Zurück zu Mundus Culinarius
GastroGuide-User: Keeshond
Keeshond hat Mundus Culinarius in 76829 Landau in der Pfalz bewertet.
vor 10 Jahren
"Höhen und Tiefen wechseln sich ab"
Verifiziert

Geschrieben am 03.01.2015
Besucht am 27.12.2014
Am 27.12.14 stand der zweite Besuch des Mundus Culinarius in Landau an nachdem wir schon Mitte April 2014 hier eingekehrt sind und das Restaurant dabei einen Schnitt von 4 der möglichen 5 Sterne erhalten hatte. Nach unserem zweiten Besuch kann ich die Antwort des RK – Kritikers tommy4gsus an mich auf seine letzte, weniger vielversprechende Kurzkritik zum Zweitbesuch mit dem Antwortkommentar „Geh einfach mal selber hin und berichte mal darüber“ durchaus verstehen.

 
Da sich die Lokalität weder standortmäßig noch einrichtungstechnisch verändert hat übertrage ich meine damalige Beschreibung in diese Bewertung.
 
„Das M.C. liegt in Landau nicht allzu weit vom Bahnhof entfernt an der Ecke Ostbahnstraße / Ostring in einem zweigeschossigem Sandsteinbau. Den überdachten und mit einem sauberen Standaschenbecher bestückten Eingang zum Restaurant erreicht man über drei Stufen. Die Sitzplätze im Restaurant sind dann ebenerdig bzw. befinden sich auf einem leicht erhöhten Podest. Spätestens der Weg zu den sauberen und renovierten Toiletten im Untergeschoss  dürfte aber für Menschen die nicht mehr so gut zu Fuß sind ein Problem darstellen.
Das Restaurant empfängt den Besucher mit einem Ambiente aus dunklem Holzboden und einer ebensolchen Theke, die Wände sind zweifarbig in „pfirsich / aprikot“ gehalten, die Decke in einem dunklem rot. Direkt rechts am Eingang bis zur Theke einige höhere Tische, ebenfalls aus dunklem Holz, mit den dazugehörigen hohen, in dunklem rot gepolsterten Stühlen, auf der linken Seite auf einem Podest fünf / sechs weitere Tische, die Platz für sicher 30 Personen bieten. Im Gegensatz zur rechten Lokalseite sind hier die Tische mit weißen Stofftischdecken und Stoffservierten, diesesmal nicht zweifachem Besteck, einem schnörkellosem Blumenschmuck und einer Kerze eingedeckt. Die Polsterung der Stühle ist hier, ebenso wie die Polsterung der die Wand entlang verlaufenden Bank in einem aprikot-ocker Ton ( falls es so einen Farbton überhaupt gibt ) gehalten. Desweiteren gibt es noch einen Wintergarten, den wir kurz in Augenschein genommen haben, der vordere Teil gefiel mir besser“. Bei den 4 **** für das Ambiente bleibe ich auch nach unserem zweiten Besuch.
 
Wir hatten auch bei diesem Besuch nicht reserviert, was aber wiederum nicht notwendig war. Im vorderen Bereich ein Tisch mit 4 Personen belegt, im Wintergarten sind mir keine weiteren Gäste aufgefallen. Wir wurden freundlich von einer Servicekraft begrüßt, durften uns einen Tisch aussuchen und entschieden uns auch dieses mal für einen der Vierertische auf dem Podest im vorderen Teil des Restaurants. Die Dame folgte uns, überreicht uns höflich die in grauem Kunstleder eingebundenen Speisekarten, entzündete die Kerze, räumte aber heute das überzählige Besteck am gedeckten Tisch nicht ab und lies uns in Ruhe Essen und Getränke auswählen. Nach unserer Bestellung aus der Karte ohne Änderungen bei den Gerichten aber mit den Wünschen Medium und Medium-Rare gab es an der Theke eine lautere Diskussion zwischen der Bedienung und der Chefin des Hauses ob des Gargrades der Steaks und einer weiteren Zutat bei meiner Vorspeise, die nachher ohne Ankündigung seitens des Restaurants auf der Rechnung zu finden waren. Der Service an sich war an dem Abend in Ordnung, wenn ich aber Zusatzkosten auf meiner Rechnung finde, die vorher vom Service nicht erläutert werden rutschen 3*** schnell auf 2** ab.
 
