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Als da sind:
1. kein Champagner mehr (ich werde es nie begreifen, dass man nicht ein paar halbe Flaschen in der Kühlung haben kann). Den Notbehelf Prosecco fand ich zwar gut gekühlt, aber eben nicht überragend. Es gibt so traumhafte Spumantes in Italien, für die ich gern einen wesentlich höheren Preis bezahlen würde. Das "Gibt-Es-Leider-Nicht" wird allerdings von Margherita Rottiono charmanter herüber gebracht als normal .
2. der Service ist abgeschlafft. Margeritha und Geri R. sind zwar nach wie vor extrem herzlich, freundlich und charmant, aber nicht mehr so aufmerksam wie am Anfang nach dem Wechsel von der Liebrechtstraße (jetzt BBQ) in die Südstadt. Bei Begrüßung, Garderobe, Nachschenken ist jetzt Luft nach oben. Dies fällt besonders auf, wenn man kurz zuvor bei der jüngeren Konkurrenz, dem Tesoro war.
Wir waren kurz vor unseren Mitessern da und saßen schon am wiederum geschmackvoll und blitzsauber eingedeckten Tisch auf sehr bequemen Polsterstühlen, als die beiden kamen. Signora Margherita R. nahm uns unsere Jacken ab, nachdem wir sie ausgezogen hatten und wegen des Verbleibs leichte Fragezeichen im Gesicht hatten. Ein Teelicht im Römer-Pokal brannte, Pfeffer- und Salzmühle, Öl und Balsamico kamen schnell.
Wir hatten bereits gewählt, nachdem uns die übersichtlichen Karten im DIN-A5-Format gleich nach dem Hinsetzen überreicht worden waren, konnten sie also an Frau und Herrn Foodlover weiter geben, so dass der Versuch, auch ihnen eine geöffnete Karte zu überreichen, frustran verlaufen musste. Wir testeten umgehend die Multi-Tasking-Fähigkeit der beiden, indem wir sie erbarmungslos zuquatschten. Nach zehn Minuten hatten beide immer noch keine Ahnung, was in den Karten stand. Sie hielten sie aber immerhin richtig herum. Gerade soeben reichte es für die Bestellung des erwähnten Aperitifs.
Dann stand auch schon Signora Margherita mit ihrem zauberhaften italienischen Augenaufschlag am Tisch und erläuterte hinreichend langsam und präzise, was es alles außerhalb der Karte gebe. Ich entschied mich für ein Carpaccio mit Trüffeln und das obligatorische Kalbskotelett (Nodino di vitello) mit Gemüse. Anschließend bekamen wir die Weinkarte. Welch Wunder: flaschenweise gab es Prosecco brut. Da hätte sich vielleicht ein Angebot an uns gelohnt.
Schön mit Foodlover ist immer, dass es keine Diskussionen gibt über ICH HABE RECHT. Wir gestehen uns unterschiedliche Wahrnehmungen zu. Der von Foodlover beschriebene Sauvignon blanc war für uns gerade so eben trinkbar (kein Wunder, wenn man auf Rheingau-Rieslinge steht), der Chianti (Sant Alfonso Chianti classico 2007 von Rocca Delle Macie - mit Gockel) dagegen schmeckte uns prima. Eine Weinkarte mit zumindest einem Weißwein unserer Geschmacksrichtung könnte nicht schaden. Ich denke, ich habe sogar schon einmal einen italienischen Sauvignon Blanc mit knarziger Säure und Mineralität getrunken (Bidoli?).
Ebenso das Olivenöl (schön grün, leicht trüb), das ich mir zum Gruß aus der Küche auf den Teller goss. Aber wir wissen ja von den diversen Probier-Panels, wie unterschiedlich Öle bewertet werden.
Mein Carpaccio war nett angerichtet und duftete wunderbar nach den reichlich darüber gehobelten Trüffeln. Ich gab nur etwas Öl dazu, um es perfekt zu haben.
Das Kalbskotelett stellt ein Alleinstellungsmerkmal dar (Hausmannskost?). Es war braun gebraten, sehr heiß mit guten Röstaromen und blutig am Knochen, wie ich es mag. Die Gemüsebegleitung (Kartoffeln nichtssagend und trocken, Böhnchen durchschnittlich, aber nicht quietschend, Spinat gut) war typisch italienisch puristisch.
Meine Nachspeise (Panna cotta al caramello) schmeckte toll und war perfekt zubereitet. Das so genannte Halbgefrorene meiner Frau hatte locker -20 Grad im Kern, brauchte also Geduld.
Nach 2:45 Stunden verließen wir das Restaurant. Der Abschied war sehr herzlich. Auch die wahre "Schuldige" Francesca Rottino, die Pasta-Meisterin, kam aus ihrer Küche und verabschiedete sich. Geri Rottino fragte noch, ob ich wieder bei RK schreibe.
Mein Fazit: das Francesca ist der beste Italiener der Südstadt (das Tesoro, das zur Zeit eine Klasse höher spielt, gehört zum Stadteil Bult). Ich komme wieder, sobald es passt.
Die Preise finde ich mehr als angemessen: San Pellegrino 5,20, Prosecco 4,90, Sauvignon 29,50, Chianti 34,00, unsere Vorspeisen 12,80-16,90, unsere Hauptgerichte 24,90-25,90, Dessert 6,50-7,50.Natürlich kann man für wesentlich weniger Geld satt werden, z.B. mit den Pastagerichten in Normalportion.
Mit dem Fotografieren hatte ich Probleme. Unwirsche Blicke meiner Frau ertrage ich nur begrenzt. Sie war kribbelig, weil unser Kater seit Mittag verschollen war (er erwartete uns dann gegen 23:00 Uhr)