahmen zwei Männer das Lokal. Lag es an der hohen Pacht oder auch daran,
dass sie beim Personal sparten. Man weiß es als Außenstehender natürlich nicht.
Auf alle Fälle war nach einem knappen Jahr auch wieder Schluss.
Nun, nach ca. drei Monaten war beim Vorbeifahren auf einmal ein Schild angebracht.
Das Lokal hieß jetzt nicht mehr Engel, sondern Sirtaki und hat heimlich, still
und leise, nur mit einem Hinweis auf einer an der Hauswand zur Straßenseite
angebrachten Schiefertafel seine Neueröffnung bekanntgegeben.
Nachdem ich heute mit dem Inhaber gesprochen habe, läuft es gewollt erstmal langsam an,
da noch zusätzliches Personal fehlt, aber demnächst hinzukommt. Daher auch noch
keine veröffentlichten Öffnungszeiten und kein Ruhetag. Und auch außer
Mundpropaganda keine Werbung. Das soll sich aber in Kürze ändern und dann alles
in normalem Rahmen ablaufen.
Bedienung
Der Chef höchstpersönlich begrüßte uns freundlich und wies uns den letzten freien Tisch
in der Mitte des Hofes zu. Ein weiterer freier Tisch war schon reserviert. Die
restlichen Tische waren alle schon besetzt.
Nachdem wir uns setzten, hatten wir ausreichend Zeit, die auf dem Tisch liegende
Speise- und Getränkekarte zu studieren. So wussten wir nach angenehmer Nachdenkenszeit
genau, was wir bestellen wollten. Je ein alkoholfreies Weizen von Faust (3,- €)
sowie je einmal Gyros mit Gemüse, Kartoffeln und Tzaziki (10,90 €).
Nach kurzer Zeit wurden die gut gekühlten und schön mit Schaumkrone eingeschenkten
Weizen serviert. Dabei gleichzeitig auch ein kleiner Gruß aus der Küche.
Der Chef ging immer mal wieder an unserem Tisch vorbei und fragte nach unserer
Zufriedenheit. Auch ein junger Mann, der beim Auftragen half, fragte nach
unserem Wohlbefinden. Man merkte Ihnen an, dass uns unser Aufenthalt
wohlwollend im Gedächtnis bleiben sollte. Ohne dass es jetzt überkandidelt
wirkte. Im Gegenteil: Ich mag es, wenn es etwas persönlicher und offener zugeht
und auch mal ein Späßchen möglich ist.
Bei dem Äußern des Bezahlwunsches wurden wir gefragt, ob wir noch einen Ouzo trinken
möchten. Ich bejahte, meine Gattin wollte nur einen halben und genauso
eingeschenkt kamen dann mit der Rechnung die gut gekühlten Ouzo. Erst als wir
den leergetrunken hatten, trat der Chef noch mal an unseren Tisch und
kassierte. Bei der Gelegenheit nutzte ich die Chance auf Smalltalk und fragte
den Chef etwas über seine bisherige Gastronomietätigkeit sowie über die
Öffnungszeiten im Allgemeinen aus. Ergebnis ist in kurzen Worten unter
Allgemein zu lesen.
Meine Punktevergabe sind 3,5 Sterne, die aus den obengenannten Gründen wohlwollend
auf 4 aufrunde.
Das Essen
Der kleine Gruß aus der Küche. In einem Körbchen mit 5 Scheiben Weißbrot stand ein
Porzellanschälchen Olivenöl, darin befanden sich 4 schwarze sowie 2 größere
grüne Oliven. Die Oliven waren nicht entkernt, das merkte ich schon beim
Reinstechen mit der Gabel, also war keine Gefahr für die Kauwerkzeuge
gegeben. Öl und Oliven schmeckten köstlich, aber für dieses Schälchen
waren die Brotscheiben überdimensioniert. Selbst nach dem Aufnehmen des Öls
blieben noch 3 Scheiben übrig. 3 RK-Sterne.
Das Hauptgericht Gyros hatte ich schon lange nicht mehr auf meinem Speiseplan und
deshalb richtig Appetit darauf. Meiner Gattin ging es genauso und so entschied
sie sich in Eintracht mit mir genauso.
Das Gyros in ausreichender Menge, auf der Innenseite schön zart, außen schön
knusprig und hervorragend gewürzt. Diese Qualität hatte ich bei Gyros schon
ewig nicht mehr, deshalb auch meine längere Abstinenz. Dazu ebenfalls in einem
kleinen Porzellanschälchen auf dem Teller befindlich, das selbstgemachte,
frische Tzaziki. Das hätte aufgrund seines hervorragenden Geschmacks ruhig
etwas mehr sein können. Schön würzig, aber ohne erkennbare Knobinote mit
kleinen Zucchinistückchen drinnen und ein paar Kräutern obendrauf passte es wie
die Faust aufs Auge zu dem Gyros.
Die Kartoffeln und das Gemüse sahen auf den ersten Blick etwas wenig aus, aber das
täuschte. Wir waren nach dem Verzehr des Ganzen rundum gesättigt, obwohl nur
drei kleine gehälftete Kartöffelchen unter das Gemüse gemischt waren. Die
Kartoffeln mit Schale von guter Konsistenz und gutem Geschmack. Das Gemüse
bestand aus Karottenscheiben, Zucchini, Lauch, Fenchel, wunderbar gegart. Alles
bissfest und sehr pikant. Auf der gegenüberliegenden Seite des Tellers befanden
sich noch ein paar Schnitze von Karotten und Gemüsezwiebeln. So sah das Ganze
nach meinem Befinden auch optisch gut aus. Es erübrigt sich zu sagen, dass auf
dem Teller nichts mehr zu sehen war, als wir unsere Mahlzeit beendeten.
Ergibt 3,5 Sterne fürs Essen, aufgerundet auf 4.
Das Ambiente
Im Hof,der umgeben ist von alten Gemäuern, aber neu gepflastert, stehen 9 Tische. Aber
nur einige Sonnenschirme. Mittags kann nicht der komplette Hof beschattet
werden, abends aber sitzt man wohl komplett angenehm im Schatten. Das Mobiliar
besteht aus den weit verbreiteten, ja fast typischen Gartenmöbeln, die man in
sehr vielen Restaurants für den Außenbereich nutzt. Ein weißes, quadratisches
Stofftischdeckchen, ein einsamer Salzstreuer sowie ein Aschenbecker, der von
uns zwecks Zwischenlagerns der Olivenkerne benutzt wurde, bedecken die
Oberfläche. Das Besteck als auch die Papierservietten werden nach dem Bestellen
aufgelegt.
Über drinnen kann ich zum heutigen Zeitpunkt eigentlich nichts sagen, da wir nur im
Hof gesessen haben. Ich denke mal nach einem kurzen Blick, dass man es als Okay
bezeichnen kann.
Sauberkeit
Zum Thema Sauberkeit fiel mir nichts Negatives auf. Die Toilettenanlage ist in
einwandfreiem Zustand. Ist ja auch alles noch nicht so alt. Also okay.
Fazit:
Obwohl noch kein durchgängig geregelter Betrieb öffentlich bekannt ist und man noch
überwiegend auf Mundpropaganda angewiesen ist, sollte es dem Inhaber doch
gelingen, in Kleinostheim mit seinem griechischen Konzept Fuß zu fassen. Also
wir für unseren Teil kommen gerne wieder, weil es uns wirklich gut geschmeckt
hat und auch der Inhaber, der gleichzeitig auch bedient hat, eine gewisse
sympathische Erscheinung abgab.