Als Vorspeise bestellten wir einmal Ziegenkäse an Champignon-Knoblauch-Schalotten-Jus und Baguette ( € 9,80 ) und Carpaccio von Argentinischem Rinderfilet mit Ruccolasalat, frischen Champignons, Parmesan, Zitronen-Olivenöl-Vinaigrette und Baguette ( € 12,80 ). Hier kam dann seitens der Bedienung die Frage auf, ob ich gerne etwas Knoblauch auf meinem Carpaccio möchte. Ich bejahte dieses und fand danach die halbe, in dünne Scheiben geschnittene Knoblauchzehe mit 50 Cent Zuschlag auf der Rechnung. Zum Hauptgang sollte es einmal das Arg. Rumpsteak "Madagaskar" an Pfefferrahmsauce mit Kroketten und Salat ( € 18,90 ) und das Arg. Rumpsteak "Mediterran" mit Shrimps-Pilz-Sahnesauce, Rösti und Salat ( € 19,80 ) sein. Als Getränke wählten wir ein Erdinger Hefeweizen ( 0,5l / € 3,60 ), einen Muskateller vom Weingut Anselmann, Edesheim
( 0,25l / € 4,50 ) und ein Bitter Lemon ( 0,4l / € 3,60 ).
 
Beide Vorspeisen haben sehr gut geschmeckt. Der Ziegenkäse leicht erwärmt mit einem weichen Kern, die Jus mit frischen, leicht angebratenen Champignons, einer dezenten  Knoblauchnote und süßlich abgeschmeckten aber noch bissfesten Schalotten. Das Carpaccio nett präsentiert mit den frischen Zutaten, den Parmesanspänen unter dem Ruccola und der wirklich gut abgeschmeckten Vinaigrette. Der Einsatz der bereitstehenden Salz- und Pfeffermühlen war nicht notwendig. Die zu den Vorspeisen gereichten Baguettescheiben waren nochmals leicht aufgebacken worden, bis hierher hat es gestimmt, 4****.
Der kurz vor den Hauptgerichten servierte Beilagensalat war eher von der unspektakulären Sorte, Lollo Rosso und Bianco, teilgeschälte Gurkenscheiben, ein Tomatenachtel, Radischenscheiben und rote Paprikawürfel mit einem milden, aber gut abgeschmecktem Joghurtdressing, okay und damit 3***.
Das Rumpsteak Mediterran wurde medium rare, das Rumpsteak Madagaskar medium bestellt. Mein Rumpsteak nach Wunsch gebraten und absolut zart, die Soße von angenehm sämiger Konsistenz, zubereitet mit frischen Pilzen, kleinen, nicht totgegarten Shrimps und Schalottenstückchen,  gut abgeschmeckt ohne die Pilze und die Shrimps geschmacklich zu überdecken. Die Pfeffersoße Madagaskar ebenfalls von guter Konsistenz, ausgewogen gewürzt ohne das der Pfeffergeschmack zu dominant hervortrat. Das Steak hier aber leider nicht medium sondern englisch serviert, meine Frau hat es gegessen, wahre Begeisterung kam aber nicht auf, da es so nicht bestellt wurde und sie diese Zubereitungsform nicht grade bevorzugt. Das Probierstück welches ich bekomme habe war zart, aber das war jetzt auch kein Trost.
Die Beilagen in Form von Rösti und Bratkartoffeln wurden erfreulicherweise jeweils in einer separaten Schale gereicht, die Bratkartoffeln gut gebraten und gewürzt, die Röstiecken zu gleichmäßig in der Form um hier vom Convenienceprodukt abzulenken, dennoch aber geschmacklich nicht schlecht. Alles in allem komme ich bei den Hauptgerichten grade noch auf 3***, da „nur“ der Gargrad nicht getroffen wurde, das Fleisch an sich aber in Ordnung war. Mehr als 3*** im Schnitt beim Essen sind aber nicht drin.
  
Wir haben 74 Euro für das Essen inklusive der Getränke bezahlt. Auf Grund oder auch trotz der Panne beim Madargaska - Steak würde ich diesmal eigentlich noch schwache 3*** beim PLV vergeben. Nachdem wir aber festgestellt haben, dass sowohl der angebotene Knoblauch zum Carpaccio als auch der „gewünschte“ Gargrad beim Steak ohne vorherige Information mit jeweils 50 Cent in Rechnung gestellt wurden kann es beim PLV nur 2** geben.
 
An der Sauberkeit gab es, soweit man das als normaler Gast beurteilen kann, weder im Gastraum noch auf den Toiletten etwas zu bemängeln, so zumindest hier wieder 4****.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


kgsbus und 10 andere finden diese Bewertung hilfreich.

AndiHa und 10 andere finden diese Bewertung gut geschrieben.