Bei Domenico

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Zum ausklingenden Wochenende wollten wir uns noch was gönnen. Uns ist zu Ohren gekommen, dass beim Kino eine Pizzeria aufgemacht habe, die man ja mal testen könne.
So trieb es uns mitsamt Schnee über den Berg nach Schorndorf. Oben auf dem Berg trieb es der Schnee allerdings recht lustig oder besser semilustig und wir zogen kurz die Umkehr in Erwägung. Naja, die Erwägung wurde eher einseitig angestellt: der Frau, die ich liebe, war danach, da sie sich bei solchen Straßenverhältnissen nicht besonders wohl fühlt.

 
Ambiente
Im Tal war es dann wieder entspannter und so kamen wir zum, bei der vorherigen Reservierung erbetenen Zeitpunkt an. Da Kinonähe ist es mit der Parkplatzsituation nicht ganz so entspannt. Es stehen zwar in der Nähe etliche Parkplätze zur Verfügung, diese dürften aber zu ungünstigen Zeiten durchaus belegt sein. Wir hingegen fanden direkt vor der Türe einen. Das ließ sich schon mal gut an.
Man betritt das neu eingerichtete Restaurant durch einen Doppeltürigen Windfang und kommt auf den Tresen zu. Innen ist es in zwei Teilräume aufgegliedert, die recht modern eingerichtet sind. Brauntöne und Beige beherrschen das Interieur und damit das Auge. Gepflegt und eine Spur edel ist es mir optisch etwas zu kühl. Da werde ich wohl nie mit warm. Dennoch mag es manchem gefallen und damit ist es ja auch gut.
 
Service
Mittig eben der Tresen von welchem uns ein gepflegt gekleideter Kellner entgegen kam und uns freundlich aber etwas emotionslos begrüßte. Das zog sich bei ihm eine Weile hin und ich war gar erstaunt, dass er später auch ein anderes Gesicht aufsetzte und am Nachbartisch sogar scherzte. Ok, war wohl zu Beginn kurzfristig ein ungünstiger Zeitpunkt für ihn. Ein anderer Kellner war wohl für unseren Tisch zuständig und sofort spürbar umgänglicher. Laut Bon Chef, auf Nachfrage aber „nur“ der Chef im Raum. Allgemein wurden wir gut umsorgt. Es kamen die wertigen und schön anzuschauenden Karten (nix Brauereieinband und Klarsichthüllen) und erst später die Abfrage der Getränkewünsche. Es wurde zu passenden Zeiten nachgefragt ob alles in Ordnung wäre, die Speisen kamen passend. Dabei muß ich erwähnen, dass der gemeinsame Salat, der mit Extratellern gereicht wurde nur ca. 5 Minuten vor den Hauptgerichten kam. Manch einen mag das stören. Wir mögen den Salat sehr gerne zusammen mit dem Hauptgericht. Von daher bei uns passte das. Die Kellner waren immer erreichbar (was mich beim Fotografieren natürlich beeinträchtigte) und der abschließende Bezahlvorgang wurde auch zeitnah ermöglicht. Nur die Nachfrage nach einer Nachspeise, kaffe oder dergleichen unterblieb. Aber auch das wird von uns seltenst in Erwägung gezogen und damit wiederum in unseren Augen kein Fauxpas an uns als Gäste.
 
Essen:
Die Karte beherbergte das gängige Angebot das man im gängigen italienischen Restaurant erwartet. Nudeln/Pasta (hier übrigens mit Nudelgerichten überschrieben) Pizzen und einige Fleisch- und ich meine auch Fischgerichte.
 
Geordert wurden letztendlich
Großes Cola und großes Spezi 0,4l (3,20)
Insalata Capricciosa (9,20)
Combinazione di Pasta al Forno (8,90)
Pizza Diavolo (7,10 +1,-)
 
Die Getränke kamen zügig und passend gekühlt. Letzteres dürfte zwar ein Restaurant nicht vor Probleme stellen, aber man hat da ja schon vieles erlebt.
 
