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Mein erster Besuch liegt etwa ein halbes Jahr zurück, heute war mir nach Griechisch, und damit eine gute Gelegenheit zu überprüfen, ob der damalige Stand gehalten werden konnte. Konnte er.
Auto auf dem großen eigenen Parkplatz abgestellt, die paar Stufen hoch, draußen wäre auch noch gegangen, Schwingtür auf. Blickkontakt zu einem jungen (dem jüngsten) Servicemitglied, nach einer leicht unverständlichen Begrüßung (Sprachprobleme?) wurde der Sitzbereich per Handzeichen ausgehandelt. Ergebnis: freie Platzwahl.
Ich steuerte in den rechten der etwa gleich großen Gasträume und suchte mir einen schönen Rundtisch mit gut gepolsterter Bank aus, eigentlich für 4 Personen gedacht. Ich versammelte mich also an diesem Tisch und fand es echt gemütlich dort, mit mir auf der Bank. Heute war Gelb angesagt, gelbe Stoffgrunddecke, darüber ein goldfarbener Tischläufer, die Kerze gelb und auch die Papierservietten. Auch Salz- und Pfefferstreuer fehlten nicht.
Und schon war der Junge da mit Normal- und Mittagskarte, entzündete die schöne richtige Kerze in einem richtigen Ständer, und fragte … nach dem Getränkewunsch, nicht insistierend, sondern der Antwort nach bereits mit der Ablehnung rechnend.
Er ließ mir genügend Zeit, ich mir auch, denn die neue Mittagskarte war um ein Vielfaches umfangreicher als das damalige Einlegeblatt. Eine gefalzte, laminierte, trotzdem eine Miniausgabe der normalen Karte nur mit den Hauptgerichten, alle etwa im Bereich zwischen 6 und 9 €.
Leber und Gyros hatte ich damals, es sollte etwas Anderes sein. Seezunge für um die 9 € ließen ein Fragezeichen nicht nur in Kombination mit Zaziki aufleuchten. Mein Entschluss stand fest:
Gyros in Metaxasoße überbacken, Pommes 6,80 €
Anthos weiß, trocken, 0,25 l für 4 €
Mein junger Hauptbediener brachte zunächst den Wein in einer geeichten Karaffe und goss schwungvoll in das hochstielige Glas ein. Dazu stellte er den gewohnten Ouzo dazu. Mit einem „Zum Wohl“ oder ähnlich entschwand er, um kurz darauf mit dem Beilagensalat zurückzukehren.
Es war die gleiche bunte Mischung wie damals mit frischem Geschmack, mindestens der Teller aus der Kühlung. Für mich perfekter Krautsalat, der überwiegende Rest in mundgerechte Streifen geschnittener grüner Salat, dazu etwas Mais und kleine Bohnen mit dieses Mal genügend wohlschmeckendem Dressing. Von sehr gutem Geschmack die Olive und die Peperoni, die ungeschälte halbe Gurkenscheibe und das Riesentomatenachtel hatten den Weg zu mir umsonst angetreten. 4 Sterne
Leider wurde bereits während der Salathalbzeit das Hauptgericht gebracht. Das will ich hier dem Service nicht zu streng anlasten, da man die Sachen in Auflaufformen bei Italienern und Griechen, eh besser einige Minuten länger lediglich wohlgefällig betrachten sollte, wenn man vorhat, den Geschmack zu beurteilen. Damn hot.
Auf dem großen Teller lagen einige Fritten, das Gyros war in der extra Auflaufform und dampfte vor sich hin. Das macht jetzt optisch auf dem Foto einen etwas mengenmäßig schwächelnden Eindruck, war allerdings in der Realität absolut ausreichend. Von der Sättigungsbeilage blieben sogar einige Stäbchen übrig, obwohl sie vom Zustand keinen Grund zur Klage lieferten. Das Gyros zart, die Metaxasoße eine der besseren Art, der Käse ebenfalls passend im Überfluss. Ich war sehr zufrieden mit meiner Wahl. 4 Sterne
Das gilt auch für den Wein, der anfangs beim ersten Schluck noch einen müden Eindruck gemacht hatte, für den ich mich nach dem Erwärmen um so 2-3 Grad allerdings durchaus erwärmen konnte. Ich ließ mir Zeit mit dem Leeren des Weins, denn die Beobachtung eines anderen Gastes war zum Einen erbauend, zum Anderen erschreckend.
Nachdem er bereits vorher mit seinem Handy herumgespielt hatte, begann er dann doch sogar zu telefonieren, an seinem Platz, den Salat in großen Happen dabei verspeisend, dadurch oder wegen sonstiger Gründe in der Art der Congstar-Werbung abgehackt sprechend, als wolle er die schlechte Verbindung simulieren. Mit wem er dabei sprach? Nur mit seiner Mutter ...
Hatte der Junge anfangs vor jedem Verlassen des Gastraumes sich umgeblickt, ob ein Gast vielleicht noch einen Wunsch hätte, so änderte sich dieses Verhalten nach dem Servieren aller Speisen fast ins Gegenteil mit dem Eindruck einer gewollten Nichtbeachtung, so dass ich zum Bezahlen sogar laut rufen musste. Ein Kollege kam umgehend, noch ein wenig Smalltalk mit den üblichen Wünschen. Beim Verlassen des Lokals wieder ein freundliches Aufwiedersehen von allen 3 Jungs im Service, übrigens alle gleich gekleidet mit weißem Hemd, schwarzer Hose und langer Vorbindeschürze.