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Das Roberts liegt am Arrenberg, einem Gründerzeitviertel in Wuppertal, rund um das Helios-Klinikum, früher Ferdinand-Sauerbruch-Klinkum, versteckt in einer Seitenstraße. Wer mehr über das Viertel erfahren möchte, hier http://www.aufbruch-am-arrenberg.de/index.php/de/arrenberg wird man fündig und gut informiert.
Wir hatten für 19.30 Uhr reserviert, es wurde gerade dunkel, usseliges Wetter, wie man in Wuppertal sagt und die fast vergebliche Suche nach einem Parkplatz. Alles was frei war, entpuppte sich leider als Anwohnerparkplatz, sodass wir nach 2 Runden den Wagen letztendlich auf einem Firmenparkplatz abstellten und uns zu Fuß auf den Weg zum Lokal machten. Die Straße wirkte in der anbrechenden Dunkelheit bei dem Wetter recht trist, aber als wir dann vor dem Lokal standen tauchten wir in eine andere Welt ein.
Schon durch die Fenster konnten wir erkennen, was uns erwartet, innen urgemütlich und geschmackvoll eingerichtet, Holzdielenboden, olivfarben geschlemmte Wände, alte Tische, die Gestelle weiß gestrichen, die Platten massiv, dunkel gebeizt, ebenso die Stühle, die wie die Tische aus dem Antiquitätenhandel stammen könnten, Kristall-Kronleuchter und Wandleuchten tauchen alles in ein warmes angenehmes Licht. Die Tische sind eingedeckt und warten auf die Gäste, Stoffservietten, Besteck, Wein- und Wassergläser, dazu jeweils eine Kerze und eine kleine Blumenvase laden zum Platznehmen ein
Wir werden freundlich in Empfang genommen zu unserem Tisch begleitet und bekommen unsere Garderobe abgenommen. Die Frage nach einem Aperitiv bejahen wir, 3 mal Hugo (Prosecco mit Holunderblütensirup) und einmal Campari-Orange werden auch schnell serviert, dazu gibt es frisches Baguette mit einem Aufstrich.
Die Karte, wie ein Skizzenbuch, grauer Karton mit einer Spiralfeder zusammengehalten lädt zum Entdecken und Schmökern ein. Es gibt verschiedene Vorspeisen, dazu eine Rubrik Kleinigkeiten, z.B Brat- oder Currywurst, da hat jemand Mut, verschiedene Salate, Hauptgerichte und Desserts. Im hinteren Teil, die Getränkekarte mit einer recht großen Weinauswahl zu wirklich zivilen Preisen. Die Flaschenweine meist zwischen 15-30 €.
Dazu auf einer Kreidetafel angeschlagen noch 3 Tagesgerichte. Die Wahl fällt uns nicht einfach, zumal ich mich frage, was genau das auf der Tafel angebotene Tataki vom Roastbeef mit Pfifferlingen á la Creme und Drillingen ist. Die Bedienung klärt auf - in Scheiben aufgeschnittenes Roastbeef, nach Wunsch gegrillt - die Entscheidung für mich und meinen Sohn war damit gefallen. Außerdem wählten wir Seeteufel und Lammfilet mit Salat. Als Vorspeisen dann noch 2 Salate, einmal Capricciosa mit Thunfisch, einmal mit warmen Ziegenkäse und einmal Bruschetta. Dazu noch einen trockenen spanischen Weißwein, welcher auch offen angeboten wurde.
Wir waren zwischenzeitlich 2 x spät abends nach 22 Uhr im Roberts als die „Stressphase“ in der Küche schon vorbei war, wussten aber von unserem ersten Besuch, dass es mit dem Essen schon mal länger dauern kann, was sich auch diesmal bestätigte. Über 30 Minuten Wartezeit auf die Vorspeisen und über weitere 45 auf die Hauptgerichte zehren doch etwas an der Geduld, auch wenn man sich auf Wartezeit eingestellt hat.
Dafür wurden wir aber auch mit außerordentlicher Qualität belohnt. Die Salate waren sehr frisch und knackig, bestandenen aus verschiedene Blattsalaten mit Gurkenscheiben, Kirschtomaten und in Spiralen geschnittenen Möhren, der Thunfisch war frisch, keine Dosenware, der Ziegenkäse mit Honig war angenehm warm und cremig, die Kirschtomaten hier angedünstet und zuckersüß, alles mit einer leicht süßlichen Vinaigrette.
Das Lammfilet wurde mit einem Salatbukett serviert und ist sehr gut Der Seeteufel war wunderbar, genau richtig gegart, gut gewürzt mit pfeffriger Note, dazu gedünstete Zuckerschoten, Broccoli, schwarze Oliven und Kirschtomaten, als Beilage kleine Kartoffelhälften mit Schale gegart davon 2 Violette Kartoffeln. Alles hübsch auf dem Teller arrangiert.“.
Das Tataki hielt was wir uns versprochen haben, wunderbar rosa und medium gegrillt (Foto), quer in dünnen Scheiben aufgeschnitten, und auf den mit einer Sahnesauce angerichteten Pfifferlingen gebettet, nicht umgekehrt, hätte doch die Sauce die wunderbare Farbe des Fleisches nicht zur Geltung kommen lassen, dazu Zuckerschoten, Broccoli und Kirschtomaten genau richtig, weil bissfest gedünstet nebst den in der Schale gegarten halbierten Drillingen. Alles sehr gut gewürzt und abgeschmeckt ohne den Geschmack des Fleisches zu verdecken.
Als Nachtisch gab es dann noch eine wunderbare Mousse au Chocolat und eine Zabaione mit etwas Himbeermark begleitet von Café und Espresso.
Die Bedienung war den ganzen Abend über sehr aufmerksam, freundlich und nett mit einer angenehmen Lockerheit.
Fazit:
Ein Abend, der hielt was wir uns versprochen haben - auch der jüngeren sowie der älteren Generation hat es außerordentlich gefallen. Wenn es einen Minuspunkt gibt, dann den, dass es mit dem Essen sehr lange gedauert Wer das Roberts besucht, sollte halt Zeit und anregende Gespräche mitbringen und sich an dem wunderbaren Ambiente erfreuen, denn dieses verdient auf jeden Fall uneingeschränkte 5 Sterne.
Die Preise sind nicht niedrig aber angemessen, denn man bekommt sehr gute Qualität geboten.
Das Tataki 19,90 €, das Lammfilet für 15,90 €, der Seeteufel 17,90 €, der Salat mit Ziegenkäse 9,50 €, Bruschetta 5,50 €, die Desserts für 5,50 – 5,90 €. Auffällig die sehr fairen Getränkepreise, der Espresso für 1,90 €, das halbe Weizen 3,50 €, die Aperitive für 3,50 €, auch die Weine sind, wie weiter oben beschrieben, durchaus erschwinglich. Für vergleichbare Qualität bezahlt man woanders, bei zugegeben manchmal aufwändigerem Service, einiges mehr.
Ich habe mich entschlossen, hier den Gesamteindruck (nicht die einzelnen Bereiche nach dem Schema von "Küchenreise" zu bewerten.
Dieser Bewertungshintergrund löst sich von einer Restaurantklassifizierung ab. "Gern wieder" das kann sowohl für ein Sternelokal wie auch für eine Pizzeria oder einen Imbiss gelten. Das finde ich fair, wird jeder Restaurantkategorie gerecht und ich würde es schön finden, wenn sich weitere Freunde dem anschließen würden und sich dieses für den Gesamteindruck hier durchsetzen würde.
Gesamteindruck: 5 – unbedingt wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")