Der Salat Capricciosa war überwiegend Blattsalat, ganz ansprechend garniert und mit sehr leckerem dünnen Parmaschinken, festem und wohlschmeckendem Mozzarella, Ei, Tomatenachteln, Gurkenscheiben, Mais, Zwiebeln und geraspelten Karrotten bestückt. Er war im Großen Ganzen ein etwas besserer Vertreter dieser Zunft (in solchen Gefilden). Ihm hätte aber etwas mehr Essig gut getan, was wir aber aus der bereitstehenden Menagerie nachholten. Der Balsamico war übrigends ein geschmacklich ansprechender.
Die zum Salat gereichten Pizzabrötchen waren schön luftig aber leider schon kalt und nicht besonders würzig.
 
Die Combinazione di Pasta al Forno war ein kleiner Querschnitt gängiger Pastas in einer Schale. Es beinhaltete Canneloni, „Schnecken-Nudeln“ (jeweils mit Ricotta und Spinat gefüllt) und ein Teil Lasagne. Dem Ganzen war eine Soße auf Tomatenbasis bei gegeben. Jetzt meinte ich immer „al Forno“ hat was mit „überbacken“ zu tun. Dem war aber hier augenscheinlich nicht so. Dafür befand sich bei der Lasagne ein etwas zu dunkel geratener Bereich, der das wohl für alle aufholen sollte. Der leicht bittere Geschmack war dann aber doch nicht so der Bringer. Dafür hielt sich die Tomatensoße sehr zurück. Zu sehr.
 
Die Pizza Diavolo mit Salami, Peperoni, extra Käse, Knoblauch und „scharf“ war herzlich groß und auch sehr nett anzuschauen. Der Rand, auf dem Bild nicht so gut erkennbar, war luftig und angenehm von der Konsistenz. Der Boden recht dünn und anfangs auch noch einigermaßen fest. Leider wurde er weiter zur Mitte sehr labbrig und weich. Auch geschmacklich konnte der Teig nicht besonders viel. Zu Beginn mitsamt den eher milden aber würzigen Peperoni (aus dem Glas) und dem „scharf“ noch ganz interessant schmeckend,verlor sich das mit der Zeit gänzlich. Irgendwie fehlte der Pep (nicht der aus Münschen!). Das „scharf“, in Form von eingelegten Chilifitzeln, war punktgenau auf meine Vorliebe verteilt. Andere Würze vermisste ich aber.
 
Ich schwanke schon etwas ob es nicht doch zwei Sterne werden sollten. Letztendlich war der Salat aber in Ordnung und der Rest ja auch gerade noch ok. Knappe 3 Sterne.
 
Das Preis-/Leistungsverhältnis werde ich aber als gut beurteilen. Hatte das Essen zwar Schwächen ist das Preisgefüge für die Lage doch recht günstig. Das ist schon ein Vierer ****
 
Die Toiletten im UG (so viel zur Barrierefreiheit, die im restlichen Lokal gegeben ist) waren zwar nicht die allerneuesten aber sauber und gepflegt. Genauso wie das restliche Restaurant einen tadellosen Eindruck machte.
 
So bleibt die Frage nach dem Fazit:
Die Küche hat jetzt nicht gerade den spannendsten Eindruck gemacht. War alles doch von der Würze her etwas leise. Das Restaurant scheint aber recht neu zu sein und vielleicht sind es auch nur die Startschwierigkeiten. Wenn es sich ergeben sollte bin ich vielleicht wieder mal hier. Das Restaurant ist modern und der Service gut. Ich denke das kann mit dem Rest vielleicht auch noch was werden.

Nach „Küchenreise“ also die 3 – wenn es sich ergibt wieder
 
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder)

PS: ich bitte die teils recht schwachen Bilder zu entschuldigen. Nach vor kurzem Erlebtem war ich mit dem Foto immer auf der Hut und etwas hektisch unterwegs